Das Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus stellte der Öffentlichkeit Mitte November das vielseitige Programm für 2016 vor. 18 Ausstellungen sind im Haus geplant, darunter Einzel-, Gruppen- und museumspädagogische Ausstellungen.
Regionales Highlight ist dabei ganz klar „Schlaglichter“, in der ausgewählte Werke aus den Sammlungen des Kunstarchives Beeskow, dem Museum für Junge Kunst Frankfurt/Oder und dem DKW an allen drei Orten gemeinsam von April bis Juni präsentiert werden. Dabei liegt das Augenmerk nicht auf den normalen Themenschwerpunkten der DDR Kunst wie Landschaft, Arbeit und Mensch sondern soll eine heterogene Bandbreite im zeitlichen Kontext zwischen 1945 und 1990 zeigen. Die Ausstellung „Landsleute 1977-1987“ von Rudi Meisel zu sehen ab Ende November 2016 beschäftigt sich mit einem ähnlichen Zeitarchiv, es geht um den offenkundigen fotografischen Vergleich zwischen DDR und BRD, wobei meist nicht klar ist auf welcher Seite der Grenze die Orte liegen, was die Möglichkeit eröffnet in Erinnerungen zu schwelgen und erlebte Geschichten auszutauschen. Eine faszinierende Installation hält das Museum ab Oktober bereit, die französische Künstlerin Annette Messanger arbeitet in ihrer Ausstellung „Hexentänze“ mit Perücken die vom unsichtbaren Element Wind spielerisch bewegt werden und so immer wieder neue faszinierende unstete Formen bilden. Die Rauminstallation vermittelt von verschiedenen Standpunkten im Raum Impressionen der leblosen Lebendigkeit. In direktem Bezug präsentiert das DKW zur gleichen Zeit „Los Caprichos – die Launen“ von Francisco de Goya, welcher seit Ende des 18. Jahrhunderts mit seiner künstlerichen Sozialkritik die gesellschaftlichen Zustände in Spanien anprangerte und dessen ketzerische Kaltnadelradierungen denunziert wurden. Empfehlenswert ist auch die ab Ende Januar 2016 geplante Schau der Werke von Gerhard Altenbourg, welche durch poetische Schönheit und eine einzigartige streng durchdachte jedoch zwanglose Malweise besticht sowie die Plakatkunst von Volker Pfüller, die ab September zu sehen sein wird.
Derzeit sind Arbeiten von Annemarie Balden-Wolf unter dem Titel „mit Tusche stricken, mit Fäden zeichnen“ zu erleben; spannend, filigran, phantasievoll und im nächsten Jahr als externe Ausstellung in Berlin zu bewundern. Ein Abstecher ins Museum lohnt sich allemal auch zu den anderen Veranstaltungen die hier stattfinden wie den mukk Kunstkursen, dem Museumstag, dem Seitenquiz, den Künstlergesprächen und dem PreSchenk Weihnachtsmarkt, der dieses Jahr am 5. und 6. Dezember wieder statt finden wird.
Foto: Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Simone Noack