Zukunftsperspektiven für den Standort des jetzigen Braunkohlekraftwerkes Jänschwalde sind das Thema einer gemeinsamen Tagung des Liechtenstein Instituts für strategische Entwicklung, des Evangelischen Kirchenkreises Cottbus und der Umweltgruppe Cottbus am 8. September um 15 Uhr in Peitz. Vor Ort diskutieren Vertreter von Unternehmen und Kommunen über Zukunftsperspektiven. Außerdem zeigt eine Ausstellung, wie sich internationale Raumplaner der Universität Liechtenstein unter Leitung von Professor Peter Droege die Zukunft der Region vorstellen.
Dazu berichtet Prof. Peter Droege: „Studenten und Dozenten aus 15 Ländern haben im März die Lausitz besucht und über mehrere Monate an Ideen für eine Zukunft nach dem Kraftwerk Jänschwalde gearbeitet. Die entstandenen Arbeiten präsentieren wir nun in der Lausitz. Das Thema hat die Teilnehmer tief beeindruckt, das sieht man den Arbeiten an.“ Professor Droege ist auch tätig am Liechtenstein Institut für strategische Entwicklung, das unter anderem auf die räumliche Gestaltung von Strukturwandel fokussiert ist.
Superintendentin Ulrike Menzel ist bereits gespannt auf die Ergebnisse. „Die Tagung am 8. September soll die visionären Ideen von außen mit Erfahrungen von Akteuren vor Ort zusammenbringen. Wir hoffen, dass die verschiedenen Sichtweisen zu einem fruchtbaren und respektvollen Austausch führen.“ beschreibt sie die Motivation des Kirchenkreises.
Amtsdirektorin Elvira Hölzner eröffnet die Tagung mit einem Grußwort. Bernd Heibel vom Referat für Regionale Wirtschaftspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft wird das Vorgehen des Bundes bei der Förderung des Strukturwandels in Braunkohleregionen erläutern. Neben erfolgreichen Lausitzer Unternehmen wie Nagola Re (KfW-Gründerchampion 2015) und der Glasmanufaktur Brandenburg bringen der Peitzer Unternehmensberater Sylvo Pohl, der Cottbuser Arbeitsvermittler Steffen Sickert, das Institut für neue Industriekultur und die Solargenossenschaft Lausitz ihre Erfahrungen und Sichtweisen in die Tagung ein.
Das ausführliche Programm zur Tagung finden Sie hier.
Zeit: Donnerstag, 8. September 2016, 15:00 Uhr bis ca. 19 Uhr
Ort: Aula der Mosaik-Grundschule in Peitz, Schulstraße 2, 03185 Peitz
Nach der Tagung wird die Ausstellung im Cottbuser E-Werk (09. – 11. September), im Einkaufszentrum Blechen-Carré (12. – 21. September) und in der Peitzer Kirche (26. Sept. – 8. Okt.) gezeigt.
Hintergrund:
Die Abschaltung der zwei neuesten von sechs Blöcken des Braunkohlekraftwerkes Jänschwalde wurde im vergangenen Jahr zwischen Bundesregierung und Betreiber vereinbart. Sie sollen ab Oktober 2018 für vier Jahre als Reserve bereitstehen und danach endgültig stillgelegt werden. Wie lange die vier älteren Blöcke am Netz bleiben, ist bisher nicht bekannt, sie sind aber mittelfristig nicht mehr mit Klimaschutz und Energiewende vereinbar. Die Region muss sich daher auf ein mögliches Ende des Kraftwerksstandortes vorbereiten. Im Zuge des angekündigten Verkaufs der Vattenfall-Braunkohlesparte wird auch das Kraftwerk Jänschwalde vom tschechischen Konsortium der Firmen EPH und PPF übernommen.
pm/red
Foto: Wiki CC 3.0 Lizenz