Tarifverhandlungen mit der Arbeiterwohlfahrt im Land Brandenburg
Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Seniorenheim Calau am Freitag, den 29. August 2014 zu einer Protestaktion auf. Mit der Protestaktion fordern die Beschäftigten von der Arbeiterwohlfahrt ein verhandelbares Angebot bei den laufenden Tarifverhandlungen.
Die Gewerkschaft ver.di steht seit Januar 2014 mit der Tarifgemeinschaft der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Land Brandenburg in Tarifverhandlungen. Mit den Tarifverhandlungen strebt die Gewerkschaft ver.di durch Abschluss eines Tarifvertrages den Anschluss an die Tarifentwicklung und an das Einkommensniveau des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes (TVöD) an.
„Die bestehende Einkommensdifferenz zwischen dem Entgelt bei der AWO zum Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) soll mit den Tarifverhandlungen geschlossen werden“, so der ver.di-Gewerkschaftssekretär Ralf Franke. So erhalten ein/e Altenpfleger/in und eine staatlich anerkannte Erzieherin mit jeweils 15 Jahren Berufstätigkeit bei einer Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche bei der AWO rund 900 EUR monatlich weniger Entgelt, als im öffentlichen Dienst. Ein Heilpädagoge erhält bei der AWO rund 1200 EUR und ein Sozialarbeiter rund 1100 EUR monatlich weniger Entgelt als im öffentlichen Dienst (bei 40 Stunden pro Woche und 15 Jahre Berufstätigkeit). Diese Einkommensdifferenzen sind nicht zu rechtfertigen.
Die ver.di-Tarifkommission und die ver.di-Mitglieder sind mit dem Verhandlungsverlauf sehr unzufrieden. Bislang gibt es weder eine Einigung zu den Entgeltstrukturen und Entgelttabellen, noch zu den Zulagen und Zeitzuschlägen. Im Jahr 2011 wurden die damals geführten Tarifverhandlungen von der Gewerkschaft ver.di abgebrochen, weil damals eine Einigung mit der AWO auf einen annehmbaren Tarifvertrag nicht möglich war. Jetzt ist es auch auf Initiative der AWO zur Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen gekommen. Diese Tarifverhandlungen sollen jedoch zu einen annehmbaren Ergebnis führen. Davon ist man aber noch sehr weit entfernt.
Mit den Protestaktionen wollen die ver.di-Mitglieder und die ver.di-Tarifkommission die Berechtigung der ver.di-Tarifforderung öffentlich deutlich machen. Daher wird es in den nächsten Tagen auch bei anderen AWO-Einrichtungen noch weitere Protestaktionen geben.
Der AWO Regionalverband Brandenburg Süd e.V. mit rund 1100 Beschäftigten ist Mitglied der AWO-Tarifgemeinschaft und betreibt in Südbrandenburg ca. 100 soziale Einrichtungen. Hierzu zählen unter anderem 6 Seniorenheime, 19 Kindertagesstätten, eine Werkstatt für behinderte Menschen, mehrere Wohnstätten für behinderte Menschen, der ambulante Pflegedienst mit acht Sozialstationen, eine berufliche Schule für Sozialwesen, Jugendhilfeeinrichtungen und Beratungsstellen.
Quelle: ver.di-Bezirk Cottbus