„Der Weltklimagipfel hat nicht alle Erwartungen erfüllt, aber einen Fahrplan für ein neues weltweites rechtsverbindliches Klimaabkommen erstellt“, so Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) zum Ergebnis des Weltklimagipfels in Durban. Weiterführende Beschlüsse sind vor allem an den Hauptemittenten wie USA und Indien gescheitert. „Wir sitzen beim Weltklima alle in einem Boot und dürfen keinen zurücklassen. Klimaschutz ist eine Aufgabe aller Länder und muss auch weiterhin verantwortlich unter dem Dach der Vereinten Nationen verbleiben“, sagt die Ministerin.
Erst nach Verlängerung der Verhandlungen konnten sich auf dem Weltklimagipfel die Umweltminister auf die nächsten Schritte zur Erarbeitung eines neuen Abkommens einigen. „Ich hätte mir auch mehr gewünscht und kann die Enttäuschung der Umweltverbände verstehen. Aber auch im Klimaschutz begegnen uns nationale Egoismen. Nur im Konsens aller Länder können wir die Erderwärmung begrenzen “, so Tack. Sie sei erleichtert darüber, dass Durban eine Perspektive für die Zeit nach 2012 aufgezeigt habe. Der Zeitplan sei wichtig, um das Ziel, die Klimaerwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, doch noch zu erreichen. Diese Chance eröffnet Durban. Bis 2015 soll ein Klimaabkommen erarbeitet werden, welches dann für alle Länder 2020 rechtsverbindlich in Kraft treten könnte. Ab 2013 soll ein Grüner Klimafonds seine Arbeit aufnehmen, der Entwicklungsländer im Kampf gegen den Klimawandel und bei der Anpassung an Klimafolgen helfen soll. Die Industrieländer hatten sich verpflichtet, jährlich 100 Milliarden Dollar in diesem Fonds bereitzustellen. Tack unterstützt den Vorstoß des deutschen Umweltministers Röttgen, den Klimafonds in Deutschland zu installieren.
Brandenburgs Umweltministerin war als Vertreterin der Umweltministerkonferenz der Länder (UMK) Teil der deutschen Delegation zur Weltklimakonferenz. Sie hat an der Eröffnung der Verhandlungen auf Ministerebene teilgenommen und am Rande des Weltklimagipfels zahlreiche Gespräche mit Vertretern der NGOs geführt, an Veranstaltungen zu erneuerbaren Energien teilgenommen und Projekte zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der Umgebung von Durban besichtigt. „Der Weg zur Begrenzung der Erderwärmung geht nur über erneuerbare Energien und die Energie- und Ressourceneffizienz“, so Tack. Deutschland habe eine offensive Rolle beim Weltklimagipfel gespielt. Es sei allen klar, wenn sich das Klima weltweit erwärmt, wird Europa insgesamt darunter leiden. „Global denken, lokal handeln – das muss auch unser Anspruch in Brandenburg sein.“
Das Interesse an der deutschen Energiewende sei auf der Konferenz deutlich spürbar gewesen. Ein entsprechendes Forum des Bundesministeriums war sehr gut besucht. „Südafrika selbst hat ein großes Potential für erneuerbare Energien und möchte auf diesen Weg die Treibhausgasemissionen verringern“, so Tack. Am Rande der Konferenz war ein Vertrag zur Unterstützung Südafrikas beim Ausbau erneuerbarer Energien von den Umweltministern Deutschlands, Dänemarks, Norwegens und Großbritanniens unterzeichnet worden.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz