„Die Monate haben es eilig. Die Jahre haben es eiliger. Und die Jahrzehnte haben es am eiligsten. Nur die Erinnerungen haben Geduld mit uns.“, schreibt Erich Kästner in seinem Nachwort zu seinen Kindheitserinnerungen. Kästner, 1899 in Dresden geboren, erzählt von den Jahren 1907 bis 1914 in seiner Heimatstadt, gibt Einblicke in die Kindheit seiner Eltern und seiner Großeltern, erzählt von seiner eigenen Kindheit.
Er beschreibt das Alltagsleben seiner Familie, die gesellschaftlichen Zwänge und Konventionen, das Treiben auf den Straßen und Plätzen Dresdens. Er erzählt von alltäglichen, lustigen, aber auch nachdenklich stimmenden Erlebnissen als Dresdner Großstadtjunge. Man selbst wird mehr und mehr zu einem Familienmitglied, das in die Geschichten Kästners eintaucht und ihn neu als Menschen kennen lernt. „Wer von sich selber zu erzählen beginnt, beginnt meist mit ganz anderen Leuten. Meist mit seinen Vorfahren. Denn ohne die Vorfahren wäre man ganz allein. Mutterseelenallein. Großmutterseelenallein. Urgroßmutterseelenallein. Und eines Tages werden wir selber Vorfahren geworden sein. Für Menschen, die heute noch nicht geboren und trotzdem schon mit uns verwandt sind.“
So 23. Januar 16.00 Uhr
Nach Erich Kästner
Rangfoyer
Foto: Steffen Rasche / Wikipedia CC30
pm/red