Eine Leukämie-Diagnose hat das Leben einer Familie aus Byhleguhre von einem Moment auf den anderen verändert. Der siebenjährige Henrik befindet sich seit Ende November 2025 in medizinischer Behandlung, der Alltag wird seither von Krankenhausaufenthalten, Therapien und großen Sorgen bestimmt. Neben der emotionalen Belastung steht die Familie auch vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Eine Spendenaktion soll nun helfen, den Alltag spürbar zu erleichtern und der Familie etwas Sicherheit zurückzugeben.
Diagnose Leukämie stellt Familienleben auf den Kopf
Wie Initiator Benjamin Jank in einer Schilderung zur Spendenaktion berichtet, erhielt Henrik aus Byhleguhre am 21. November 2025 die Diagnose Leukämie, genauer gesagt eine akute lymphatische Leukämie (ALL). Für die Eltern Claudia und Hannes sowie für Henriks älteren Bruder Arne änderte sich damit das gesamte Leben innerhalb weniger Stunden.
Die ersten Wochen nach der Diagnose seien laut der Familie von Schock, Angst und einem Gefühl der Ohnmacht geprägt gewesen. Der Alltag, der zuvor von Schule, Freizeit und gemeinsamen Aktivitäten bestimmt war, existiere seitdem nicht mehr. Stattdessen bestimmen Krankenhausaufenthalte, medizinische Therapien und strenge Hygienevorschriften den Tagesablauf. Jede Infektion könne für Henrik eine ernsthafte Gefahr darstellen.

Vor der Erkrankung war Henrik ein fröhliches und aktives Kind und wurde erst im September 2025 eingeschult. Besonders engagierte er sich in der Kinderfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Byhleguhre. Außerdem verbrachte er gern Zeit beim Klettern im Klunker in Cottbus. Diese Aktivitäten sind derzeit nicht möglich. Freundetreffen, Schulbesuch oder unbeschwertes Spielen gehören aktuell nicht mehr zum Alltag.
Lange Therapie und große organisatorische Belastung
Nach Angaben der Initiatoren der Spendenaktion steht Henrik eine voraussichtlich rund zwölf Monate dauernde Chemotherapie im Cottbuser Universitätsklinikum (MUL CT) bevor. In dieser Zeit wird die Familie etwa ein Drittel bis zur Hälfte der Wochen im Krankenhaus verbringen müssen. Die Situation erfordert eine komplette Neuorganisation des Familienlebens.
Claudia, leidenschaftliche Physiotherapeutin und funktionelle Osteopathin in einer Physiotherapie-Praxis in Cottbus, die mit ihrer Tätigkeit selbst schon vielen Menschen geholfen hat, kann derzeit nicht arbeiten, um die Betreuung ihres Sohnes sicherzustellen. Hannes beginnt seinen Arbeitstag als Projektleiter in der Energieversorgung bereits gegen 4 Uhr morgens bei einem großen Unternehmen in Lübbenau, um am Nachmittag möglichst früh im Krankenhaus sein zu können und Claudia dort abzulösen. Für den älteren Bruder Arne, der auf ein Gymnasium in Cottbus geht, bedeutet dies, dass er seine Eltern deutlich seltener sieht, als es für einen Jugendlichen wichtig wäre. Zusätzlich kümmert sich Claudia auch um ihren pflegebedürftigen Vater.

Diese Belastungen wirken sich nicht nur emotional, sondern auch organisatorisch und finanziell aus. Laufende Kosten, zusätzliche Wege sowie der Verdienstausfall stellen die Familie vor erhebliche Herausforderungen.
Spendenaktion soll finanzielle Sorgen abfedern
Wie Initiator Benjamin Jank erklärt, kommen zu der Sorge um Henriks Gesundheit auch finanzielle Ängste hinzu. Die Unsicherheit über die berufliche Zukunft, steigende Ausgaben und der reduzierte Verdienst verstärken den Druck zusätzlich. Genau an diesem Punkt setzt die Spendenaktion an.
Die gesammelten Spenden sollen der Familie helfen, laufende Kosten abzufedern und finanzielle Sorgen zumindest teilweise zu lindern. Ziel sei es, den Eltern den Rücken freizuhalten, damit sie ihre Energie auf das konzentrieren können, was aktuell am wichtigsten ist: die Begleitung von Henrik, die Unterstützung von Arne und das Zusammenhalten der Familie.
Viele Menschen aus dem Umfeld hätten nach Unterstützungsmöglichkeiten gefragt, heißt es weiter. Aus diesem Grund wurde die Spendenaktion ins Leben gerufen. Sie soll dem Familienalltag spürbar Erleichterung verschaffen und ein Stück Sicherheit geben, um Raum für Nähe, kleine positive Momente und Zuversicht zu schaffen.
Der Spendenaufruf betont, dass jede Unterstützung hilft. Auch das Teilen der Aktion könne dazu beitragen, Aufmerksamkeit zu schaffen und weitere Hilfe zu ermöglichen.
Hier geht es direkt zur Spendenaktion für Henrik und seine Familie
Akute lymphatische Leukämie im Kindesalter
Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems und zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen im Kindesalter. Sie entsteht durch eine unkontrollierte Vermehrung unreifer weißer Blutkörperchen im Knochenmark, wodurch die normale Blutbildung verdrängt wird. In der Folge kann es unter anderem zu einer erhöhten Infektanfälligkeit, Blutarmut sowie einer gesteigerten Blutungsneigung kommen. Die Behandlung erstreckt sich in der Regel über einen längeren Zeitraum und besteht aus mehreren Therapiephasen mit Chemotherapie sowie einer engmaschigen medizinischen Überwachung. Fachgesellschaften weisen darauf hin, dass die Heilungschancen bei Kindern mit ALL heute vergleichsweise gut sind, die Therapie für Betroffene und Familien jedoch mit erheblichen körperlichen und psychischen Belastungen verbunden ist.
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