Besucher der Rosenstadt schauten am heutigen Samstag etwas ungläubig. Dampfmaschinen und merkwürdig gekleidete Leute irritierten schon etwas. Aber diese freundliche Welt zauberte den anfänglichen Zweiflern ganz schnell ein Lächeln ins Gesicht. Eingeweihte hatten sich diesen Termin natürlich längst im Kalender vermerkt, um mit fantasievollen selbstgeschneiderten oder gebastelten Accessoires durch die Innenstadt zu flanieren.
Dass Forst mit seinen vielen alten industriellen Fertigungsstätten der ideale Veranstaltungsort für eine derartige Zeitreise ist, diese Idee hatten Chris und Dirk Ruhbach von den „Ravenchilds“ schon länger im Kopf. Seit über einem Jahr organisierten, verhandelten und planten sie dieses Event. Jetzt nun wurde es mit Hilfe der Stadt, vielen Freunden, Helfern und Sponsoren Realität. Der Marktplatz, der Kunst-und-Genuss-Pavillon, der Forster Hof, das Brandenburgische Textilmuseum, das alte Heizkraftwerk sowie Buchhandlung und Rosenapotheke sind noch bis Mitternacht die Schauplätze für ein prall gefülltes Programm. Durch die gesamte Innenstadt sah man Paare oder ganze Gruppen in historischen Kleidern spazieren. Sogar eine echte Trauung im Steampunkstil konnten die Besucher am Vormittag im Regen unter dem Platanenhain erleben.
Im Amt für Aetherangelegenheiten waren Zeitreisepässe erhältlich. Überhaupt hatte man den Eindruck, dass hinter der nächsten Hausecke der alte Jules Verne hervorkommt. Straßentheater, eine alte Fotomaschine, die Drehorgel und viel Musik vermittelten die Vision einer anderen Welt. Auf jeden Fall waren es heute sehr schick gekleidete und überaus freundliche Menschen, welche sich auf ihrer Zeitreise nach Forst begeben haben. Lediglich besseres Wetter hätten sie mitbringen können. Eine gelungene Premiere, welche nach Wiederholung schreit!