Und wöchentlich grüßt das Murmeltier. Mit 0:2 verliert Energie gegen souveräne Fürther, die die bekannten Abwehrschwächen der Lausitzer mit zwei Toren ausnutzen. Nach vorn reichte es für Energie zu einem Pfostentreffer und Rangelov schoss in der ersten Halbzeit am leeren Tor vorbei. Pikant ist, dass er vor dem Spiel nicht fit war und dennoch durchspielte.
Nach dem knappen Sieg in Frankfurt hatte Energie die Negativserie erst einmal gestoppt. Wollten sie aber an die oberen Tabellenregionen wieder heranrücken, musste gegen die starken Fürther ein Heimsieg her. Mit 5 Siegen, 3 Unentschieden und 8 Niederlagen sprach die Statistik für die Gäste. Weiterhin beschäftigte Fußballdeutschland die Krankheit von Martin Fenin. Ein weiterer Fall von Depression oder neudeutsch „BurnOut“ erreichte erstmals den FC Energie. Fenin bat um eine Auszeit und befindet sich in stationärer Behandlung. Während er sich offenbarte, ging der Verein nicht so offensiv mit dem Thema um, zögerlich wurde von Vereinsseite das Gesamtbild umrissen und nährte so unter der Woche entstandene Gerüchte.
In den ersten Minuten versuchten die Cottbuser das Spiel unter Kontrolle zu bekommen und energisch gegen den ballführenden Spieler aufzutreten. Fürth kam in der zweiten Minute durch Occean zu einem Warnschuss ehe Energie durch je eine Ecke und einen Freistoß zu Offensivaktionen kam. Energie war auf Sicherheit bedacht, spielte auch mal hintenrum, dabei kam es immer wieder zu kleinen Abstimmungsproblemen. So kamen die Gäste zu Chancen, ohne sie verwerten zu können. In der 21. Minute macht sich die Energieabwehr lächerlich. Occean zeigt in der Mitte an das er gerne den Ball hätte, zwei Energieverteidiger laufen mit, von außen kommt der Ball flach von Nehrig auf ihn und er kann ungehindert aus drei Metern einnetzen. Ein Tor mit Ansage und wieder einmal steht die Abwehr nicht so, wie man es erwarten könnte. Danach brauchte Energie zehn Minuten um wieder in Tritt zu kommen. Ein Missverständnis in der Fürther Hintermannschaft zwischen Torhüter Grün und einem Mavraj konnte Rangelov nicht nutzen und schob den Ball rechts am leeren Tor vorbei. Die bis dahin größte Chance der Hausherren. Nun zeigte Energie endlich, dass sie auch Fußballspielen konnten. Kruska, bis dahin eher eine Gefahr für die eigene Mannschaft, leitete mehrere gute Offensivaktionen ein, doch es fehlte der entscheidende Abschluss. Doch gerade wenn man dachte nun läuft es, brachte sich die Cottbuser Hintermannschaft meist selbst in die Bredouille und Fürth zu Chancen. So ging es auch in die Pause. Cottbus spielte sein übliches Muster. In den ersten dreißig Minuten nur mitspielend kassierten sie das Gegentor. Danach rafften sie sich auf, jedoch ohne die nötige Präzision und immer wieder mit Unsicherheiten in der Rückwärtsbewegung, was das ganze Spiel der Hausherren wackeln ließ.
Unverändert ging es in die zweite Hälfte. In der 52. Minute nahm Wollitz ein Doppelwechsel vor. Bittencourt und Müller mussten runter, für sie kamen Adlung und Kronaveter. Energie knüpfte an die letzten 15 Minuten der ersten Hälfte an und drückte den Tabellenführer in die eigene Hälfte. Einzig Florian Meyer pfiff nun kleinlicher, was schade für das Spiel war. Insbesondere durch Standards kam der FCE zu Torchancen, aber weder drei Ecken nacheinander, noch ein Freistoß aus zentraler Position brachten bis zur 66. Minute nennenswerte Gefahr. Ein weiterer Freistoß von Kronaveter aus dem linken Halbfeld überwand Freund und Gegner, klatschte aber an den Pfosten des Gästegehäuses. Nach 69 Spielminuten nahm Wollitz den starken Banovic vom Feld und brachte für ihn mit Ludwig einen weiteren Offensivspieler. Mitten in der Cottbuser Heiterkeit drang Occean bis zur Grundlinie vor und flankte von da aus auf den freistehenden Sararer der nur noch einnicken muss. Ziebig gesellte sich zu den anderen beiden Verteidigern , anstatt bei Sararer zu bleiben. Wiedermal entblößte sich die Cottbuser Verteidigung und beendete damit alle Ausgleichsträume der Cottbuser.
Danach hatten beide Mannschaften noch Möglichkeiten zum Torerfolg zu kommen, zwingender war es auf Gästeseite, es blieb am Ende beim 0:2. Nach dem Spiel wurde noch bekannt, dass Rangelov nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war und mit Verdacht auf eine Infektion in der Nacht im Krankenhaus war. Dennoch war er die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Insgesamt spielte Energie gefällig mit, war aber zu unentschlossen vor dem Tor und kassierte beide Gegentore durch individuelle Fehler in der Abwehr. Die Schulbewertung würde heißen, sie waren bemüht, konnten aber die Anforderungen nicht erfüllen. In der Verfassung muss sich Cottbus eher im Mittelfeld einordnen, anstatt im Aufstiegskampf mitzumischen.
Stimmen zum Spiel:
Büskens: „Wir wussten das und heute hier einiges erwarten wird. Das habe ich als Spieler und Trainer gemerkt. Energie kam aus einer schwierigen Phase mit dem Sieg mit neuem Selbstvertrauen und einem Sieg heute, wieder nach vorne aufzuschließen. Diese Aufgabe haben wir sehr sehr gut angenommen und haben Fehler im Aufbau provoziert. Wir wurden mit dem 1:0 belohnt, als wir das Spiel gut gedreht haben. Dann hatten wir eine Phase in der wir nachlässig geworden sind, wie zum Beispiel durch die Chance von Rangelov. Der Druck wurde größer für uns, gerade durch mehrere Fouls und daraus resultierenden Standards. Pele hat dann nochmal Akzente gesetzt durch neue Offensivkräfte. Aber durch eine engagierte Aktion durch Occean haben wir das 2:0 gemacht und das Spiel war durch.“
Wollitz: „Ich will heute eigentlich nur eins sagen, wir kriegen die ganze Breitseite des Negativen ab. Rangelov hatte heute Nacht Fieber und Magenverstimmungen, musste morgens noch in die Notaufnahme geschickt werden. Fürth hat das entsprechende Selbstvertrauen und individuelle Fehler werden bestraft. Wir können das im Gegenzug nicht ausnutzen, wie man an dem Missverständnis in der Abwehr gesehen hat, wo Rangelov das Tor verpasst hat. Vielen Dank auch nochmal an Fürth, für den Brief an Fenin. Das ist auch nicht alltäglich.“
Fotos: Steffen Beyer (oben), Johannes Koziol (unten)
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