Im Raum Lausitz des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg wurde heute eine Absichtserklärung unterschrieben, die die Gründung der Innovationsregion Lausitz GmbH beabsichtet. Beteiligt sind die BTU Cottbus-Senftenberg, vertreten durch ihren Präsidenten Jörg Steinbach, der Unternehmerverband Berlin-Brandenburg mit Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck, die IHK Cottbus mit Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Krüger, die Handwerkskammer Cottbus, vertreten durch ihren Präsidenten, Peter Dreißig sowie die Wirtschaftsinitiative Lausitz (WiL), vertreten durch Michael von Bronk, ihren Vorsitzenden. Mit begleiten wird die neue GmbH das Land Brandenburg, heute vor Ort war Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber, sowie Landrat Harald Altekrüger, gleichzeitig Sprecher der Energieregion Lausitz und der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch.
Die hochrangige Runde zeigt, dass etwas geschehen soll in der Region. “Ausdrücklicher Zweck dieser GmbH soll es sein, die wirtschaftsstrukturelle Basis der Region zu erweitern und den Strukturwandel in der Lausitz aktiv zu begleiten.” so der Tenor. Weiter heißt es: “Anliegen der Partner ist es unter anderem, Möglichkeiten und Potenziale der Unternehmen der Region zur Erhaltung und Schaffung möglihcst vieler Industriearbeitsplätze zu eruieren, die Kompetenz der Lausitzer Energiebranche für die Bewältigung der Energiewende zu nutzen sowie in der Lausitz ansässige Unternehmen zu unterstützen und zu beraten, um deren Export- und Innovationsfähigkeit zum Beispiel durch wissenschaftliche Kompetenz zu stärken.”
Wolfgang Krüger erklärte: “Die Gesellschaft ist bei der IHK angesiedelt und soll länderübergreifend tätig sein. Mit den sächsischen Kollegen haben wir bereits gesprochen. Wir wollen den Inhalt der Studien über die Lausitz der letzten fünf Jahre analysieren und die Ergebnisse nutzen. Dabei gehen wir auch der Frage nach, welche Auswirkungen der Diskussionsprozess auf Unternehmen der Lausitz hat. Weiterhin sind infrastrukturelle Hemnisse im Fokus, die die Entwicklung der Lausitz behindern. Wir wollen gleichzeitig die Energieregion Lausitz stärken, denn das wollen wir bleiben. Egal ob die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien oder aus der Kohle kommt.”
BTU-Präsident Steinbach ergänzte: “Man kann sich die GmbH als ThinkTank aus Industrie und Handwerk vorstellen, gepaart mit Unterstützung aus Kommune und Stadt. Wir als Universität wollen da in der ersten Reihe mitarbeiten und unserer Verantwortung als Universität gerecht werden. Wir sind unabhängig von politischen Leitplanken und dürfen frei denken, um so neue Wege zu gehen.”
Michael von Bronk, neben seiner Tätigkeit als WiL Vorsitzender auch Personalvorstand bei Vattenfall: “Wir wollen die Kräfte bündeln, das ist heute gelungen. So können wir den Strukturwandel mit der Braunkohle weiter begleiten. Es wird eine Veränderung bei der Stromerzeugung geben, doch Vattenfall wird noch einige Jahre weiter hier aktiv sein.”
Auf Nachfrage sagte Michael von Bronk: “Es gibt keine Denkverbote bei der Gestaltung der Lausitzer Zukunft, alle Wege sind offen und möglich.” Wie das im konkreten aussieht, bleibt abzuwarten. Wirtschaftsminister Gerber spielte den Verantwortungsball direkt weiter an die Bundesregierung: “Wir haben hier und heute ein neues Gewicht auf die Beine gestellt, das die Interessen der Lausitz ganz oben anbringen kann.”
Die Gesellschaft soll bis Ende des Jahres gegründet sein, die Vollversammlungen der HWK und IHK müssen davor noch der Beteiligung zustimmen. Erste Arbeiten haben dennoch schon begonnen. Die BTU führt Gespräche mit den zwanzig wichtigsten Zulieferern von Vattenfall und lotet deren Erwartungen und Perspektiven aus. Beteiligt sind die Lehrstühle von Frau Professorin Mißler-Behr (Lehrstuhl ABWL und Besondere der Planung und des Innovationsmanagement) und Professor Zundel (Fachgebiet Allgemeine VWL mit dem Schwerpunkt Energie- und Umweltökonomik). Auch die Studien werden bereits ausgewertet und die Ergebnisse bis Ende des Jahres erwartet.