Die Unternehmen in Brandenburg sind von den Maßnahmen der Pandemieeindämmung unterschiedlich stark betroffen. Der Einzelhandel setzte im März 2020 nominal 5,1 Prozent und real, da heißt preisbereinigt, 3,3 Prozent mehr um als im März des Vorjahes, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg nach vorläufigen Ergebnissen mit.
Der Umsatz der Discounter, Supermärkte und Lebensmittelfachgeschäfte wuchs im Vorjahresvergleich allein im März um nominal 15,8 Prozent und real 12,8 Prozent. Sie machen zusammen rund die Hälfte des Umsatzvolumens im Brandenburger Einzelhandel aus. Der Non-Food-Bereich meldete dagagen nominal 4,0 Prozent sowie real 4,6 Prozent weniger Einnahmen.
Gastgewerbe stark im Minus
Die Umsatzverluste im Gastgewerbe lagen aufgrund der angeordneten Beschränkungen und Schließungen im zweistelligen Bereich. Drastische Umsatzeinbußen von nominal 37,9 Prozent und real 39,4 Prozent waren die Folge. Hotels und Beherbergungseinrichtungen beklagten Verluste von nominal 44,8 Prozent bzw. real 45,9 Prozent. Die Gastronomen meldeten einen Umsatzrückgang von nominal 33,6 Prozent und real 35,3 Prozent. Die seit Januar rückläufige Zahl der Beschäftigten lag im März um durchschnittlich 5,7 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Außenhandel in der EU rückläufig
Der Außenhandel innerhalb der Europäischen Union entwickelte sich rückläufig. Importe (–19,0) und Exporte (–14,3 Prozent) brachen im März zweistellig ein und führten zu einem Abschwung im 1. Quartal. Ob die Eindämmungsmaßnahmen ursächlich waren, kann nicht beurteilt werden. So entwickelte sich der Handel mit Italien, das als zweites Land am 9. März 2020 eine Quarantäne erhob, schon zuvor rückläufig. Die Importe (–22,2 Prozent) und Exporte (–17,0 Prozent) sanken von Beginn des Quartals an. Weltweit importierte Brandenburg um 5,8 Prozent weniger als im Vorjahr und exportierte um 0,1 Prozent mehr.
Die Importe mit dem für Brandenburg drittwichtigsten Einfuhrland Volksrepublik China waren von der Pandemie nicht betroffen. Das Quartalsergebnis zeigte eine Steigerung der Einfuhren von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Exporte sanken hingegen seit Februar. Auch im März nahmen die Exporte mit China um 32,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ab. Das Quartal schloss mit einem Rückgang der Exporte um 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ab.