Am 14. November 2014 fand im Hause der LMBV auf Einladung der Geschäftsführung des Bergbausanierers eine Strategieberatung zum Gewässerzustand der Fließgewässer in der Lausitz statt. Dazu waren Behördenleiter und -mitarbeiter aus Brandenburg und Sachsen geladen. Dabei wurde zunächst der Arbeitsstand zum „LMBV-Konzept zum Umgang mit Eisenhydroxidschlämmen (EHS)“; zweitens die Überlegungen zum Gesamtkonzept gegen den bergbaubedingten Eiseneintrag aus dem Grundwasser im Spreegebiet Nordraum und im Spreegebiet Südraum untersetzt sowie drittens aktuelle Untersuchungen und Überlegungen zu Maßnahmen in der Spree zwischen Spreewitz und Spremberg zur Diskussion gestellt. Die Fachbehörden beteiligten sich intensiv an der Diskussion, gaben vielfältige Hinweise und tragen die konzeptionellen Ansätze grundsätzlich mit.
Die LMBV stellte zu Beginn das von den Fachbereichen Geotechnik und Sanierungsplanung zusammen mit Wissenschaftlern zwischenzeitlich erarbeitete Konzept zum Umgang mit anfallenden Eisenhydroxidschlämmen, mit Eisenhydroxidsedimenten und kolloidalem Eisenhydroxidwasser vor und zur Diskussion. Der Expertenaustausch verdeutlichte die grundsätzliche Übereinstimmung der sächsischen und brandenburgischen Behörden mit dem von den Fachgutachtern sowie den Ingenieuren der LMBV erarbeiteten Vorgehen nach dem gemeinsam anerkannten Grundsatz von „Vermeiden vor Verwerten vor Verspülen und vor Deponieren“. Als Wege für den Umgang mit dem Eisenhydroxidschlamm bzw. -sedimenten wurden daher die EHS-Vermeidung durch hydraulische Abfangmaßnahmen, die Rückführung und die In-Lake-Behandlung in Tagebaurestgewässern sowie die EHS-Verbringung von unbehandelten Schlämmen aus naturräumlichen bzw. passiven Absetzanlagen und aus den Fließgewässerberäumungen in ein Tagebaurestgewässer konzipiert.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung informierte die Projektgruppe Fließgewässer zum Gesamtkonzept gegen den bergbaubedingten Eiseneintrag im nördlichen und südlichen Spreegebiet. Beim Gesamtkonzept gegen den bergbaubedingten Eiseneintrag aus dem Grundwasser im Spreegebiet stehen folgende Schritte an:
- Stabilisieren und Optimieren des Betreibens der errichteten Wasserbehandlungsanlagen bzw. Reinigungsanlagen
- Fortführen der Beräumung der Fließgewässer
- Planen und Realisieren von Maßnahmen der Quellbehandlung zum Entlasten der Spree von Eisenfrachten durch Behandlung lokaler „Hot-Spots“
- Einleiten der erfassten eisenhydroxidbelasteten Grundwässer in Tagebaurestgewässer zur In-Lake-Behandlung
- Abstimmen der Optimierung und des Weiterbetriebs der Anlagen in Wilhelmstahl und an der Vorsperre Bühlow mit den Landesbehörden
- Unterstützen durch Reinigungs- und Beräumungshilfen in Spremberg
Maßnahmen im Spreebereich südlich vor Spremberg werden aus fachlicher Sicht nicht weiter verfolgt. Dazu wurden von Wissenschaftlern aktuelle Untersuchungen und Überlegungen zu technisch denkbaren Maßnahmen in der Spree zwischen Spreewitz und Spremberg in diesem Zusammenhang vorgetragen, jedoch dem bisherigen Barrieren-Konzept der LMBV nach intensiver Abwägung ein Vorrang eingeräumt.
Quelle: LMBV