Die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) plant neben den Standorten in Bonn und Berlin eine neue Außenstelle. Das bestätigte Daniel Kraft, Leiter der Kommunikation für die BpB in Bonn. 58 zusätzliche Stellen seien insgesamt geplant, elf davon an einem neuen, dritten Standort in Cottbus oder Halle (Saale). Einen Zeitplan für die Ansiedlung gibt es laut Kraft noch nicht. Die Bundeszentrale will damit bundesweit Fragen politischer Bildung in Sozialräumen behandeln die, wie die Lausitz oder das Ruhrgebiet, sich in Transformationsprozessen befinden und künftig aus der Braunkohleverstromung aussteigen.
Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte der Präsident der BpB Thomas Krüger: “Wir wollen diesen Wandel mit einem positiven Effekt fpr die demokratische und offene Gesellschaft unterstützen. Das Problem ist, dass sich bestimmte politische Debatten in urbanen Räumen als selbstverständlich gelten und sich die ländlichen und vom Strukturwandel betroffenen Räume verlassen fühlen.” Durch die Ansiedlung soll die “ostdeutsche Perspektive” gestärkt werden, wobei der Blick auch bundesweit für das Ruhrgebiet oder die Oberpralz gerichtet ist.
Vor Kurzem hatte bereits die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ein Forschungs- und Entwicklungszentrums (FEZ) zur nachhaltigen Gestaltung von Bergbaufolgelandschaften mit zunächst 34 Stellen in Cottbus zu errichten. Auch die Knappschaft Bahn-See erweitert ihre Personalstellen. Die Bundesverwaltung hatte die Verlagerung der Verwaltung für den europäischen Sozialfond (ESF) nach Cottbus verkündet, erste Einstellungen sind bereits erfolgt, in einer ersten Stufe geht es um 140 zusätzliche Arbeitsplätze, mittelfristig sollen es mehr als 300 sein.
Hintergrund:
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat ihren Hauptsitz in Bonn und eine Außenstelle in Berlin mit insgesamt 252 Stellen. Weitere 58 sollen nun dazukommen. Sie unterstützt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger dabei, sich mit Politik zu befassen. Ihre Aufgabe ist es, Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken. Die Bundeszentrale für politische Bildung gehört zum Bundesministerium des Innern. Die bpb gibt es seit 1953 und wird von einem Präsidenten (seit Juli 2000 Thomas Krüger) geleitet.
Foto: bpb/Martin Scherag