Das Museum Schloss Doberlug widmet dem Berliner Maler Ulrich Baehr unter dem Titel „Landschaft mit Unterholz“ vom 27. Oktober 2018 bis 31. März 2019 eine umfassende Werkschau. Mit Ulrich Baehr wird einer der wichtigsten Vertreter der Kritischen Realisten gewürdigt, der dieses Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. Die Ausstellung stimmt zudem auf das Jubiläum des märkischen Wanderers Theodor Fontane 2019 ein.
Ulrich Baehr steht für die Aufbruchsstimmung einer jungen 1968er-Generation. 1964 war er Gründungsmitglied der legendären Galerie Großgörschen 35 in West-Berlin. Seine Historienbilder (1965 – 1968) und die „Deutschen Torsi“ (Anfang der 1970er-Jahre) gehören zum Kanon der zeitgenössischen Kunstgeschichte. Nach einer Gastprofessur an der Hochschule der Künste Berlin hatte Ulrich Baehr bis 2006 eine Professur für Malerei und Kunst im öffentlichen Raum in Hannover inne. 2010 erhielt er den Deutschen Kritikerpreis.
Vor einigen Jahren erwarb Ulrich Baehr ein altes Pfarrhaus zwischen Rheinsberg und Gransee, wo er sich mit großer Intensität der Malerei seiner Umgebung, der märkischen Landschaft, zuwandte. Baehr entwickelte in den seit 2006 entstandenen Bilderzyklen eine eigene Version von dieser Landschaft. Jedoch erst durch seine Einschreibung militärischer Hinterlassenschaften aus einstigen DDR-Truppenübungsplätzen in diese menschenleere Idylle verschiebt sich der romantische, oft poetische Blick auf diese Malerei (mit Unterholz) und gibt eine weitere Realitätsebene frei.
Die Ausstellung wird am 27. Oktober um 15 Uhr im Museum Schloss Doberlug im Beisein von Ulrich Baehr eröffnet. Dr. Sibylle Badstübner, Vorsitzende des Freundeskreises Schlösser und Gärten der Mark, führt in die Werkschau ein. Im Anschluss trägt die Dresdener Künstlerin Ines Hommann Lieder und Gedichte von Theodor Fontane vor. Die musikalische Begleitung am Klavier übernimmt Patricia Azanza. In einem kleinen Begleitprogramm zur Ausstellung stellt der Künstler am 11. November 2018 sowie am 31. März 2019 seine Arbeiten persönlich vor.
Foto: Ulrich Baehr
pm/red