Mit dem symbolischen Spatenstich und der Übergabe eines Förderbescheids über 4,5 Millionen Euro beginnt am Sedlitzer See ein neues Kapitel: Der Bau des touristischen Infrastrukturprojekts „KANU Sedlitz“ nimmt Fahrt auf. Neben dem Hafenareal mit Multifunktionsgebäude soll das gesamte Umfeld in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden – von Ferienunterkünften bis hin zur Anbindung an das Wasserwegenetz des Lausitzer Seenlands.
„Das bedeutet den Startschuss, eine Infrastruktur zu erschließen, die später dann für Feriengäste, für Wassertouristen, für Radtouristen dienen soll“, erklärte Detlev Wurzler vom Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg. Das geplante Gebäude soll unter anderem einen Aufenthaltsraum für Veranstaltungen und Treffen, Sanitäranlagen, Umkleidemöglichkeiten sowie ein Büro für den Hafenbetrieb bieten.
Auch das Umfeld wird perspektivisch ausgebaut: „Wir planen, dass hier auch ein Ferienhauskomplex entsteht, möglicherweise auch ein kleines Hotel“, so Wurzler weiter. Ergänzend sind ein kleiner Zeltplatz für Wasserwanderer und touristische Infrastruktur vorgesehen. Die Tiefbauarbeiten sollen noch im Sommer beginnen, der Bauabschluss ist für Herbst 2026 geplant.
Ursprünglich war das Gebäude an einem anderen Standort geplant. Doch während der Detailplanung traten Herausforderungen zutage. „Es ist dann bei der näheren Planung zum Vorschein gekommen, dass hier unmittelbar die Tagebaugrenze durchging“, erläuterte Wurzler. Zudem seien alte Entwässerungsstrecken gefunden worden, die nicht überbaut werden dürfen. Der Standort wurde daher leicht verschoben, ohne die ursprüngliche Ausrichtung zu verlieren.
Auch Sedlitz selbst steht mit dem Projekt vor einem Wandel. Ortsvorsteher Frank Ciesielski sprach am Rande des Spatenstichs von einem bedeutenden Tag: „Das ist ein denkwürdiger Tag für uns als Sedlitzer. Endlich ist das lange Warten vorbei. Endlich passiert was – nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten.“
Der Sedlitzer See selbst soll 2026 vollständig geflutet sein. „Die LMBV hat schon gesagt, im nächsten Jahr 2026 wird das Lausitzer Seenland in Gänze eröffnet. Dann wird der Endstand auch wassermäßig erreicht sein“, so Ciesielski. Auch das verbliebene Totholz werde bis dahin entfernt und der Hafen in Betrieb genommen. Eine offizielle Freigabe für den Badebetrieb sei frühestens 2027 realistisch: „Wir hoffen, dass es dann zu Saisonbeginn vielleicht 2027 der Fall sein wird.“
Der Ortsbeirat war aktiv in die Planungen eingebunden. Gemeinsam wurde über Baustil und Nutzungsformen diskutiert. Ciesielski: „Wir haben uns dementsprechend auch konstruktiv mit einbringen können.“ Noch sei vor Ort wenig sichtbar, doch die Hoffnung ist groß: „Wir stehen noch im Dornröschenschlaf. Aber in den nächsten fünf Jahren hoffe ich, dass man größere Bauten sieht, die auch dem See gerecht werden.“ Ein maritimes Gewerbegebiet ist ebenfalls vorgesehen, am Nordufer des Sees. Die Stadt Senftenberg arbeitet derzeit an der Vermarktung der Flächen.
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Red.