An der Talsperre Spremberg haben die zwingend notwendigen Reparaturen an der Staumauer begonnen. Die Schäden waren Ende 2013 im Rahmen der Generalsanierung der Talsperre bei Untersuchungen zur Betonqualität entdeckt worden. Umweltministerin Anita Tack besucht heute die Baustelle: „Die Schwachstellen müssen beseitigt werden, um die Standsicherheit zu gewährleisten. Eine Sanierung der Staumauer ist unumgänglich, um auch künftig den Hochwasserschutz für die Stadt Cottbus und weitere Unterlieger zu gewährleisten.“
Die im Rahmen der Sanierungsarbeiten sichtbar gewordenen Hohlräume in den Flügelwänden an beiden Seiten des Staudammes waren beim Bau der Talsperre Anfang der 1960er Jahre vermutlich mit Sand verfüllt worden, der im Laufe der Jahre ausgespült wurde. Das wirkt sich auf die Standsicherheit des Dammes aus. Im Rahmen der wasserseitigen Sanierung der Staumauer werden diese Hohlräume nun mit Stahlbeton verfüllt, um schnellstmöglich wieder die volle Sicherheit des Dammes zu gewährleisten. Bestandteil der Sanierung ist außerdem die Erneuerung der obersten Betonschicht des Staubauwerks und des Wasserbaupflasters. Die Kosten für diese Maßnahmen belaufen sich auf rund 993.000 Euro.
Für die Arbeiten an der Wasserseite der Staumauer musste der Wasserspiegel der Talsperre Spremberg in den zurückliegenden Wochen auf 89,0 m über NN abgesenkt werden. Das geschah langsam, damit die Badestrände am Stausee möglichst lange genutzt werden konnten. Außerdem half dies, ein Muschelsterben zu vermeiden. Wandern doch die Muscheln der Wasserabsenkung quasi hinterher.
Da mit der Absenkung des Wasserspiegels eine kürzere Verweildauer des Wassers in der Talsperre verbunden ist, wurden in Vorbereitung der Reparaturen an der Staumauer auch Maßnahmen zur Erhöhung des Eisenrückhalts in der Talsperre ergriffen. So soll verhindert werden, dass das Eisen aus den im Oberlauf der Spree liegenden Bergbaugebieten in die Talsperre gelangt und in Richtung Cottbus austritt. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-VerwaltungsgesellschaftmbH (LMBV) installierte dazu in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) und dem Landesamt für Bergbau, Geologie und RohstoffeBrandenburg (LBGR) zum einen an der Vorsperre eine Beflockungsanlage, die für das schnellere Absetzen des Eisenschlamms sorgen soll. Zum anderen fördert eine Bekalkungsanlage oberhalb der Vorsperre bei Spremberg-Wilhelmsthal das Ausfällen und Absetzen des Eisenockers durch Steigerung des ph-Wertes.
Die Talsperre steht kurz vor ihrem 50. Jubiläum. 1965 ursprünglich zur Brauchwasserversorgung für mehrere Kraftwerke sowie zum Hochwasserschutz und zur Niedrigwassererhöhung in Betrieb genommen, ist sie in der Region längst zu einer touristischen Institution geworden. Seit 2005 erfolgt die planmäßige Sanierung der Talsperre, immer im laufenden Betrieb und durch mehrere Hochwasserereignisse unterbrochen.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg