Das Problem
Obwohl die Cottbuser Stadtverordneten sich am 24.06.2009 mehrheitlich für die Straßenbahn als Hauptverkehrsmittel des ÖPNV entschieden haben, lebt derzeit in Cottbus die Diskussion pro/contra Tram wieder auf, hauptsächlich getragen von Mitgliedern der Cottbuser FDP.
Ansatzpunkt der Diskussion ist die ab etwa 2015 anstehende Erneuerung der Fahrzeugflotte: 20 Züge müssen altershalber ersetzt werden zu einem Preis von ca. 50 Mio€. Das stellt für das schwindsüchtige Cottbuser Stadtsäckel eine schier untragbare Belastung dar. Und Fördermittel von Land oder Bund sind derzeit nicht in Sicht.
Also führt die FDP ein wenig provokant aus:
„Wer die Straßenbahn will, muss auch sagen, wie er sie finanziert“ (Herr Sicker in der LR vom 23.05.2011).
Und Herr Haberland vom „Märkische Boten“ ergänzt am 19.11.2011:
„…müsste eigentlich wissen, wo die nächsten 50 Millionen für neue Triebwagen liegen.“
Argumente von ProTramCottbus
Die Bürgerinitiative hat ein ganzes Bündel von Gegen-Argumenten zusammengetragen, beispielhaft seien hier nur genannt: Der Umstieg von Tram auf Bus kostet Fahrgäste. Die unter Experten als „Schienenbonus“ bezeichnete Erkenntnis, dass Menschen – vor allem ältere – lieber mit schienengebundenen Fahrzeugen unterwegs sind als mit Bussen, führt erfahrungsgemäß bei einem Umstieg auf Bus dazu, dass der Nahverkehrsbetrieb mit weniger Fahrgästen, sprich: Einnahme-Ausfällen, rechnen muss. Konkrete Zahlen für den Schienenbonus liegen nicht vor. Schätzungen gehen von 10% aus.
Wenn Busse anstatt der Tram auf Strecken eingesetzt werden, die z.Zt. über einen gesonderten Gleiskörper verfügen, müssten die Busse auf den vorhandenen Straßen fahren, d.h. sie stehen an allen Ampeln und natürlich auch im Stau. Neben der daraus resultierenden Mehrbelastung für den übrigen Verkehr folgt daraus eine Verlängerung der Fahrzeiten und daraus wiederum ein weiterer Verlust an Fahrgästen.
Wenn diese Nachteile nicht in Kauf genommen werden sollen, müssen die Tram-Trassen zu Bus-Trassen (Schwerlast-Trassen) umgebaut werden. Aus nebenstehendem Bild geht hervor, dass es sich dabei um geschätzte 50% des Tram-Netzes (dicke Linien), also um rund 11km handelt. Kosten in 2-stelliger Millionen-Höhe wären zu verkraften.
Ein moderner Hybrid-Gelenkbus kostet ca. 0,5 Mio€ und hält 8-10 Jahre.
Ein Straßenbahnzug kostet 2,5 Mio€ und hält ca. 30 Jahre.
Bei Einbeziehung der Preissteigerungsrate dürften die Anschaffungskosten über den Zeitraum von 30 Jahren sich nicht wesentlich unterscheiden.
Wer weitere Argumente sehen möchte, ist auf der WebSeite von ProTramCottbus gern gesehen.
Fazit
Wenn die Cottbuser FDP die Beschaffungskosten als alleiniges Kriterium für den Ersatz der ÖPNV-Flotte ansetzt, ist sie schlecht beraten. Es ergeben sich folgende Fragen:
Hat die FDP das Problem wirklich so mangelhaft durchdacht?
Das wäre nicht sonderlich schmeichelhaft für sie.
Oder versucht sie nur wider besseren Wissens auf sich aufmerksam zu machen?
Das würde sicherlich noch fataler.
Wer eins und eins zusammenzählen kann, kommt wohl eher zu folgender Feststellung: Wer den Bus will, muss auch sagen, woher das Geld dafür kommt.
Das Problem
Obwohl die Cottbuser Stadtverordneten sich am 24.06.2009 mehrheitlich für die Straßenbahn als Hauptverkehrsmittel des ÖPNV entschieden haben, lebt derzeit in Cottbus die Diskussion pro/contra Tram wieder auf, hauptsächlich getragen von Mitgliedern der Cottbuser FDP.
Ansatzpunkt der Diskussion ist die ab etwa 2015 anstehende Erneuerung der Fahrzeugflotte: 20 Züge müssen altershalber ersetzt werden zu einem Preis von ca. 50 Mio€. Das stellt für das schwindsüchtige Cottbuser Stadtsäckel eine schier untragbare Belastung dar. Und Fördermittel von Land oder Bund sind derzeit nicht in Sicht.
Also führt die FDP ein wenig provokant aus:
„Wer die Straßenbahn will, muss auch sagen, wie er sie finanziert“ (Herr Sicker in der LR vom 23.05.2011).
Und Herr Haberland vom „Märkische Boten“ ergänzt am 19.11.2011:
„…müsste eigentlich wissen, wo die nächsten 50 Millionen für neue Triebwagen liegen.“
Argumente von ProTramCottbus
Die Bürgerinitiative hat ein ganzes Bündel von Gegen-Argumenten zusammengetragen, beispielhaft seien hier nur genannt: Der Umstieg von Tram auf Bus kostet Fahrgäste. Die unter Experten als „Schienenbonus“ bezeichnete Erkenntnis, dass Menschen – vor allem ältere – lieber mit schienengebundenen Fahrzeugen unterwegs sind als mit Bussen, führt erfahrungsgemäß bei einem Umstieg auf Bus dazu, dass der Nahverkehrsbetrieb mit weniger Fahrgästen, sprich: Einnahme-Ausfällen, rechnen muss. Konkrete Zahlen für den Schienenbonus liegen nicht vor. Schätzungen gehen von 10% aus.
Wenn Busse anstatt der Tram auf Strecken eingesetzt werden, die z.Zt. über einen gesonderten Gleiskörper verfügen, müssten die Busse auf den vorhandenen Straßen fahren, d.h. sie stehen an allen Ampeln und natürlich auch im Stau. Neben der daraus resultierenden Mehrbelastung für den übrigen Verkehr folgt daraus eine Verlängerung der Fahrzeiten und daraus wiederum ein weiterer Verlust an Fahrgästen.
Wenn diese Nachteile nicht in Kauf genommen werden sollen, müssen die Tram-Trassen zu Bus-Trassen (Schwerlast-Trassen) umgebaut werden. Aus nebenstehendem Bild geht hervor, dass es sich dabei um geschätzte 50% des Tram-Netzes (dicke Linien), also um rund 11km handelt. Kosten in 2-stelliger Millionen-Höhe wären zu verkraften.
Ein moderner Hybrid-Gelenkbus kostet ca. 0,5 Mio€ und hält 8-10 Jahre.
Ein Straßenbahnzug kostet 2,5 Mio€ und hält ca. 30 Jahre.
Bei Einbeziehung der Preissteigerungsrate dürften die Anschaffungskosten über den Zeitraum von 30 Jahren sich nicht wesentlich unterscheiden.
Wer weitere Argumente sehen möchte, ist auf der WebSeite von ProTramCottbus gern gesehen.
Fazit
Wenn die Cottbuser FDP die Beschaffungskosten als alleiniges Kriterium für den Ersatz der ÖPNV-Flotte ansetzt, ist sie schlecht beraten. Es ergeben sich folgende Fragen:
Hat die FDP das Problem wirklich so mangelhaft durchdacht?
Das wäre nicht sonderlich schmeichelhaft für sie.
Oder versucht sie nur wider besseren Wissens auf sich aufmerksam zu machen?
Das würde sicherlich noch fataler.
Wer eins und eins zusammenzählen kann, kommt wohl eher zu folgender Feststellung: Wer den Bus will, muss auch sagen, woher das Geld dafür kommt.
Das Problem
Obwohl die Cottbuser Stadtverordneten sich am 24.06.2009 mehrheitlich für die Straßenbahn als Hauptverkehrsmittel des ÖPNV entschieden haben, lebt derzeit in Cottbus die Diskussion pro/contra Tram wieder auf, hauptsächlich getragen von Mitgliedern der Cottbuser FDP.
Ansatzpunkt der Diskussion ist die ab etwa 2015 anstehende Erneuerung der Fahrzeugflotte: 20 Züge müssen altershalber ersetzt werden zu einem Preis von ca. 50 Mio€. Das stellt für das schwindsüchtige Cottbuser Stadtsäckel eine schier untragbare Belastung dar. Und Fördermittel von Land oder Bund sind derzeit nicht in Sicht.
Also führt die FDP ein wenig provokant aus:
„Wer die Straßenbahn will, muss auch sagen, wie er sie finanziert“ (Herr Sicker in der LR vom 23.05.2011).
Und Herr Haberland vom „Märkische Boten“ ergänzt am 19.11.2011:
„…müsste eigentlich wissen, wo die nächsten 50 Millionen für neue Triebwagen liegen.“
Argumente von ProTramCottbus
Die Bürgerinitiative hat ein ganzes Bündel von Gegen-Argumenten zusammengetragen, beispielhaft seien hier nur genannt: Der Umstieg von Tram auf Bus kostet Fahrgäste. Die unter Experten als „Schienenbonus“ bezeichnete Erkenntnis, dass Menschen – vor allem ältere – lieber mit schienengebundenen Fahrzeugen unterwegs sind als mit Bussen, führt erfahrungsgemäß bei einem Umstieg auf Bus dazu, dass der Nahverkehrsbetrieb mit weniger Fahrgästen, sprich: Einnahme-Ausfällen, rechnen muss. Konkrete Zahlen für den Schienenbonus liegen nicht vor. Schätzungen gehen von 10% aus.
Wenn Busse anstatt der Tram auf Strecken eingesetzt werden, die z.Zt. über einen gesonderten Gleiskörper verfügen, müssten die Busse auf den vorhandenen Straßen fahren, d.h. sie stehen an allen Ampeln und natürlich auch im Stau. Neben der daraus resultierenden Mehrbelastung für den übrigen Verkehr folgt daraus eine Verlängerung der Fahrzeiten und daraus wiederum ein weiterer Verlust an Fahrgästen.
Wenn diese Nachteile nicht in Kauf genommen werden sollen, müssen die Tram-Trassen zu Bus-Trassen (Schwerlast-Trassen) umgebaut werden. Aus nebenstehendem Bild geht hervor, dass es sich dabei um geschätzte 50% des Tram-Netzes (dicke Linien), also um rund 11km handelt. Kosten in 2-stelliger Millionen-Höhe wären zu verkraften.
Ein moderner Hybrid-Gelenkbus kostet ca. 0,5 Mio€ und hält 8-10 Jahre.
Ein Straßenbahnzug kostet 2,5 Mio€ und hält ca. 30 Jahre.
Bei Einbeziehung der Preissteigerungsrate dürften die Anschaffungskosten über den Zeitraum von 30 Jahren sich nicht wesentlich unterscheiden.
Wer weitere Argumente sehen möchte, ist auf der WebSeite von ProTramCottbus gern gesehen.
Fazit
Wenn die Cottbuser FDP die Beschaffungskosten als alleiniges Kriterium für den Ersatz der ÖPNV-Flotte ansetzt, ist sie schlecht beraten. Es ergeben sich folgende Fragen:
Hat die FDP das Problem wirklich so mangelhaft durchdacht?
Das wäre nicht sonderlich schmeichelhaft für sie.
Oder versucht sie nur wider besseren Wissens auf sich aufmerksam zu machen?
Das würde sicherlich noch fataler.
Wer eins und eins zusammenzählen kann, kommt wohl eher zu folgender Feststellung: Wer den Bus will, muss auch sagen, woher das Geld dafür kommt.
Das Problem
Obwohl die Cottbuser Stadtverordneten sich am 24.06.2009 mehrheitlich für die Straßenbahn als Hauptverkehrsmittel des ÖPNV entschieden haben, lebt derzeit in Cottbus die Diskussion pro/contra Tram wieder auf, hauptsächlich getragen von Mitgliedern der Cottbuser FDP.
Ansatzpunkt der Diskussion ist die ab etwa 2015 anstehende Erneuerung der Fahrzeugflotte: 20 Züge müssen altershalber ersetzt werden zu einem Preis von ca. 50 Mio€. Das stellt für das schwindsüchtige Cottbuser Stadtsäckel eine schier untragbare Belastung dar. Und Fördermittel von Land oder Bund sind derzeit nicht in Sicht.
Also führt die FDP ein wenig provokant aus:
„Wer die Straßenbahn will, muss auch sagen, wie er sie finanziert“ (Herr Sicker in der LR vom 23.05.2011).
Und Herr Haberland vom „Märkische Boten“ ergänzt am 19.11.2011:
„…müsste eigentlich wissen, wo die nächsten 50 Millionen für neue Triebwagen liegen.“
Argumente von ProTramCottbus
Die Bürgerinitiative hat ein ganzes Bündel von Gegen-Argumenten zusammengetragen, beispielhaft seien hier nur genannt: Der Umstieg von Tram auf Bus kostet Fahrgäste. Die unter Experten als „Schienenbonus“ bezeichnete Erkenntnis, dass Menschen – vor allem ältere – lieber mit schienengebundenen Fahrzeugen unterwegs sind als mit Bussen, führt erfahrungsgemäß bei einem Umstieg auf Bus dazu, dass der Nahverkehrsbetrieb mit weniger Fahrgästen, sprich: Einnahme-Ausfällen, rechnen muss. Konkrete Zahlen für den Schienenbonus liegen nicht vor. Schätzungen gehen von 10% aus.
Wenn Busse anstatt der Tram auf Strecken eingesetzt werden, die z.Zt. über einen gesonderten Gleiskörper verfügen, müssten die Busse auf den vorhandenen Straßen fahren, d.h. sie stehen an allen Ampeln und natürlich auch im Stau. Neben der daraus resultierenden Mehrbelastung für den übrigen Verkehr folgt daraus eine Verlängerung der Fahrzeiten und daraus wiederum ein weiterer Verlust an Fahrgästen.
Wenn diese Nachteile nicht in Kauf genommen werden sollen, müssen die Tram-Trassen zu Bus-Trassen (Schwerlast-Trassen) umgebaut werden. Aus nebenstehendem Bild geht hervor, dass es sich dabei um geschätzte 50% des Tram-Netzes (dicke Linien), also um rund 11km handelt. Kosten in 2-stelliger Millionen-Höhe wären zu verkraften.
Ein moderner Hybrid-Gelenkbus kostet ca. 0,5 Mio€ und hält 8-10 Jahre.
Ein Straßenbahnzug kostet 2,5 Mio€ und hält ca. 30 Jahre.
Bei Einbeziehung der Preissteigerungsrate dürften die Anschaffungskosten über den Zeitraum von 30 Jahren sich nicht wesentlich unterscheiden.
Wer weitere Argumente sehen möchte, ist auf der WebSeite von ProTramCottbus gern gesehen.
Fazit
Wenn die Cottbuser FDP die Beschaffungskosten als alleiniges Kriterium für den Ersatz der ÖPNV-Flotte ansetzt, ist sie schlecht beraten. Es ergeben sich folgende Fragen:
Hat die FDP das Problem wirklich so mangelhaft durchdacht?
Das wäre nicht sonderlich schmeichelhaft für sie.
Oder versucht sie nur wider besseren Wissens auf sich aufmerksam zu machen?
Das würde sicherlich noch fataler.
Wer eins und eins zusammenzählen kann, kommt wohl eher zu folgender Feststellung: Wer den Bus will, muss auch sagen, woher das Geld dafür kommt.