An der Akademie der Medizinischen Universität Lausitz Carl-Thiem in Cottbus ist das Qualifizierungsprogramm „Next Step“ gestartet. Wie das Uniklinikum mitteilte, soll der zehnmonatige Kurs internationale Ärztinnen und Ärzte mit Wohnsitz in Cottbus auf die Approbationsanerkennung vorbereiten. Im Simulationslabor trainierten Teilnehmende aus Nigeria, der Türkei und der Ukraine erste praktische Übungen, begleitet von Fachlehrkräften für Medizin und Sprache. Ziel soll es sein, bis Sommer 2026 die Fachsprachprüfung abzulegen. Das Pilotprojekt wird von der Stadt Cottbus, der Landesärztekammer Brandenburg und der Bundesagentur für Arbeit unterstützt.
Das Uniklinikum Cottbus teilte dazu mit:
Mit dem Qualifizierungsprogramm „Next Step“ ist kürzlich der Startschuss für ein bedeutendes Pilotprojekt an der Akademie der Medizinischen Universität Lausitz gefallen. Der Kurs bereitet über einen Zeitraum von rund zehn Monaten internationale Ärztinnen und Ärzte mit Wohnsitz in Cottbus gezielt auf den Einstieg in das Verfahren zur Approbationsanerkennung vor. Neben der Vermittlung medizinischer Fachsprache stehen auch theoretisches Wissen und praktische Fertigkeiten im Fokus – und das möglichst praxisnah.
So fand bereits das Onboarding der Teilnehmenden im Simulationslabor (SimLab) statt. Unter der fachkundigen Anleitung von Jacqueline Heidel, Koordinatorin des SimLabs und Fachlehrerin im Bereich Pflege, legten die Ärztinnen und Ärzte aus Nigeria, der Türkei und der Ukraine nach längerer Zeit wieder ein Stethoskop an. Bei ihren Simulationspatienten prüften sie den Herzschlag, hörten auf Unregelmäßigkeiten in der Darmperistaltik oder testeten die Pupillenreaktion – alles unter realitätsnahen Bedingungen.
Cornelia Witzik, Lehrkraft für Fachsprache und Dozentin im Projekt „Next Step“, begleitete die Übungen und achtete besonders auf die sprachliche Begleitung der Abläufe, und die Patientenkommunikation mit den beiden Simulationspuppen TERi und Apollo. Denn neben Fachsprache und medizinischem Wissen ist auch Empathie ein wesentlicher Bestandteil ärztlicher Kompetenz. Für die Teilnehmenden war dies ein emotionaler Moment: Nach langer Zeit konnten sie sich wieder als Ärztinnen und Ärzte fühlen, in Dienstkleidung und am Krankenbett. Alle eint das gemeinsame Ziel, im Sommer 2026 die Fachsprachprüfung erfolgreich abzulegen – ein erster, wichtiger Schritt auf dem Weg zurück in den ärztlichen Beruf.
„Nach unserem Kenntnisstand gibt es derzeit weder in Cottbus noch überregional ein vergleichbares Projekt, das diesen motivierten und hochqualifizierten Menschen die Möglichkeit bietet, sich gezielt auf die Approbationsanerkennung vorzubereiten. Und der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten ist so hoch wie nie zuvor. Genau deshalb haben wir diese Maßnahme ins Leben gerufen“, erklärt Christian Raum, Leiter der Akademie und Mitinitiator des Projekts. Das Vorhaben findet sowohl innerhalb der Universität als auch bei externen Partnern große Unterstützung. Zu den Kooperationspartnern zählen unter anderem die Stadt Cottbus, die Landesärztekammer Brandenburg sowie die Bundesagentur für Arbeit.
Besonders dankbar zeigt sich Yvonne Simon-Redlich, Leiterin des Sprachlernzentrums und verantwortliche Projektkoordinatorin, über die positive Resonanz während der Planungsphase innerhalb der MUL – CT: „Wir konnten Lehrkräfte der Medizinischen Schule, ärztliche Beraterinnen und Berater sowie Expertinnen und Experten u. a. für Hygiene, Datenschutz, Digitalisierung, Ethik und Kommunikation für das Projekt gewinnen – ein großer Mehrwert.“ Ende November steht für die Teilnehmenden ein weiterer wichtiger Meilenstein an: der erste Hospitationseinsatz auf den klinischen Stationen.
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Red. / Presseinformation
Bild: MUL-CT







