Zehntausende Granaten, Bomben und sonstige Munition liegen im Boden als Hinterlassenschaft des II. Weltkrieges oder sie wurde vergraben, versenkt oder unfachmännisch gesprengt. Fast täglich lesen wir Meldungen, dass wieder eine Bombe oder eine Granate gefunden wurde die nicht explodiert ist.
Der Kampfmittelräumdienst ist prompt vor Ort und macht sich an die Entschärfung. In Brandenburg untersteht der Dienst der Polizei und somit dem Ministerium des Innern.
Zitat aus wikipedia.org:
“Mitarbeiter der Kampfmittelräumdienste haben sehr unterschiedliche Ausbildungen. Es gibt in diesem Bereich keinen Ausbildungsberuf. Viele Mitarbeiter sind von der NVA oder der Bundeswehr ausgebildete Munitionsfachleute oder Feuerwerker und verfügen über die Ausbildung und Prüfung als fachtechnische Aufsichtsperson in der Kampfmittelbeseitigung und sind in der Regel Sprengberechtigte. Eine Spezialdisziplin ist die Auswertung alliierter Luftbilder, auf denen sich Kriegshandlungen nachvollziehen lassen. In diesem Bereich sind oft Vermessungstechniker tätig. Als ungelernte nicht fachkundige Kräfte und Teamkollegen der Fachkundigen Sprengmeister kommen so genannte Räumstellenhelfer oder Munitionsarbeiter zum Einsatz. Trotz professioneller und maximal vorsichtiger Herangehensweise kommt es bei Bombenentschärfungen immer wieder zu tödlichen Unfällen durch unkontrollierte Explosionen. In den Jahren 2000 bis 2010 sind so 8 Kampfmittelräumer im Einsatz ums Leben gekommen, davon allein drei bei der Detonation einer alliierten 500 kg Fliegerbombe am 2. Juni 2010 in Göttingen.”
Sie tun ihre Arbeit für uns, die Bevölkerung.
Jeden Tag unter ständiger Lebensgefahr.
Meine Hochachtung vor den mutigen Männern der Kampfmittelräumdienste.
Heute in Forst (Lausitz), morgen an einem anderen Ort …
Fotos der entschärften Bombe in dem Beitrag
Bombe in Forst (Lausitz) entschärft – Evakuierung aufgehoben
Foto: 1,8 Tonnen (4000 Pfund) schwere Luftmine in Koblenz – Horst Lenz (Leiter des rheinland-pfälzischen Kampfmittelräumdienstes) bei der Überprüfung der Aufschlagzünder
Foto © Holger Weinandt
Das Foto wurde bei wikipedia.org unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht.
Informationen zum Brandenburger Kampfmittelbeseitigungsdienst:
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) ist Teil des Zentraldienstes der Polizei (ZDPol), der seinen Hauptsitz in Wünsdorf hat. Der KMBD beschäftigt 68 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2011 wurden 482 Tonnen Kampfmittel geräumt; davon mussten aus Sicherheitsgründen 37 Tonnen Kampfmittel noch am Fundort gesprengt werden. Unter anderem wurden mehr als eine Million Patronen, 1.955 Brandbomben und 5.435 Sprengbomben sowie 2.190 Raketen unschädlich gemacht. Außerdem wurden 4.360 Anfragen zur Gefahrenabschätzung für Grundstücke bearbeitet. Die Kampfmittelverdachtsfläche konnte im vergangenen Jahr um 5.245 Hektar auf gut 365.500 verringert werden. Brandenburg bleibt damit aber das am stärksten von Kampfmittelaltlasten betroffene Bundesland.
Quelle: Ministerium des Innern