“Alte Menschen haben keine eigenen Zähne mehr” und “Schlechte Zähne sind erblich” – Rund um die Mundgesundheit ranken sich viele Mythen. Aber welche stimmen überhaupt? Um mit den Gerüchten aufzuräumen, steht der diesjährige Tag der Zahngesundheit unter dem Motto: “Gesund beginnt im Mund – Fakten gegen Mythen”. Denn nur mit dem richtigen Wissen kann die optimale Mundpflege umgesetzt werden.
“Die Pflege der Milchzähne ist nicht so wichtig. Sie fallen ja sowieso raus.” Falsch. Karies an den Milchzähnen führt zur Schädigung der nachfolgenden bleibenden Zähne. Bei frühzeitigem Milchzahnverlust besteht die Gefahr, dass der bleibende Zahn an der falschen Stelle durchbricht. Umfangreiche kieferorthopädische Behandlungen können folgen. Deshalb gilt: Ein sauberer Zahn wird selten krank und schon der erste Milchzahn muss sorgfältig geputzt werden.
“Schlechte Zähne sind erblich.” Falsch. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass das nicht stimmt. Die aktuellen Ergebnisse der fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) zeigen, dass acht von zehn Kindern heutzutage kariesfrei sind. Im Vergleich zu 1997 hat sich die Zahl der gesunden Gebisse bei den Zwölfjährigen verdoppelt. Eine Bilanz, die ihre Ursache in der erfolgreichen Gruppen- und Individualprophylaxe von klein auf hat.
“Wenn man alt ist, braucht man falsche Zähne.” Falsch. Durch bessere Vorsorgemaßnahmen, verbesserter Mundhygiene zu Hause und auch durch die professionelle Zahnreinigung hat sich laut DMS V die Anzahl der vorhandenen eigenen Zähne bei den 65- bis 74-Jährigen auf 17 erhöht. 1997 waren es noch 14 eigene Zähne. Nur noch knapp vier Prozent der jüngeren Senioren sind völlig zahnlos.
“Jedes Kind kostet einen Zahn.” Falsch. Die Risiken für die Mundgesundheit sind in der Schwangerschaft zwar erhöht. Aber werden Zähne und Zahnfleisch durch die werdende Mutti gut gepflegt und nimmt sie die regelmäßigen Kontrollbesuche in der Zahnarztpraxis wahr, kommt sie sicher ohne Zahnverlust durch die Schwangerschaft. Mutter und Kind benötigen in dieser Zeit vermehrt Kalzium. Deshalb gilt es auch, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten.
“Durch lebenslange Pflege und regelmäßige Zahnarztbesuche von der Schwangerschaft bis ins hohe Alter können Zähne und Zahnfleisch von der Geburt bis ins hohe Alter gesund erhalten werden”, sagt Dipl.-Stom. Bettina Suchan, Vizepräsidentin der Landeszahnärztekammer Brandenburg. “Die Mythen zur Zahngesundheit gehören defnitiv der Vergangenheit an.”
pm/red