In den vergangenen Wochen verzeichnet die Bürgerinitiative „Cottbus schaut hin“ zunehmend ausländerfeindliche Schmierereien und Sticker an Hauswänden, Laternen und Briefkästen in ihrer Chronik. Die Stimmung die dadurch erzeugt wird ist stark wahrnehmbar, egal in welchem Cottbuser Stadtteil, und spielt rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien nur so in die Karten.
Eine massive Zunahme von rassistischen Sprüchen und Parolen, sogar Hakenkreuzen sind an sichtbaren Orten im Stadtbild von Cottbus zu sehen. Erst letzte Woche prangte am „Sandowkahn“ die Parole: „Sandow bleibt Deutsch“ mit einem Hakenkreuz versehen. Der „Kahn“, ein Ort wo erfolgreiche Integrationsarbeit geleistet wird. Die Freiwilligenagentur bietet dort ein Sprechcafé für Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten an. Auch engagierte junge Menschen vom Verein „Initiative Jugend und Kultur e.V.“ bieten jeden Mittwoch Freizeitangebote für Jugendliche und junge Erwachsene an. Wird die von rechtspopulistischen Parteien geforderte Integration praktisch umgesetzt, werden Projekte wie der „Sandowkahn“ angegriffen, ohne das dazu Stellung bezogen wird.
Auffällig sind auch diverse Hasstiraden und Sachbeschädigungen an Briefkästen mit ausländisch klingendem Nachnamen, „No Asyl“-Sticker sowie andere offen rassistische Sticker. Weitere Schmierereien wie: „Europa für white People. No Islam. Mohamed is a Pädo.“, „Nazikiez“, „Hier regiert die weiße Rasse“ tauchen auf.
Menschen, die solche Parolen in der Öffentlichkeit hinterlassen, müssen strafrechtlich verfolgt werden. Doch das reicht bei Weitem nicht aus. Die Stadt Cottbus sollte sich dringlichst in der Pflicht sehen dagegen anzukämpfen. Denn diese Täter beschmutzen die Stadt und erzeugen für viele Cottbuserinnen und Cottbuser ein Klima des Unwohlseins in ihrer geliebten alten oder auch neu dazugewonnenen Heimat.
Menschen mit rechtspopulistischen Floskeln hantierend, fordern nur zu oft Integration, Anpassung und Unterordnung von Flüchtlingen. Offen ausländer- und religionsfeindliche Sprüche von Parteien scheinen auch in Teilen der Gesellschaft salonfähig geworden zu sein.
„Cottbus schaut hin“ ist eine Gruppe von Menschen, welche sich für ein gewaltfreies und tolerantes Cottbus einsetzen. Sie will sich als Initiative zur Aufgabe machen, fremdenfeindliche und rechts motivierte Gewalttaten in und um Cottbus zu dokumentieren und die politischen Entscheidungsträger zum Handeln zu bewegen sowie die Cottbuserinnen und Cottbuser zu sensibilisieren.