Die Zahl der labordiagnostisch bestätigten Covid-19-Infektionen im Landkreis Oder-Spree hat sich im Laufe des gestrigen Tages nochmals deutlich erhöht, um 64 Fälle. Kumuliert liegt die Zahl der registrierten positiven Fälle jetzt bei 1053. Bisher gelten 648 Personen als geheilt, aber es sind im Zusammenhang mit dem SARS-CoV-2-Virus auch 12 Todesfälle zu beklagen. Somit gibt es derzeit 393 aktive Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz, die Anzahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner, liegt in Oder-Spree laut der Daten des Landesamtes für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) heute (Aktualisierung 20. November 2020) bei 127,5. Die Anzahl der stationär behandelten Patienten mit einer Coronavirus-Infektion hat sich seit Montag um 15 Personen erhöht und ist damit auf 61 gestiegen. Sechs von ihnen werden auf der Intensivstation behandelt.
Landrat: „Noch kein Abflachen der Kurve zu spüren“
Landrat Rolf Lindemann hat am Freitag (20. November 2020) in einer Telefon-Pressekonferenz über diese Entwicklung und Schwerpunkte des Infektionsgeschehens im Landkreis Oder-Spree informiert. „Wir haben noch kein Abflachen der Kurve spüren können“, so sein Rückblick auf die vergangenen Tage. Mit der anhaltend hohen Anzahl der Neuinfektionen gehen weitere umfangreiche Testungen einher. Die Vielzahl der zurückgemeldeten positiven Befunde führt punktuell zu Bearbeitungsspitzen, die nicht immer tagesaktuell abgewickelt werden können – und das obwohl im Zuge der Ausweitung des Infektionsgeschehens die personelle Ausstattung des Gesundheitsamtes deutlich aufgestockt wurde. Derzeit unterstützen zusätzlich 48 Mitarbeitende aus anderen Teilen der Kreisverwaltung die 45 Kolleginnen und Kollegen des Gesundheitsamtes. Darüber hinaus hat die Bundeswehr 10 Soldaten abgestellt. Somit sind 103 Personen allein für die Bearbeitung der Corona-Fälle eingesetzt. Ziel ist es, Rückstände in der Datenerfassung rasch wieder aufzuholen. Der Landrat bekräftigte, dass der Fokus des Gesundheitsamtes insbesondere auf Krankenhäuser, Seniorenheime, Gemeinschaftsunterkünfte, Schulen und Kitas gerichtet sei.
Einschränkungen in der Zulassungsstelle erforderlich
Betroffen vom Infektionsgeschehen ist jetzt auch die Zulassungsstelle des Landkreises Oder-Spree in Fürstenwalde. Nach positiven Testergebnissen von zwei Mitarbeitern, die am Donnerstag bekannt geworden sind, mussten sich 13 Kolleginnen und Kollegen vorsorglich in häusliche Isolation begeben. Daher wurden die für heute (20. November) gebuchten Termine kurzfristig abgesagt. Diese starken Einschränkungen werden voraussichtlich bis einschließlich Mittwoch andauern, da vorübergehend nur zwei Mitarbeiter der Zulassungsstelle zur Verfügung stehen. Die Zulassungsstelle wird auf alle Bürger zugehen, deren Termine jetzt storniert wurden, und Ersatztermine anbieten. Die reduzierten Kapazitäten werden zunächst darauf konzentriert, Vorgänge von Zulassungsdiensten und Autohäusern zu bearbeiten.
Hinweis: Bei den Fallzahlen in den Grafiken handelt es sich um das Wohnortsprinzip. Auf Grund der Zuständigkeit sind hier nur Einwohner des Landkreises Oder-Spree berücksichtigt.
Die Grafiken zur regionalen Verteilung des Infektionsgeschehens werden am kommenden Montag aktualisiert.
Vom Infektionsgeschehen stark betroffene Einrichtungen
Krankenhaus Sana Gottesfriede in Woltersdorf: In der Einrichtung wurden seit einem Anfang November offiziell bestätigten Coronavirus-Ausbruch 30 Patienten und 29 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet. Im Krankenhaus ist eine ältere Person, die ihren Wohnsitz nicht im Landkreis Oder-Spree hatte, verstorben.
Medianklinik Grünheide: Der Coronavirus-Ausbruch wurde Anfang dieser Woche offiziell durch das Gesundheitsamt bestätigt. Hier wurden zehn Patienten und acht Mitarbeitende positiv auf das Coronavirus getestet. Für eine Station wurde ein Aufnahme- und Verlegungsstopp durch das Gesundheitsamt ausgesprochen. Sieben infizierte Patienten befinden sich noch in der Einrichtung. Diese sind symptomlos. Drei Patienten wurden aufgrund einer teilweise starken Symptomatik in umliegende Krankenhäuser verlegt.
Casa Reha – Haus am Dom Fürstenwalde: Im Verlauf des Ende Oktober gemeldeten Ausbruchs wurden 66 Bewohner und 18 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Die Einrichtung bleibt vorerst weiter unter Beobachtung.
Seniorentagesstätte „Pflege mit Herz” in Bad Saarow: In der Einrichtung wurde seit Bekanntwerden am 16. November bei insgesamt 13 Personen – darunter sieben Patienten und vier Mitarbeiter – ein positiver Befund auf das Coronavirus registriert. Weitere Testungen wurden am 18. und 19. November durchgeführt.
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