Vergewisserung. Zur Rezeptionsgeschichte der Werke Carl Blechens (1798-1840)
Am 16.-17. Oktober 2015 in der
Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, Besucherzentrum
Carl Blechen war nach seinem Tod 1840 nicht so vergessen wie etwa Caspar David Friedrich. Mehrere Berliner Privatsammler besaßen Werke von ihm. Die Akademie der Künste erwarb von der Witwe den Nachlass und bezog Blechens Werke in mehrere Ausstellungen ein. Die Nationalgalerie veranstaltete 1881 die erste große Blechen-Ausstellung überhaupt.
Aber erst die Jahrhundertausstellung 1906 brachte für ihn, wie für alle Romantiker, die überregionale Wiederentdeckung und Neubewertung. Sammlungen wurden neu geordnet oder, wie 1913 in Carl Blechens Geburtsstadt Cottbus, neu begründet. Seitdem hat die Blechen-Forschung einen enormen Aufschwung erfahren. Die Bewunderung für sein Werk wächst. Immer wieder werden weitere Werke von Carl Blechen entdeckt. Einige sind nachweislich von seiner Hand, andere harren der eindeutigen Zuschreibung. Mit welchem methodischen Rüstzeug näherten sich die Pioniere der Blechen-Forschung Guido Joseph Kern und Paul Ortwin Rave dem Werk des Künstlers, dessen Umfang und Charakter durch Zuschreibungsfragen bis in die heutige Zeit Ungewissheiten aufweist? Die Tagung stellt erstmals die kunstgeschichtliche Carl-Blechen-Forschung zwischen 1830 und 2015 in den Fokus. Mit dem Thema „Zur Rezeptionsgeschichte der Werke Carl Blechens“ bewegt sich die Tagung im Spannungsfeld zwischen akademischer Disziplin, kuratorischer Praxis und der wachsenden Bedeutung des internationalen Kunstmarktes. Sie eröffnet damit das Diskussionsfeld, wie man sich künftig diesem Künstler und seinem Werk weiter nähern kann.
Veranstalter:
Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz in Zusammenarbeit mit dem Caspar-David-Friedrich-Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und der CARL BLECHEN Gesellschaft e. V. in Cottbus
Kosten:
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei.
Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie an dem Konzert „Romantisme imaginaire“ am Freitag, 16. Oktober, 19 Uhr, teilnehmen möchten – Eintritt für Referenten frei, für Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung: 10 €.
Programm
Freitag, 16. Oktober 2015 11:00 Uhr Eröffnung
Begrüßung: Holger Kelch, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus
Grußwort: Prof. Dr. Michael Schmidt, Vorsitzender der CARL BLECHEN Gesellschaft e. V.
Einführung: Gert Streidt, Direktor der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz
11:30-12:30 Eröffnungsvorträge
Moderation: Beate Schneider M.A.
Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan, Berlin
Gedanken zu einem neuen WerkverzeichnisProf. Dr. Kilian Heck, Greifswald
Ein Überblick zur Rezeptionsgeschichte Carl Blechens 1830-1945
12:30-13:30 Mittagspause
13:30-14:30
Panel I: Carl Blechen in seiner Zeit
Uta Simmons M.A., Berlin
Carl Blechens Wirken in der Königlichen Akademie der Künste
Dr. Anna Ahrens, Berlin
Carl Blechen und Louis Sachse. Skizze einer Freundschaft
14:30-15:00 Pause
15:00-16:00
Uta Kaiser M.A., Potsdam
Natur und Wahrheit? Carl Blechen und Zeitgenossen in der „Geschichte der neueren deutschen Kunst“ (1836-1841) des Athanasius Graf Raczyński (1788-1874)
Prof. Dr. Reinhard Wegner, Jena
Carl Blechen und Theodor Fontane als sein erster Biograph?
16:00-16:30 Pause16:30-17:30
Panel II: Carl Blechen in öffentlichen und privaten Sammlungen
Anna Schultz M.A., Berlin
Carl Blechens Erbe an der Berliner Akademie der Künste: Ein- und Ausblicke
Prof. Dr. Heinrich Schulze-Altcappenberg, Berlin
Viele Blätter, viele Ichs. Die Blechen-Sammlung des Berliner Kupferstichkabinetts und ein neues Selbstbildnis
19:00 Konzert „Romantisme imaginaire“ mit Christian Georgi, Klavier, Musikzimmer im Schloss Branitz
Sonnabend, 17. Oktober 201510:00-11:00
Panel II: Carl Blechen in öffentlichen und privaten Sammlungen
Moderation: Prof. Dr. Kilian Heck
Dr. Birgit Verwiebe, Berlin
Carl Blechen und die Nationalgalerie Karen Buttler M.A., Braunschweig
Carl Blechens gezeichnete Werke im Herzog Anton Ulrich-Museums in Braunschweig
11:00-11:30 Pause
11:30-13:00
Nathalie Neumann M.A., Berlin
Der Berliner Sammler Julius Freund (1869-1941) und seine Werke Carl Blechens.
Erwerb, Ausstellungen und Verbleib
Dr. Kai Artinger, Berlin
Originale, deren Originalität unbewiesen ist. Praktische Grenzen der Forschung.
Die Chemnitzer „Blechen” und Prof. Dr. Guido Joseph Kern
Dr. Gabriela Ivan, Berlin
Zur Provenienz der Ankäufe von Werken Carl Blechens für die „Städtische Bildersammlung Cottbus“ 1933-1945
13:00-14:00 Mittagspause
14:00-15:00
Beate Schneider M.A., Cottbus
Natur studiert bei Carl Blechen. Anmerkungen zu seinen SchülernDr. Iris Berndt, Potsdam
Meister der Landschaft. Auf dem Weg zu einer neuen Dauerausstellung Carl Blechen in Branitz
Abschluss mit anschließender Kaffeepause
Ab 16:00 besteht die Möglichkeit, sich zum weiteren Gespräch in der Ausstellung „Carl Blechen und Carl Gustav Wegener im Dialog. Romantik und Realismus in der Landschaftsmalerei“ zu treffen und die Räume hinsichtlich der neuen Dauerausstellung zu besichtigen.
Foto: Sandra Mattner
Quelle: Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz