Papa Pavian, Herr Mufflon und das Murmeltiermädchen führen ein zufriedenes Leben in dem kleinen Zoo. Ganz anders als auf der anderen Seite ihres Zauns. Dort gibt es die Gestreiften, die aussehen wie dünne Zebrawesen, aber auf zwei Beinen gehen. Und wer sind die Gestiefelten? Warum stinkt die Luft so unerträglich? Und ist das etwa der Grund, warum es hier keine Vögel gibt? In was für unsicheren Zeiten leben die Zoobewohner*innen? Als das Nashorn stirbt, weiß keine*r im Zoo, warum. Man weiß nur, dass es starb, als es über den Zaun schaute.
Nur das Murmeltiermädchen verspricht, nach seinem Winterschlaf sofort an das Nashorn zu denken. Als es erwacht, kündigt sich ein Ereignis an: Ein junger Bär, der tanzen kann und aus dem Osten kommt, wird neuer Mitbewohner im Zoo! Aber der Bär stellt unbequeme Fragen, denen sich bald keines der Tiere mehr entziehen kann. 1994 wurden Teile des verschütteten und überwachsenen Zoos im KZ Buchenwald freigelegt und sind heute wieder zugänglich. Jens Raschke, der für Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute den deutschen Kindertheaterpreis 2014 erhielt, stellt uns in unserer Gegenwart die Frage: Bär oder Pavian?
Foto: Steffen Rasche
pm/red