Bad Muskau. Am 17. Oktober 2011 wurde nach ihrem Wiederaufbau die Englische Brücke über die Lausitzer Neiße im UNESCO-Welterbe Muskauer Park/Park Muzakowski eröffnet. Damit geht auch ein lang gehegter Wunsch vieler Wanderfreunde aus Sachsen, Brandenburg und Polen, besonders aus der Ober- und Niederlausitz sowie aus Niederschlesien, endlich in Erfüllung…
Nach der Eröffnung der Brücke wurde in allen Online-Lokalseiten der Lausitzer Rundschau am 18. Oktober ein 7 Minuten – Video als visueller Rundgang durch dieses UNESCO-Welterbe präsentiert (siehe www.lr-online.de/bruecke).
Wir Niederlausitzer Wandergurken waren bei diesem historischen Ereignis am 17. Oktober auf unsere Art und Weise dabei und nun kann man diesen Rundgang und noch viel mehr während der ersten organisierten Wanderung über die Englische Brücke mit uns zusammen persönlich erleben und das in frischer Luft und herbstlich zauberhafter Naturlandschaft.
Wenige Tage nach der Eröffnung, am Sonnabend, den 22.10.2011, werden wir während einer längeren Wanderung durch das erste internationale UNESCO-Welterbe diese Brücke gleich zweimal überschreiten. Zu dieser ersten grenzüberschreitenden Wanderung über die Englische Brücke, worauf wir auch ein bisschen stolz sind, laden wir alle interessierten Wandergäste aus Nah und Fern ganz herzlich ein.
Das ist unsere Art der Würdigung der Leistungen, die hier im UNESCO-Welterbe von den Menschen beiderseits der deutsch-polnischen Grenze in den letzten Jahren vollbracht wurden, besonders auch auf der polnischen Seite. Schließlich wurde die Brücke nicht während der Kampfhandlungen des Zweiten Weltkrieges zerstört. Sie ist zuvor von der deutschen Wehrmacht gesprengt worden, wie andere Brücken über die Lausitzer Neiße übrigens auch…
Nach aktiver Besichtigung des Wandergebietes am 17.Oktober (als unserer Art und Weise der Teilnahme an der Brückeneröffnung bzw. Einweihung) haben wir uns für folgende Streckenführung der Wanderung am 22. Oktober entschieden – Bezeichnungen frei nach dem „Fremdenführer durch Stadt und Park Muskau O./L. – Herausgegeben 1926 im Selbstverlag von Carl Straßburg. Muskau O./L.“:
Örtlichkeit Schützenhaus (heute Kulturhaus Lindenhof) – Berliner Chaussee/Berliner Str. – Zugang zum Muskauer Park (unterer Abschnitt des Weges in den Bergpark) – Eichberg – Böses Ufer – Eichseebrücke über die Hermanns Neiße – Eichsee-Wasserfall – Eichsee/Eichbusch – Englische Brücke – Örtlichkeit Englisches Haus – Freischütz-Wiese – Hermanns Eiche – Odins Eichen – Vogelherd – Kreuzeiche (?) – Pappelsee – Braunsdorfer Felder – Kreuzpflanzung – Dominal-Felder – Örtlichkeit Dominium – Feldmark und Dorf Braunsdorf (heute Bronowice) – Alter Schulweg Köbeln-Braunsdorf – früherer Abzwg. Köbelner Brücke – Nordgrenze Muskauer Park (heute Park Muzakowski) – Iduna Eiche – Sergoinka – Örtlichkeit Köbelner Tor – Örtlichkeit Englisches Haus – Musikpavillon – Nachtigall-Steg – Freda-Blick – Königsbrücke – Pücklerstein – Helminenweg – Hermannsweg – Viadukt – Information Park Muzakowski – Clementinen Eiche – Doppelbrücke (ohne Übergang) – Neißeweg – Englische Brücke – Eichbusch – Eichseebrücke über die Hermanns Neiße – Eichberg – Berliner Str./Berliner Chaussee – Örtlichkeit Schützenhaus (heute Kulturhaus Lindenhof).
Die meisten Wetter-Portale im Internet (z.B. www.proplanta.de) prognostizieren für das Wochenende wieder eine durchgreifende Wetterbesserung (Stand 18.10.2011). Geplant ist deshalb für die Wanderung ein Zeitfenster von 5 ½ bis 6 Stunden. Die Strecke wird etwa 15 Kilometer lang sein. Davon werden wir etwa die Hälfte des Weges erstmalig mit Wandergästen laufen (Dominium – Ortslage Braunsdorf (heute Bronowice) – Alter Schulweg – früherer Abzwg. Köbelner Brücke – Nordgrenze Muskauer Park – Englisches Haus). Diesen Abschnitt sollte man ohne Ortskenntnis und ohne Topographische Karte von dem Gebiet auch nicht alleine laufen!
Weitere Informationen zum Ablauf sowie dem Ort und Beginn der Wanderung gibt es bei der Anmeldung bis spätestens Freitag, den 21.10.2011, oder auf Anfrage unter Tel. 03542 – 3792. Bitte auch an Rucksackverpflegung und Getränke für eine Wanderrast im Freien denken. Keine Teilnahmegebühr für unsere Wanderung, kein Versicherungsschutz – um einen Obolus in unseren Fontane-Wanderhut wird gebeten. Bitte an persönliche Reisedokumente denken. Auch wenn man sie nicht mehr sieht (bis auf die Grenzpfähle) und spürt, was auch gut ist. Es ist immer noch eine Grenze da zwischen den beiden Ländern…
Text zu dem neben stehendem Foto: Polnischer Teil der Englischen Brücke, wenn man davon ausgeht, dass die Grenze in der Flussmitte ist. Dieser Teil der Brücke ist wohl am meisten „auf der Sonnen-seite“ – aufgrund des Schattenwurfes der Bäume am deutschen Ufer. Dafür sieht man sehr schön die Detailtreue des Wiederaufbaus.
Kommen Sie mit und überzeugen Sie sich selbst von dem Geschaffenen. Es lohnt sich. Sie werden beeindruckt sein und mit nachhaltigen Erlebnissen wieder nach Hause fahren. Wir Niederlausitzer Wandergurken freuen uns auf Sie!
Gerd Laeser
Gästeführer Niederlausitz
Lübbenau/Spreewald
Die gesamte Englische Brücke vom Ufer der Lausitzer Neiße auf deutscher Seite
gesehen
Sichtachse vom Nachtigall-Steg im heute polnischen Park Muzakowski zur Englischen Brücke (mit Tele-Zoom fotografiert)
Farblitho vom Englischen Haus etwa 1834 – von einer Info-Tafel anlässlich der
Brückeneröffnung am 17. Oktober 2011 abfotografiert