Die Kastanienallee in Branitz trifft das gleiche Schicksal wie die Kastanienallee in Forst auf dem Kegeldamm, die Bäume sind unheilbar krank. Es handelt sich auch hier um die bakterielle Kastanienkrankheit (Pseudomonas syringae pv. aesculi), das ergaben Laboruntersuchungen des brandenburgischen Pflanzenschutzdienstes. Dieser unterstreicht, dass das Krankheitsbild nicht im Zusammenhang mit der bekannten Miniermotte steht. Gegenwärtig ist für die bakterielle Erkrankung kein Gegenmittel bekannt. Über die Art und Weise der Verbreitung und Übertragung rätselt die Fachwelt noch.
Die Kastanienallee in Branitz wurde im Frühjahr 2013 im Bereich zwischen der L 49 und dem Eingang zum Gutshof mit 79 Rosskastanien bepflanzt. Damit sollte die einst herrschaftliche Anfahrt zum Schloss und Park Branitz nach historischem Vorbild wiederhergestellt werden.
Nach ersten Krankheitszeichen wurde im Frühjahr 2014 mit einer Ersatzpflanzung von zehn Jungbäumen ein Rettungsversuch gestartet. Als an 27 Bäumen wiederum Krankheitssymptome auftraten, musste nach neuen Wegen gesucht werden.
Das Bakterium kann längere Zeit unerkannt in den Bäumen vorliegen. Es besteht die Gefahr, dass sich das Bakterium auf den wertvollen Altbaumbestand im Branitzer Park und im weiteren Umfeld ausbreiten könnte. Der brandenburgische Pflanzenschutzdienst empfiehlt deshalb die Entnahme aller Kastanien der Allee.
Derzeit laufen die Vorbereitungen für eine Ersatzpflanzung im Herbst 2015. Da das erneute Setzen von Kastanien ein zu großes Risiko für eine neuerliche Erkrankung birgt, diskutieren Stadtverwaltung Cottbus, Planer, Fachleute der Gartendenkmalpflege und der Pflanzenschutzdienst aktuell eine alternative Baumart.
Foto: Sandra Mattner
Quelle: Stadt Cottbus