Nachdem gestern AstraZeneca-Impfungen für Brandenburgerinnen und Brandenburger unter 60 Jahren gestoppt wurden, wurde heute bekannt, dass für unter 60-Jährige kurzfristig der Biontech- und Moderna-Impfstoff eingesetzt wird. Vereinbarte Termine werden laut Innenminister Stübgen nicht abgesagt und können somit weiter abgesichert werden. Allein gestern wurden über 250 Personen wieder nach Hause geschickt. Zum weiteren Umgang mit AstraZeneca wurden jetzt die wichtige Fragen mit den jeweiligen Antworten zusammengetragen. Auf die Frage, wie viele Personen bisher mit AstraZeneca geimpft wurden, konnte das Innenministerium bisher keine Auskunft geben.
Das Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg teilte dazu mit:
Die Bundesregierung hat am gestrigen Abend auf Empfehlung der Ständigen Impfkommission entschieden, dass der Impfstoff AstraZeneca an unter Sechzigjährige nur noch auf freiwilliger Basis und ausschließlich in Arztpraxen verabreicht werden soll. Innenminister Michael Stübgen hat daher verfügt, dass in Brandenburgs Impfzentren für alle unter Sechzigjährigen mit vereinbarten Terminen für eine Erstimpfung mit AstraZeneca kurzfristig der Impfstoff der Firmen Biontech oder Moderna als Ersatz zur Verfügung gestellt wird. „Mir ist es wichtig, dass vereinbarte Termine nicht abgesagt werden. Deshalb habe ich angewiesen, dass unsere Notreserve an Biontech beziehungsweise Moderna-Impfstoff unverzüglich an die Impfzentren verteilt wird. Wir können dadurch alle Termine absichern. Es besteht aber auch weiterhin kein Wahlrecht beim Impfstoff.“ Die wenigen noch vorhandenen Biontech- und Moderna-Impfdosen sind bereits fest verplant bzw. konkret terminiert.
Brandenburgs Gesundheitsministerin, Ursula Nonnemacher, hatte bereits am Dienstagnachmittag die Verabreichung von AstraZeneca an unter Sechzigjährige aussetzen lassen. Davon waren bis zum Ende der Öffnungszeit in den Impfzentren rund 250 Personen betroffen. Innenminister Stübgen bat alle um Verständnis. „Dass es gestern erneut zu unvorhersehbaren Verzögerungen gekommen ist und Brandenburgerinnen und Brandenburger ohne Impfung wieder nachhause fahren mussten, tut mir leid. Wir alle wollen so viel und so schnell wie möglich impfen, aber dafür brauchen wir Impfstoff.“ Holger Rostek, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg kündigte an, dass alle Betroffenen schnellstmöglich kontaktiert werden und einen Ersatztermin angeboten bekommen. „Diese Personen müssen sich um nichts kümmern und werden aktiv angesprochen. Es ist erfreulich, dass wir gemeinsam mit dem Impflogistik-Stab schnell reagieren konnten und keine weiteren Termine absagen müssen.“
Stübgen kündigte an, dass der Impflogistik-Stab unverzüglich beginne, die Auswirkung der Aussetzung von AstraZeneca auf geplante Zweitimpfungen zu analysieren. Man werde die Öffentlichkeit zeitnah über das weitere Vorgehen informieren. Hinsichtlich der Frage der Verabreichung der zweiten Impfstoffdosis für jüngere Personen, die bereits eine erste Dosis der COVID-19 Vaccine AstraZeneca erhalten haben, wird die STIKO bis Ende April eine ergänzende Empfehlung abgeben. Da die Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff Anfang Februar begonnen wurde, sind bei einem empfohlenen Impfabstand von zwölf Wochen die ersten Zweitimpfungen Anfang Mai vorgesehen.
Wie wird jetzt in den Impfzentren im Land Brandenburg mit AstraZeneca umgegangen?
Aufgrund der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission den Impfstoff AstraZeneca nur noch für Personen über 60 Jahre einzusetzen, werden vorläufig die geplanten AstraZeneca-Erstimpftermine von Personen unter 60 Jahren in den Impfzentren mit den Impfstoffen von Biontech oder Moderna durchgeführt. Informationen zu den Impfstoffen von Biontech oder Moderna erhalten die Personen direkt im Impfzentrum sowie unter www.brandenburg-impft.de
Welchen Impfstoff erhalten Personen über 60 Jahren?
Für Personen über 60 Jahre finden die vereinbarten Impfungen weiterhin mit dem Impfstoff statt, der bei der Terminvergabe festgelegt wurde. Es gibt keine Wahlmöglichkeit des Impfstoffes.
Was müssen Personen unter 60 Jahren beachten, die einen Impftermin mit AstraZeneca vereinbart hatten?
Die Impfung findet mit Biontech oder Moderna statt. Die bisher vereinbarten Zweitimpfungstermine dieser Personen müssen neu vereinbart werden, da der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung sich auf 6 Wochen verändert. Hierzu werden die Kontaktdaten (Name, Vorname, Telefonnummer, E-Mail, Datum und Uhrzeit des Ersttermins) im Impfzentrum bei der Erstimpfung gesondert dokumentiert. Die Bürgerinnen und Bürger werden dann für eine Terminvereinbarung ab dem 08.04.2021 kontaktiert.
Was bedeutet die Empfehlung für Personen unter 60 Jahren, die bereits eine Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten haben?
Hinsichtlich der Frage der Verabreichung der zweiten Impfstoffdosis für jüngere Personen, die bereits eine erste Dosis der COVID-19 Vaccine AstraZeneca erhalten haben, wird die STIKO bis Ende April eine ergänzende Empfehlung abgeben. Da die Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff Anfang Februar begonnen wurde, sind bei einem empfohlenen Impfabstand von zwölf Wochen die ersten Zweitimpfungen Anfang Mai vorgesehen.
Wann werden Personen geimpft, deren Impftermin mit AstraZeneca am Dienstag kurzfristig nicht stattfinden konnte?
Die am Dienstag nicht durchgeführten Termine werden schnellstmöglich nachgeholt. Zur Terminvereinbarung kontaktieren wir die Bürgerinnen und Bürger.
Ich habe einen Impftermin. Kann ich mir den Impfstoff nun aussuchen?
Nein. Die wenigen noch vorhandenen Biontech- und Moderna-Impfdosen sind bereits fest verplant bzw. konkret terminiert.
Warum werden die Impfungen mit AstraZeneca für Personen unter 60 Jahren nicht mehr durchgeführt?
Dazu teilt die Ständige Impfkommission (STIKO) mit: Nach mehreren Beratungen hat die STIKO auch unter Hinzuziehung externer Expert:innen mehrheitlich entschieden, auf Basis der derzeit verfügbaren Daten zum Auftreten seltener, aber sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen die COVID-19 Vaccine AstraZeneca nur noch für Personen im Alter ab 60 Jahren zu empfehlen, da diese Nebenwirkung 4 bis 16 Tage nach der Impfung, ganz überwiegend bei Personen im Alter unter 60 Jahren auftraten.
Kann ich mich jetzt freiwillig mit AstraZeneca und ohne Termin impfen lassen?
Nein. Es gilt weiterhin die Priorisierung aus der Impfverordnung des Bundes. Die Empfehlung der STIKO hat darauf keinen Einfluss. Im Land Brandenburg können sich daher aktuell impfen lassen: Personen über 70 Jahre, Personen mit einem ärztlichen Zeugnis oder Personen mit einem Arbeitgeberzeugnis. Geimpft wird nur, wer eine dieser Voraussetzungen erfüllt und einen festen Termin gebucht hat.
Wie wird im Land Brandenburg die aktuelle Situation bewertet?
Die engmaschige Überwachung und Kontrolle des Paul-Ehrlich-Instituts und der Ständigen Impfkommission funktionieren. Die wissenschaftliche Datenlage hat sich geändert, und die Institutionen haben darauf aufmerksam gemacht. Bund und Länder haben schnell reagiert und Anpassungen beim Impfen vorgenommen.
Coronavirus in der Lausitz. Aktuelle Lage und Entscheidungen
Alle aktuellen Entwicklungen in der Region haben wir in einer Übersicht zusammengefasst ->> Weiterlesen
Red. / Presseinfo
Bild: pixabay