Die Brandenburger Asklepios Fachkliniken stehen vor einem unbefristeten Streik. Insgesamt 90 Prozent der stimmberechtigten Krankenhausbeschäftigten haben dafür gestimmt. Wie die Gewerkschaft ver.di mitteilte, hat es der Arbeitgeber in der Hand, den unbefristeten Streik durch ein verhandlungsfähiges Angebot zu verhindern.
Die Gewerkschaft Ver.di teilte dazu mit:
Am heutigen Dienstag, dem 5. Oktober 2021 wurde die ver.di-Urabstimmung in den drei Asklepios Fachkliniken in Brandenburg/Havel, in Lübben und in Teupitz über einen unbefristeten Erzwingungsstreik erfolgreich beendet. Über 90,8 Prozent der abstimmungsberechtigten ver.di-Mitglieder votierten für einen unbefristeten Streik. „Wir hatten eine sehr hohe Beteiligung an der Urabstimmung und ein deutliches Ergebnis. Zeitnah wird nun die ver.di-Tarifkommission darüber entscheiden, wann der Streik beginnt. Der Arbeitgeber hat es in der Hand, den unbefristeten Streik durch ein verhandlungsfähiges Angebot zu verhindern. Wir wollen auf dem Verhandlungsweg ein gutes und faires Ergebnis erzielen. Aber wenn der Arbeitgeber wiederum nicht reagiert, ist der Streik unausweichlich“, sagte Ralf Franke, Streikleiter und ver.di-Verhandlungsführer.
Seit April 2021 führen ver.di und die Asklepios Fachkliniken Brandenburg GmbH Tarifverhandlungen für die 1.450 Beschäftigten an den Fachkliniken in Brandenburg an der Havel, Teupitz und Lübben. Die bislang letzte Verhandlungsrunde fand am 22. Juni 2021 statt, seitdem wurde an insgesamt an zehn Tagen gestreikt, ohne dass die Klinikleitung ein verbessertes und kompromissfähiges Tarifangebot vorgelegt hätte.
Das Management will die Beschäftigten in Brandenburg für die gleiche Arbeit mit teilweise bis zu 10.600 Euro weniger pro Jahr auch in den kommenden Jahren deutlich schlechter bezahlen als in seinen Hamburger Kliniken. In Hamburg bezahlt das Management den und rund 12.500 Asklepios-Beschäftigten Tariflohn nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). ver.di ist nicht länger bereit, bis zu 21 Prozent Lohnunterschied zu den Tariflöhnen, die bei Asklepios-Kliniken im Hamburg gelten, zu akzeptieren. Die Beschäftigten wollen in Brandenburg zu den gleichen Konditionen arbeiten und bezahlt werden wie ihre Asklepios-Kolleginnen und Kollegen in Hamburg. Heute müssen sie umgerechnet bis zu elf Tage mehr pro Jahr arbeiten bei bis zu 21 Prozent weniger Entgelt. Einige verlieren so mehr als 10.000 Euro im Jahr. Dabei ist die Bezahlung der Krankenhausleistungen und der psychiatrischen Krankenhäuser bundesweit einheitlich. Es gibt also keine wirtschaftliche Rechtfertigung dafür, die Krankenhaus- und Psychiatriebeschäftigten in Ostdeutschland schlechter zu bezahlen als in Westdeutschland und ihnen den TVöD zu verweigern, so wie es Asklepios derzeit tut.
Heute in der Lausitz! Unser täglicher Newsüberblick
Alle aktuellen Meldungen, Videos und Postings haben wir in einer Übersicht zusammengefasst.
->> Weiterlesen
Red. / Presseinfo