„Vandalismus kommt die Mieterinnen und Mieter teuer zu stehen.“ Das unterstrich Maren Kern, Vorstand des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU), vor dem Hintergrund einer unter den 360 BBU-Mitgliedsunternehmen durchgeführten Zehnjahreserhebung zu Vandalismusschäden. Demnach sind den Wohnungsunternehmen von 2001 bis 2011 für die Beseitigung von Vandalismusschäden Kosten von knapp 47,5 Millionen Euro entstanden.
Die weitaus meisten Kosten ergaben sich dabei in Berlin. Hier kosteten Graffiti, mutwillig zerbrochene Fensterscheiben, ramponierte Müllplätze oder zerstörte Eingangstüren rund 34 Millionen Euro. Im Land Brandenburg liefen im selben Zeitraum Kosten von etwa 14 Millionen Euro auf.
Kern: „Das Geld, was für die Beseitigung sinnloser Beschädigungen ausgegeben werden muss, steht nicht für Investitionen zur Verfügung. Die Geschädigten sind deshalb letztlich die Mieterinnen und Mieter.“ Von den rund 50 Millionen Euro hätten beispielsweise die Heizanlagen in rund 80.000 Wohnungen optimiert und dadurch gut 14.000 Tonnen CO2 eingespart werden können.
Schäden rückläufig
Angesichts der großen Schadenssumme erfreulich: Die Kosten für Vandalismusschäden sind seit 2007 rückläufig. „Der Rückgang der Schäden spiegelt die höhere Identifikation der Menschen mit ihren Kiezen wider. Das wiederum ist Ergebnis des großen sozialen Engagements vieler Wohnungsunternehmen. Außerdem beseitigen die Wohnungsunternehmen Schäden in aller Regel so schnell wie möglich. Das hält von Nachahmungen ab“, erläuterte Kern.
Aufgrund der hohen Ausgangswerte ist der Trend rückläufiger Schäden in Berlin ausgeprägter als im Land Brandenburg. In Berlin lagen die Schäden 2011 mit rund zwei Millionen Euro um rund 43 Prozent unter denen von 2007, im Land Brandenburg belief sich der Rückgang mit einem Absinken auf knapp 1,1 Millionen Euro auf rund 23 Prozent.
Appell an die Politik
Vor dem Hintergrund der Zahlen appellierte Kern an die Politik, sich aktiv für das gute Miteinander und den Zusammenhalt der Gesellschaft einzusetzen. Kern: „Eine gute soziale Durchmischung von Quartieren ist das beste Mittel gegen mutwillige Zerstörung und für lebenswerte Kieze. Die Politik kann hierzu wichtige Beiträge leisten.“
Für Berlin nannte sie hierfür als Beispiele Sanierungssatzungen, angemessene Richtwerte für die Wohnraumversorgung von Bedarfsgemeinschaften, eine Neuordnung von Belegungsbindungen und die Förderung von mietengünstigem Neubau. Im Land Brandenburg seien die Herstellung von Rechtssicherheit bei den Unterkunftskosten von Bedarfsgemeinschaften und die stringente Fortsetzung des Stadtumbaus Ost wichtig. Außerdem forderte Kern die Bundesregierung zu einem klaren Bekenntnis zur Fortsetzung der sozialen Wohnraumförderung auf.
Wer ist der BBU?
Unter dem Dach des BBU sind 360 Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften der Länder Berlin und Brandenburg vereint. Die BBU-Mitgliedsunternehmen bewirtschaften gut 1,1 Millionen Wohnungen. Das sind über 40 Prozent aller Mietwohnungen in Berlin und fast 50 Prozent der Mietwohnungen im Land Brandenburg.
Quelle: Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU)
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