Die streikenden Beschäftigten der städtischen Kindertagesstätten und Horteinrichtungen in Vetschau und Lübbenau haben sich heute für die Fortsetzung des unbefristeten Streiks in der nächsten Woche ausgesprochen. Sie schlossen sich damit für die Region dem Votum an, welches gestern in Fulda über 300 Streikende aus ganz Deutschland abgegeben haben.
Morgen (Freitag, der 22. Mai 2015) ab 10 Uhr demonstrieren die Erzieherinnen und Erzieher gemeinsam mit den Streikenden der Kaufland-Logistik in Lübbenau. Gegen 11 Uhr werden die Forderungen der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst nach Verbesserungen bei der Eingruppierung im Rahmen einer Kundgebung vor dem Rathaus an den Arbeitgeber überbracht. Sowohl der Bürgermeister der Stadtverwaltung Lübbenau, Helmut Wenzel, wie auch der Bürgermeister der Stadt Vetschau, Bengt Kanzler, werden von ver.di zu der Kundgebung eingeladen. Auch Eltern mit ihren Kindern sind eingeladen, sich an der Demonstration zu beteiligen, um die Erzieherinnen und Erzieher im Streik zu unterstützen.
“Die Anforderungen an die Erzieherinnen und Erzieher sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. Mit frühkindlicher Bildung werden die Kinder optimal auf das Leben vorbereitet. Qualifizierte Fachkräfte sind nicht zum Billigtarif zu bekommen,” so kommentiert Dirk Höntsch die Streikforderungen.
Der Stadtverwaltung Lübbenau wirft ver.di vor, eine Milchmädchenrechnung aufzumachen: “Die Brandenburger Kommunen tragen nur eine Bruchteil der Personalkosten, 84 Prozent werden durch das Land finanziert. Deshalb ist es fahrlässig, den Eltern mit steigenden Kita-Gebühren zu drohen,” so Dirk Höntsch weiter. “Wir verlangen im Durchschnitt 10 Prozent mehr für 10 Prozent der kommunalen Beschäftigten bundesweit. Das sind 1 Prozent der gesamten Lohnsumme. Soviel muss den Kommunen die gute Arbeit der Beschäftigten wert sein.”
Quelle: ver.di Cottbus
Foto: Lienhard Schulz, Wikipedia, CC 3.0