Die erste Halbzeit lief nicht nach den Vorstellungen des FCE bereits nach sechs Minuten stand es 0:1. Mit dem 0:2 schien die Partie entschieden, doch Kleindienst und Möhrle köpften Energie zum Unentschieden.
Das Hinspiel war der Auftakt für die Wiedergutmachung bei den eigenen Fans, für eine katastrophale Abstiegssaison und den Neuanfang mit einem neuen Team und Trainergespann. Souverän und mit erfrischendem Offensivfußball sicherte sich der FCE in Osnabrück die ersten drei Punkte. Mittlerweile sind 19 Spiele vorbei und beide Teams haben sich in der Spitzengruppe festgesetzt. Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede. Während von Energies Offensivdrang nur noch die 1:0 Effektivität einiger Spiele übrig ist und hinten oft die Null steht, gehören die Gäste zu den torgefährlichsten Teams der Liga. Krämer ersetzte den gesperrten Perdedaj auf der rechten Seite durch Berger, Mattuschka ersetzte Zeitz, Kaufmann kam für Makarenko auf der rechten Seite.
Energie begann druckvoll nach vorn und kreierte die ersten Möglichkeiten, die kalte Dusche erfolgte jedoch prompt. Der erste schnelle Konter der Osnabrücker überforderte Mimbala und Berger, der nicht auf den ballführenden Menga drauf ging, entschied sich Mimbala nur halbherzig dafür, ließ gleichzeitig Iljutcenko allein und scheiterte. Menga passte in dessen Lauf, Müller konnte nichts mehr ausrichten, 0:1 nach sechs Minuten. Osnabrück schnürte Energie nun ein, konnte aber kein Kapital draus schlagen. Fünf Minuten später war Kaufmann nach Kleindienstanspiel nah am Ausgleich, zögerte aber zu lange und sein Schuss wurde geblockt. Das Spiel war nun ausgeglichen, Schiri Hartmann hatte gut zu tun, wobei Krämers Mannen des Öfteren benachteiligt fühlten und das auch bei Hartmann ansprachen. Die gelbe Karte für Möhrle, nachdem sich dieser lautstark wegen eines vermeintlichen Fouls im Osnabrücker Strafraum beschwert hatte, heizte die Stimmung weiter an. Energie kam immer wieder zu guten Ansätzen, doch die Zuspiele waren letztendlich immer wieder zu ungenau um wirkliche Gefahr auszustrahlen und ermöglichte den flinken Gästen zu kontern. Brandgefährlich wurde es indes als Holz in der 37. Minute den Ball vertendelte und Berger bei der anschließenden Flanke in den Strafraum abtauchte anstatt sich in die Höhe zu schrauben, Kandzioras Kopfball ging zum Glück am Kasten vorbei. Auf der Gegenseite kann Kleindienst nach flachem Zuspiel von links im Strafraum den Ball nicht ordentlich annehmen, Chance vertan. Kurz vor der Halbzeit stürmte die halbe Osnabrücker Mannschaft auf Kleindienst ein, nachdem dieser ein Foul begangen hatte, völlig überzogene Reaktion der Mannschaft nach einem Allerweltsfoul. Zur Abkühlung ging es danach in die Kabinen, Halbzeitpause.
Die zweite Hälfte begann rasant, erst hatte Energie eine gute Möglichkeit zum Tor, dann kamen die Gässte zum Schuss, Müller konnte ihn zur Ecke lenken. In der 55. Minute ließ sich Möhrle von Menga düpieren, was im 0:2 mündete. Anstatt draufzugehen schnupperte Möhrle nur an dem Osnabrücker Angreifer, der vor dem FCE Strafraum alle Zeit hatte um mit einem gekonnten Lupfer aus dem Stand über Müller hinweg ins Tor zu treffen. Die zweifelhafte Spielführung von Schiri Hartmann setzte sich fort, was nun auch Krämer in Rage und zum Vieraugengespräch brachte. Kaum waren Pospech und Makarenko für Holz und Berger auf dem Platz, wurde Kleindienst im Strafraum gut bedient und köpfte prompt zum 1:2 Anschlusstreffer. Der Schock folgte fast auf dem Fuße, Freistoß Osnabrück an der rechten Strafraumgrenze, Grassi völlig allein per Kopf ins Tor. Hartmann pfiff den Treffer jedoch wegen Abseits ab. Der Zunder der ersten Hälfte war direkt wieder auf dem Platz. Cottbus legte auf dem Rasen und auf den Rängen einen Gang zu. Leider äußerte sich das zu selten in zwingenden Aktionen, zu hektisch wurden die Pässe gespielt. Für ihr teils unfaires Spiel folgte die Strafe für die Gäste nach einer Ecke durch Abwehrgoalgetter Uwe Möhrle in der 74. Minute. Das wirklich interessante war die Entstehung dieser Ecke. Ein Gästespieler verletzte sich ohne Fremdeinwirkung und blieb liegen, nach Ballverlust Energie wollten die Gäste unbedingt noch einen Cottbuser anschießen um selbst Einwurf zu haben, das ging schief und der Ball zur Ecke, die Tusche auf Möhrles Kopf zirkelte. Alles für eine spannende Schlussviertelstunde war angerichtet, der VfL zeigte sich nicht eingeschüchtert und spielte weiter munter mit. Es blieb unterhaltsam, ein Treffer sprang nicht mehr dabei raus.
Es blieb beim 2:2 unentschieden, moralisch war Energie Cottbus oben auf, sie überstanden die Schwächephase und holten sich einen Punkt.
Stimmen zum Spiel:
VfL Osnabrück, Trainer Maik Walpurgis: „Vorm Spiel hätte ich einen Punkt aus Cottbus gern mitgenommen, nach dem Spiel und 2:0 Führung ist es ärgerlich. Vor allem wenn man schaut, wie beide Tore entstanden sind, da waren wir maßgeblich dran beteiligt. Viel von unserem Plan ist aufgegangen, wir schießen zwei schöne Tore. Fairerweise muss ich sagen, dass vorm 2:0 durchaus auch Freistoß für den FCE gepfiffen werden könnte, das Abseits beim 3:1 war eher zweifelhaft.“
FC Energie Cottbus, Stefan Krämer: „Mit der ersten Halbzeit können wir überhaupt nicht zufrieden sein, wir waren zu pomadig und haben leichte Fehler gemacht. Das Kontertor hat mich überhaupt nicht geärgert, ich will das wir hoch stehen, nur wenn du einen Wimpernschlag zu spät kommst passiert das eben, das ist durchaus einkalkuliert. Was mich ärgert ist, dass wir im Ballbesitz nicht gut gespielt haben. Vor dem 2:0 muss man Freistoß für Kleindienst geben, der Anschlusstreffer war glücklich aber richtig gut. Dann haben wir richtig draufgedrückt und die Zuschauer waren unser 12. Mann. Unsere Jungs haben dran geglaubt noch einen Punkt holen zu können und wurden belohnt.“
Statistiken:
Zuschauer: 6.035
Tore:
6. Minute: 0:1 Iljutcenko
55. Minute: 0:2 Menga
59. Minute: 1:2 Kleindienst
74. Minute: 2:2 Möhrle
Auswechslungen:
57. Minute: Energie Cottbus: Zbynek Pospech für Marco Holz
57. Minute: Energie Cottbus: Anton Makarenko für Robert Berger
79. Minute: Energie Cottbus: Fabian Pawela für Tim Kleindienst
89. Minute: VfL Osnabrück: Maximilian Wagner für Addy Waku Menga
90. Minute: VfL Osnabrück: Michael Hohnstedt für Marcel Kandziora
Aufstellung:
FC Energie Cottbus: Müller – Berger, Mimbala, Möhrle, Szarka – Mattuschka – Elsner, Holz – Kaufmann, Michel – Kleindienst
VfL Osnabrück: Heuer, Fernandes – Pisot, Grassi, Willers, Dercho – Feldhahn, Groß – Ornatelli, Kandziora – Iljutcenko, Menga
Fotos: Christiane Weiland
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