6. Spieltag Landesliga Süd: SV Wacker 09 Cottbus – SG Groß Gaglow 1:0 (1:0)
Es ist beileibe keine Alltäglichkeit, wenn wenige Minuten vor Spielbeginn ein (fast) komplettes Männeraufgebot zum Mannschaftsfoto für die eigene Vereinshomepage dirigiert wird. So geschehen am Samstagnachmittag auf dem Wacker-Sportlatz in Cottbus-Ströbitz. Trainer Tino Kandlbinder war sich des Risikos und möglicher Zuschauerhäme durchaus bewusst, wenn das Derby gegen die von Detlef Irrgang gecoachte Groß-Gaglower Truppe verloren worden wäre. Doch Kandlbinder vertraute auf die Nervenstärke seines erfahrenen Teams, das mit „voller Kapelle“ auflaufen konnte. Sein Konzept: „Wir wollen den Gegner von der ersten Minute an mit permanentem Offensivspiel unter Druck setzen, möglichst schnell in Führung gehen und ihn dann bei Gegenangriffen auskontern“.
Dieses Vorhaben schien bereits in der 6. Minute auf zu gehen, als der 35-jährige Rene „Hanne“ Handreck (Bild links in weißer Spielkleidung bei einer weiteren Torchance) nach einer Flanke von rechts ziemlich unbedrängt das Leder mit der Innenseite in das von Dustin Lindner gehütete Gehäuse zum frühzeitigen 1:0 einschieben konnte. Das wars dann aber auch fast schon aus Wacker-Sicht. Die Platzherren brachten anschließend kaum noch Tempo auf den Rasen, passten oft ungenau, sodass die Konterpläne viel zu selten aufgingen und die wenigen, aber guten Tormöglichkeiten auch noch ungenutzt blieben. Tino Kandlbinder bescheinigte seiner Mannschaft einen verdienten Arbeitssieg, bei dem sie es sich allerdings selbst oft schwer gemacht habe. „Doch letzlich fragt später niemand mehr, wie die drei Punkte zustande gekommen sind, sondern nur dass wir sie auf dem Konto haben. Außerdem hat sich für mich wieder mal bewahrheitet, dass Derbies ihren eigenen Charakter besitzen“.
Groß Gaglows Mannschaftleiter Egbert Jordan sprach von einer „unglücklichen Niederlage“. Eine Ansicht, die die objektiven Beobachter unter den 130 Zuschauern durchaus teilen dürften, weil das Match vor allem in der 2. Halbzeit im Wesentlichen von den Gästen aus dem Cottbuser Süden dominiert wurde. Die Groß-Gaglower Mannschaft als jüngste der gesamten Landesliga Süd (Durchschnittsalter knapp über 20 Jahre) ließ zahlreiche Angriffswellen auf den Kasten des guten Wacker-Keepers Stephan Choschzick (30) rollen, konnte ihn und gesamte Wacker-Abwehr aber nicht bezwingen. Der Ausfall von drei torgefährlichen Stammspielern (Clemens Becker, Heiko Leinweber und Tobias Frisch) bei den Gaglowern konnte eben nicht so ohne weiteres kompensiert werden. Knackpunkt für des Trainer-Duo Irrgang/Scherbe und auch Mannschaftsleiter Jordan war die 75. Spielminute, als Wacker-Kapitän Martin Handreg mit gestrecktem Bein ein klares Foul an Lars Hanuschka beging. Bereits mit Gelb belastet, hätte Schiri Kay Seifarth (Teltow) hier wohl Gelb-Rot für den Ströbitzer geben müssen, worauf der dunkel gekleide Unparteiische aber verzichtete. Jordan: „Wir waren klar am Drücker, und mit einer Spielerüberzahl wäre unter Umständen noch eine Punkteteilung oder ein Sieg herausgekommen. Aber leider…“. Dennoch könne man auf dieser Leistung aufbauen, besonders was die mannschaftliche Geschlossenheit betrifft. Und: „Wir konnten gegen Wacker als den klaren Favoriten gut mithalten“, resümierte der Mannschaftleiter.
Rudolf Neuland
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