Die Ende letzter Woche bekannt gewordene Neu- und Weiterentwicklung des Rahmenlehrplans für die Jahrgangsstufe 1-10 in Berlin und Brandenburg ist die Bankrotterklärung der Bildungspolitik in Brandenburg. Mit fadenscheinigen Begründungen versucht die rot-rote Landesregierung ihr Versagen zu kaschieren, die Schulbildung in unserem Land auf zukunftsfeste Fundamente zu stellen. Vor allem in den sogenannten MINT-Fächern wird seit Jahren ein Mangel an Fachkräften beklagt. Die Studienanfängerzahlen liegen weit unter dem prognostizierten künftigen Bedarf in der Wirtschaft.
Nun sollen künftig in den Klassenstufen 5 und 6 ausgerechnet die Fächer Biologie und Physik zum Fach Naturwissenschaften verschmelzen. Auch die Fächer Geografie, Geschichte und Politische Bildung sollen in einem gemeinsamen Fach Gesellschaftswissenschaften zusammengefasst werden.
Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Da die Wissenschafts- und Bildungspolitik in Brandenburg seit Jahren eine Sparpolitik betreibt, fehlen mehr und mehr gut ausgebildete Fachlehrer. Um den sich abzeichnenden Lehrermangel zu verschleiern, sollen nun auf Biegen und Brechen „verwandte“ Fächer vereint werden, die in späteren Klassenstufen aus gutem Grund wieder getrennt unterrichtet werden.
Um den sparpolitischen Kurs in der Bildungspolitik noch strenger zu verfolgen, schlage ich SPD und Linken weitere, ähnlich „sinnvolle“ Maßnahmen vor:
Im Sprachunterricht sind ebenfalls Potenziale zu heben. So könnten in der Oberstufe alle Fremdsprachen von Französisch über Spanisch, Russisch, Sorbisch und Latein in einem Fach Sprachausbildung kombiniert werden.
Vielleicht sollte die rot-rote Landesregierung aber auch darüber nachdenken, den jahrgangsübergreifenden Unterricht á la Dorfschule des 19. Jahrhunderts für alle Grundschulklassen einzuführen, um dem Problem Lehrermangel zu begegnen.
Quelle: Dr. Klaus-Peter Schulze MdB