Arbeitgeberseite hat noch kein Verhandlungsangebot vorgelegt – ver.di-Tarifkommission fordert ein verhandelbares Angebot
Bei der zweiten Tarifverhandlungsrunde für die Beschäftigten der Klinikum Niederlausitz GmbH am 25.09.2015 in Senftenberg konnte kein Verhandlungsergebnis erzielt werden. Die Klinikleitung hat der Gewerkschaft ver.di auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Verhandlungsangebot unterbreitet.
Die Gewerkschaft ver.di fordert unter anderem eine 6%ige Entgelterhöhung, eine Verdoppelung des Weihnachtsgeldes (Jahressonderzahlung), die Erhöhung der Nachtzuschläge von 17,5% auf 20% und eine Regelung zur Altersteilzeit.
Bei der Tarifforderung hat sich die ver.di-Tarifkommission an dem tariflichen Entgeltniveau beim Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus orientiert. Um das monatliche Tarifniveau bei einer Krankenschwester im Carl-Thiem-Klinikum zu erreichen, müssten die Tabellenentgelte beim Niederlausitzer Klinikum um 6 % erhöht werden.
Die ver.di-Tarifkommission orientiert sich aber auch an den Tarifabschlüssen für die Krankenhäuser in der Region. So wie in den anderen Krankenhäusern haben die Beschäftigten in der Klinikum Niederlausitz GmbH einen Anspruch auf eine Tariferhöhung im Jahr 2015. Zuletzt wurden die Entgelttabellen zum 1. Juli 2014 um 2% erhöht.
Die Gewerkschaft ver.di weist ausdrücklich darauf hin, dass die Beschäftigten im Jahr 2007 wegen der damals schwierigen wirtschaftlichen Lage des Klinikums auf 2 Stunden Arbeitszeit und Entgelt und auf 50% der Jahressonderzahlung (Weihnachtsgeld) verzichtet hatten. Die Klinikleitung war bei der letzten Tarifrunde im Jahr 2013 nicht bereit, zur bisherigen Jahressonderzahlung und Arbeitszeit (mit Entgelterhöhung) zurückzukehren.
Hier die aktuellen Tarifabschlüsse mit anderen Krankenhäusern in der Region:
- Klinikum Dahme-Spreewald GmbH aus 2015: 2% ab März 2015, 1% ab September 2015 und 2,5% ab März 2016.
- Carl-Thiem-Klinikum Cottbus GmbH aus 2014: 3% ab Mai 2014 und 2,9% ab Juni 2015. Zusätzlich zahlt das Carl-Thiem-Klinikum ab Juli 2015 allen Beschäftigten eine übertarifliche Zulage in Höhe von 2% des Tabellenentgeltes.
- Asklepios Fachkliniken Brandenburg GmbH aus 2015: 2,1% ab Juli 2015 und 2,3% ab Juli 2016, 640 EUR Einmalzahlung und Erhöhung der Nachtzuschläge auf 20% des Stundenentgeltes.
- Lausitzer Seenlandklinikum Hoyerswerda aus 2014: 2% ab 1. Juli 2014 und weitere 3% ab 1. Juli 2015.
- Mit der Elbe-Elster Klinikum GmbH wurden inzwischen Tarifverhandlungen aufgenommen. Nächster Verhandlungstermin in Finsterwalde: 6. Oktober 2015.
Quelle: ver.di-Bezirk Cottbus