Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg unterstützt mit Fördermitteln in Höhe von rund 18.000 Euro die Wiederbesiedlung der Bergbaufolgelandschaft bei Pritzen: Um neue Quartiere und Lebensräume zu schaffen, hat der NABU-Regionalverband Calau ein Winterquartier für Fledermäuse und Reptilien errichtet.
„Zwischen Tagebaukippe und Restloch gibt es für Fledermäuse in dieser ausgeräumten Gegend keine natürlichen Quartiere mehr. Daher haben wir künstliche geschaffen und können aus unseren Erfahrungen heraus zuversichtlich sein, dass hier Braunes Langohr, Wasserfledermaus und Fransenfledermaus einziehen“, erläutert Jürgen Jentsch, Vorsitzender des NABU-Regionalverbandes Calau.
Zentraler Bestandteil des Fledermausquartiers ist eine zehn Meter lange Betonröhre, die Fugen besitzt und mit Hohlblocksteinen ausgestattet ist. Hier finden Fledermäuse während ihres Winterschlafes Halt und sichere Verstecke.
Ein Gemisch aus Bruch- und Feldsteinen, Holzstubben und Schotter umgibt die Röhre. Durch die verschiedenen Baustoffe entstehen zahlreiche Hohlräume, die zudem von Reptilien wie der Zauneidechse zum Überwintern aufgesucht werden.
Damit Kälte und Frost den Quartiergästen nichts anhaben können, wurde die Röhre mehrschichtig überdeckt und Erdmaterial zur Begrünung aufgetragen. In den aufgesetzten Feldsteinhaufen und Kiefernstubben verbringen die Zauneidechsen, die hier im vergangenen Jahr erstmal wieder nachgewiesen wurden, dann den Sommer.
Die NABU Mitglieder aus Calau haben die Baumaßnahmen vor Ort tatkräftig unterstützt. Die Mittel, um die insgesamt 20.000 Euro teuren Quartiere zu bauen, stammen neben den Stiftungsgeldern des NaturSchutzFonds Brandenburg aus dem Fledermaus-Patenschaftsprojekt des NABU-Bundesverbandes.
Fledermäuse zählen zu den Arten, die in Deutschland und Brandenburg besonders bedroht sind. Eine der Hauptursachen dafür ist neben einer veränderten Landnutzung der Verlust typischer Verstecke hinter Fassaden, in Mauerspalten oder auf Dachböden und in Kellern. Viele ihrer Quartiere werden bei Gebäudesanierungen unwissentlich zerstört. Zudem finden sich in heutigen Wirtschaftswäldern kaum zu wenig alte und knorrige Bäume sowie stehendes Totholz als Unterschlupf für Fledermausfamilien.
Foto: Claudius Schneider
pm/red