Mit zahlreichen Veranstaltungen wird in diesem Jahr an Ludwig Leichhardt erinnert. Anlass ist der 200. Geburtstag des bedeutenden Australienforschers. Ganz besonders engagieren sich der „Arbeitskreis Ludwig Leichhardt“ und das Amt Lieberose/Oberspreewald für das Jubiläum.
Wissenschaftsministerin Sabine Kunst würdigt deren großes Engagement: „Die Vielzahl von Aktivitäten, die der ,Arbeitskreis Ludwig Leichhardt´, das Amt Lieberose und weitere Institutionen in diesem Jahr auf die Beine stellen, sind beeindruckend. Dabei werden sowohl wissenschaftliche als auch kulturelle Aspekte in den Blickpunkt gerückt. Für Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Besucher der Region gibt es so im Jubiläumsjahr viele Möglichkeiten, mehr über Ludwig Leichhardt zu erfahren. Mit dem Forschungsprojekt der Universität Potsdam wird zudem die Bedeutung und Wahrnehmung dieses Brandenburgers in kulturhistorischer Perspektive weiter beleuchtet“.
Der Leiter des Arbeitskreises, Amtsdirektor Bernd Boschan, erklärt: „Ludwig Leichhardt soll durch die geplanten Veranstaltungen bekannt gemacht werden und den Stellenwert erhalten, den er durch seine wissenschaftliche Arbeit in Europa und vor allem in Australien verdient hat. Die Vielfalt der Veranstaltungen soll eine möglichst breite Palette von Information über die Person Ludwig Leichhardt vermitteln und das Interesse an seinem Wirken auch langfristig im Land Brandenburg verankern“.
Jörg Müller, Kulturreferent der Australischen Botschaft in Berlin verweist auf die Errungenschaften Leichhardts, die sich tief in das kollektive Gedächtnis Australiens eingegraben haben. So ist in den Metropolen Sydney und Brisbane jeweils ein Stadtteil nach ihm benannt, ebenso wie in anderen Landesteilen Straßen, ein Fluss, eine Bergkette und sogar ein Wahlkreis des australischen Parlaments. Nicht zuletzt findet sich Ludwig Leichhardts Name in den wissenschaftlichen Bezeichnungen zahlreicher von ihm erstmals beschriebener australischer Tier- und Pflanzenarten.
Jörg Müller: „Darüber hinaus steht der Name Ludwig Leichhardt wie kaum ein zweiter für die freundschaftliche Verbindung zwischen Deutschland und Australien. Dabei symbolisiert Leichhardt heute zuvorderst Synergien und wechselseitige Vorteile der bilateralen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung, die sich gegenwärtig auf so unterschiedliche Felder wie die Naturwissenschaften, die Hyperschallforschung, erneuerbare Energien, Gesundheitsvorsorge und die Informations- und Kommunikationstechnologie erstreckt.
Mit der Herausgabe einer deutsch-australischen Gemeinschaftsbriefmarke in diesem Jahr (die deutsche Marke wird am 10. Oktober erscheinen) sei bereits ein nachhaltiges bilaterales Projekt zum Gedenken an den 200. Geburtstag Ludwig Leichhardts realisiert worden. In Australien wurde das Wirken Leichhardts zudem mit der Prägung einer Sondermünze durch die Perth Mint gewürdigt, die am 28. Januar im Zuge der Feierlichkeiten zum australischen Nationalfeiertag in der Australischen Botschaft in Berlin vorgestellt wird. Im Vorfeld der Veranstaltung findet eine Pressekonferenz statt, die u.a. Leichhardts besondere Rolle in den deutsch-australischen Beziehungen aufgreift.
In Brandenburg widmen sich unterschiedliche Veranstalter dem Geburtstag: So ist etwa am 24. und 25. Mai ein Symposium der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus geplant. Eine Tagung der Universität Potsdam ist für den 26. und 27. September angekündigt. Sie beschäftigt sich mit wissenschaftlichen Netzwerken, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zwischen Deutschland und Australien entstanden und an denen Ludwig Leichhardt teilhatte. Weiterhin gibt es mehrere kulturelle und sportliche Aktivitäten. Die Evangelische Kirchengemeinde Zaue lädt am 22. September zu einem Gottesdienst ein. Am gleichen Tag beginnt auch eine Projektwoche an der Oberschule Ludwig Leichhardt. Am 23. Oktober schließlich – dem eigentlichen Geburtstagstermin – sollen im Rahmen einer Konferenz auch Auszüge aus der „Oper Voss“ des australischen Komponisten Richard Meale gezeigt werden. Jeweils aktualisierte Veranstaltungsübersichten kann man der extra eingerichteten Homepage des Arbeitskreises entnehmen.
Aus Anlass des Jubiläums unterstützt das Land Brandenburg ein Forschungsprojekt der Potsdamer Juniorprofessorin für „Cultural Studies“, Anja Schwarz. Das Projekt untersucht zum einen den historischen Kontext von Leichhardts Australienreise, die zu einer Zeit stattfand, in der viele Deutsche als Missionare, Forscher, Goldsucher oder Auswanderer in die australischen Kolonien reisten. Zum anderen beschäftigt es sich damit, wie die Figur Ludwig Leichahrdts in unterschiedlichen Phasen der deutschen Geschichte präsentiert und wahrgenommen wurde.
Die Forschungsergebnisse werden auch im Rahmen der Ausstellung zu Ludwig Leichhardt zu sehen sein, die die Städtischen Sammlungen Cottbus und die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Cottbus am 4. Mai im Schloss Branitz eröffnen. Anja Schwarz: „Die Beschäftigung mit Ludwig Leichhardt ermöglicht es uns, ein fast vergessenes Kapitel unserer Geschichte in Erinnerung zu rufen: die Beteiligung von Deutschen an der wissenschaftlichen Erschließung des australischen Kontinents und seiner Kolonisierung“.
Hintergrund:
Ludwig Leichhardt wurde 1813 im brandenburgischen Trebatsch in der Gemeinde Tauche (Landkreis Oder-Spree) geboren. Er verließ mit 24 Jahren Deutschland und lebte zunächst unter anderem in England und Frankreich. Ab 1842 forschte er in Australien, wo sein Wirken heute noch sehr populär ist: So erinnern z. B. im Bundesstaat Queensland geografische Bezeichnungen und Gedenkstücke an den Expeditionsleiter und Forscher. Leichhardt ist so wohl einer der bekanntesten Deutschen in Australien.
Bilder: Wikipedia, gemeinfrei
Mit zahlreichen Veranstaltungen wird in diesem Jahr an Ludwig Leichhardt erinnert. Anlass ist der 200. Geburtstag des bedeutenden Australienforschers. Ganz besonders engagieren sich der „Arbeitskreis Ludwig Leichhardt“ und das Amt Lieberose/Oberspreewald für das Jubiläum.
Wissenschaftsministerin Sabine Kunst würdigt deren großes Engagement: „Die Vielzahl von Aktivitäten, die der ,Arbeitskreis Ludwig Leichhardt´, das Amt Lieberose und weitere Institutionen in diesem Jahr auf die Beine stellen, sind beeindruckend. Dabei werden sowohl wissenschaftliche als auch kulturelle Aspekte in den Blickpunkt gerückt. Für Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Besucher der Region gibt es so im Jubiläumsjahr viele Möglichkeiten, mehr über Ludwig Leichhardt zu erfahren. Mit dem Forschungsprojekt der Universität Potsdam wird zudem die Bedeutung und Wahrnehmung dieses Brandenburgers in kulturhistorischer Perspektive weiter beleuchtet“.
Der Leiter des Arbeitskreises, Amtsdirektor Bernd Boschan, erklärt: „Ludwig Leichhardt soll durch die geplanten Veranstaltungen bekannt gemacht werden und den Stellenwert erhalten, den er durch seine wissenschaftliche Arbeit in Europa und vor allem in Australien verdient hat. Die Vielfalt der Veranstaltungen soll eine möglichst breite Palette von Information über die Person Ludwig Leichhardt vermitteln und das Interesse an seinem Wirken auch langfristig im Land Brandenburg verankern“.
Jörg Müller, Kulturreferent der Australischen Botschaft in Berlin verweist auf die Errungenschaften Leichhardts, die sich tief in das kollektive Gedächtnis Australiens eingegraben haben. So ist in den Metropolen Sydney und Brisbane jeweils ein Stadtteil nach ihm benannt, ebenso wie in anderen Landesteilen Straßen, ein Fluss, eine Bergkette und sogar ein Wahlkreis des australischen Parlaments. Nicht zuletzt findet sich Ludwig Leichhardts Name in den wissenschaftlichen Bezeichnungen zahlreicher von ihm erstmals beschriebener australischer Tier- und Pflanzenarten.
Jörg Müller: „Darüber hinaus steht der Name Ludwig Leichhardt wie kaum ein zweiter für die freundschaftliche Verbindung zwischen Deutschland und Australien. Dabei symbolisiert Leichhardt heute zuvorderst Synergien und wechselseitige Vorteile der bilateralen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung, die sich gegenwärtig auf so unterschiedliche Felder wie die Naturwissenschaften, die Hyperschallforschung, erneuerbare Energien, Gesundheitsvorsorge und die Informations- und Kommunikationstechnologie erstreckt.
Mit der Herausgabe einer deutsch-australischen Gemeinschaftsbriefmarke in diesem Jahr (die deutsche Marke wird am 10. Oktober erscheinen) sei bereits ein nachhaltiges bilaterales Projekt zum Gedenken an den 200. Geburtstag Ludwig Leichhardts realisiert worden. In Australien wurde das Wirken Leichhardts zudem mit der Prägung einer Sondermünze durch die Perth Mint gewürdigt, die am 28. Januar im Zuge der Feierlichkeiten zum australischen Nationalfeiertag in der Australischen Botschaft in Berlin vorgestellt wird. Im Vorfeld der Veranstaltung findet eine Pressekonferenz statt, die u.a. Leichhardts besondere Rolle in den deutsch-australischen Beziehungen aufgreift.
In Brandenburg widmen sich unterschiedliche Veranstalter dem Geburtstag: So ist etwa am 24. und 25. Mai ein Symposium der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus geplant. Eine Tagung der Universität Potsdam ist für den 26. und 27. September angekündigt. Sie beschäftigt sich mit wissenschaftlichen Netzwerken, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zwischen Deutschland und Australien entstanden und an denen Ludwig Leichhardt teilhatte. Weiterhin gibt es mehrere kulturelle und sportliche Aktivitäten. Die Evangelische Kirchengemeinde Zaue lädt am 22. September zu einem Gottesdienst ein. Am gleichen Tag beginnt auch eine Projektwoche an der Oberschule Ludwig Leichhardt. Am 23. Oktober schließlich – dem eigentlichen Geburtstagstermin – sollen im Rahmen einer Konferenz auch Auszüge aus der „Oper Voss“ des australischen Komponisten Richard Meale gezeigt werden. Jeweils aktualisierte Veranstaltungsübersichten kann man der extra eingerichteten Homepage des Arbeitskreises entnehmen.
Aus Anlass des Jubiläums unterstützt das Land Brandenburg ein Forschungsprojekt der Potsdamer Juniorprofessorin für „Cultural Studies“, Anja Schwarz. Das Projekt untersucht zum einen den historischen Kontext von Leichhardts Australienreise, die zu einer Zeit stattfand, in der viele Deutsche als Missionare, Forscher, Goldsucher oder Auswanderer in die australischen Kolonien reisten. Zum anderen beschäftigt es sich damit, wie die Figur Ludwig Leichahrdts in unterschiedlichen Phasen der deutschen Geschichte präsentiert und wahrgenommen wurde.
Die Forschungsergebnisse werden auch im Rahmen der Ausstellung zu Ludwig Leichhardt zu sehen sein, die die Städtischen Sammlungen Cottbus und die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Cottbus am 4. Mai im Schloss Branitz eröffnen. Anja Schwarz: „Die Beschäftigung mit Ludwig Leichhardt ermöglicht es uns, ein fast vergessenes Kapitel unserer Geschichte in Erinnerung zu rufen: die Beteiligung von Deutschen an der wissenschaftlichen Erschließung des australischen Kontinents und seiner Kolonisierung“.
Hintergrund:
Ludwig Leichhardt wurde 1813 im brandenburgischen Trebatsch in der Gemeinde Tauche (Landkreis Oder-Spree) geboren. Er verließ mit 24 Jahren Deutschland und lebte zunächst unter anderem in England und Frankreich. Ab 1842 forschte er in Australien, wo sein Wirken heute noch sehr populär ist: So erinnern z. B. im Bundesstaat Queensland geografische Bezeichnungen und Gedenkstücke an den Expeditionsleiter und Forscher. Leichhardt ist so wohl einer der bekanntesten Deutschen in Australien.
Bilder: Wikipedia, gemeinfrei