Im Land Brandenburg gibt es einen Rettungstransportwagen, der für gefährliche Infektionstransporte vorgesehen ist. Dieser steht seit 2005 in der Rettungswache Königs Wusterhausen. Er kommt im Seuchenalarmfall zum Einsatz, so auch am vergangenen Freitag auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld.
Hier wurde am späten Nachmittag ein Patient aus Nigeria eingeflogen, bei dem der Verdacht auf Ebola bestand.
Für diesen und ähnliche Fälle steht neben speziell ausgebildeten Notärzten auch eine engagierte Crew von 14 Rettungsassistenten und Rettungssanitätern, die in Schutzanzügen arbeiten können, zur Verfügung.
Alle Mitglieder sind hauptamtlich im Rettungsdienst tätig und bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. angestellt.
Marco Drewitz, Leiter der RTW-I- Crew: „Wir sind speziell dafür ausgebildet, Patienten mit hochansteckenden gefährlichen Krankheiten so zu transportieren, dass von ihnen keine Ansteckungsgefahr für die Bevölkerung ausgeht. Möglich ist dies durch spezielle Überdruck-Schutzanzüge und Atemschutzgebläse, gleichzeitig stehen dem Patienten alle Möglichkeiten einer modernen Medizin zur Verfügung.“
Der Rettungswagen für die Infektionstransporte hat eine spezielle Klimaanlage und Inneneinrichtung, die für den sicheren Transport erforderlich sind. Der Kofferaufbau ist mit Edelstahl ausgekleidet, um eine einfachere Desinfektion zu ermöglichen. In den Zu- und Abluftwegen des Patientenraumes befinden sich diverse Filter und eine Anlage zur thermischen Desinfektion, um eine Übertragung der Krankheitserreger über die Luft an die Außenwelt zu verhindern.
Kurzfristig kann die Crew mit ihrem Fahrzeug einsatzbereit sein. Der Bereitschaftsdienst, den die Kollegen seit neun Jahren zum Schutz der Bevölkerung leisten, ist ehrenamtlich. „Alle Besatzungsmitglieder wissen um die zusätzliche Gefahr, die bei einem solchen Einsatz entstehen kann, freuen sich aber, wenn sie dem Patienten adäquat helfen können“, bekräftigt Drewitz.
Frank Mieck, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, betonte: „Der Einsatz dieses Wagen mit dem dafür geschulten Personal in Schutzausrüstung wird regelmäßig geübt. Am letzten Freitag hat sich bestätigt, dass der Einsatz dann auch im Notfall zeitgerecht möglich ist.“
Auch Amtsärztin Astrid Schumann lobt die gute Zusammenarbeit mit der RTW-I- Crew: „Dieses Engagement ist vorbildlich“. Die Stationierung des Spezialfahrzeugs in Königs Wusterhausen und damit in unmittelbarer Flughafennähe sei optimal für die Versorgung und den Transport von möglichen hochinfektiösen Patienten, schätzte sie ein.
Quelle: Landkreis Dahme-Spreewald
Spezialfahrzeug für Infektionskrankheiten Foto: Marco Drews