Globalisierung, weltweiter Wettbewerb, Finanzmarktkrise, Eurokrise, Krieg, Armut, Klimawandel, Flüchtlingskrise, aber auch Humanität, Solidarität und Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit – all diese Begriffe charakterisieren die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Die global spürbare ökonomische Wandlung hat enorme Orientierungsschwierigkeiten für die Menschheit mit sich gebracht.
Die Frage nach der Rolle des Menschen im Konkurrenzkampf der globalen Marktwirtschaft scheint durchaus berechtigt. Oft wirkt das Gewinnstreben der Unternehmen schier grenzenlos, die Moral steht dem zu oft im Weg. Werden die menschlichen Werte tatsächlich dem grenzenlosen Profitstreben geopfert? Und was ist zu tun, damit unter diesen Bedingungen der Mensch als „Zweck an sich selbst“ (Immanuel Kant) zur Geltung kommen kann?
Der Referent Prof. Dr. Dr. Karl Homann vom Roman Herzog Institut München wird diese Fragen in seinem Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Mensch 4.0“ beantworten. Des Weiteren wird aufzeigt, dass die Marktwirtschaft trotz Wettbewerb und Gewinnstreben der Unternehmen unter bestimmten Bedingungen ein moralisches Unterfangen ist. Außerdem wird geklärt, was Unternehmen tun können, um Moralität zu schaffen falls diese Bedingungen noch nicht gegeben sind. Wichtig sei also, Institutionen so zu gestalten, dass Moral im ständigen globalen Wetteifern überhaupt möglich wird. Ein Zusammenspiel von Wirtschaft und Ethik ist unabdingbar, eine Verankerung von Moral in der Wirtschaft notwendig.
Prof. Dr. Dr. Karl Homann studierte neben Philosophie, Germanistik und Katholischer Theologie auch Volkswirtschaftslehre und promovierte 1972 sowie 1979. In den Jahren 1990 bis 1999 hatte er die Professur für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Ingolstadt der Katholischen Universität Eichstätt inne, dem deutschlandweit ersten Lehrstuhl dieser Art. Zwischen 1999 und 2008 war er Professor für Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der philosophischen und ethischen Grundlagen der Ökonomie (Wirtschaftsethik) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Heute ist er als Experte des ROMAN HERZOG INSTITUT (RHI) München und als Referent in Vortragsreihen tätig.
In der BTU-Ringvorlesung „Mensch 4.0“ geben Expertinnen und Experten Einblicke in technologische und gesellschaftliche Entwicklungen. Sie stellen Thesen für die Beantwortung von Zukunftsfragen auf und regen zum Nachdenken und Diskutieren an. Im Anschluss an jeden Vortrag haben Zuhörende die Möglichkeit, mit den Referenten ins Gespräch zu kommen und gemeinsam zu diskutieren.
Montag, 23. Mai 2016, 17:30 Uhr, IKMZ Cottbus, 7. Obergeschoss
Interessierte sind herzlich willkommen. Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.
Weitere Termine:
6. Juni 2016 „Managen Sie noch oder vertraut man Dir schon?“
Dr. Klaus Dehner, Institut für BioLogik der Führung und Fortbildung
27. Juni 2016 „Die Stille Revolution“ – ein Film von Kristian Gründing nach einer Vision von Bodo Janssen (Geschäftsführer von Upstalsboom)
Ort: Weltspiegel Cottbus, Regisseur Kristian Gründling im
Gespräch mit Birgit Hendrischke
Zeit: jeweils montags, 17:30-19 Uhr
Ort: BTU Cottbus–Senftenberg, Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) Cottbus, 7. Obergeschoss
pm
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