Im Landkreis Elbe-Elster bleibt der eingeschlagene Kurs zur Errichtung eines zentralen Krankenhauses bestehen. Der Kreistag hat am Montagabend einen Antrag der Freien Wähler und weiterer Abgeordneter abgelehnt, der ein sofortiges Ende der Planungen zum sogenannten 3+1-Modell forderte. In namentlicher Abstimmung votierten 26 Abgeordnete gegen den Antrag, 22 stimmten dafür, zwei enthielten sich. Das Elbe-Elster Klinikum reagierte im Anschluss erleichtert: „Damit können wir positiv in die Zukunft blicken und den Weg in Richtung tragfähige und stabile Gesundheitsversorgung weitergehen“, hieß es vom Klinikum.
Pläne für Zentralkrankenhaus werden fortgesetzt
Mit dem Beschluss bleibt die Entscheidung vom April dieses Jahres in Kraft, wonach ein modernes Zentralklinikum aufgebaut und die drei bestehenden Standorte in Elsterwerda, Finsterwalde und Herzberg zu Gesundheitszentren weiterentwickelt werden sollen. Der Antrag der Freien Wähler hatte hingegen gefordert, die drei Kliniken dauerhaft zu erhalten und den geplanten Neubau zu stoppen.
Im Vorfeld der heutigen Sitzung hatten viele Beschäftigte des Elbe-Elster Klinikums vor Ort für den Neubau protestiert. Auch der Betriebsrat und die Klinikleitung hatten sich in den vergangenen Tagen deutlich gegen einen Richtungswechsel ausgesprochen und betont, dass eine wohnortnahe medizinische Versorgung künftig nur durch neue Strukturen gewährleistet werden könne. Diese sollen die bisherigen Kompetenzen und das Personal an einem Ort effizient bündeln und erweitern. Im Zuge der bundesweiten Krankenhausreform will das Klinikum Fördermittel sichern, um so einen Zentralbau mit einem breiten Leistungsspektrum und dessen Mindestanforderungen sowie modernen Arbeits- und Versorgungsbedingungen aufzubauen.
Ende August Förderantrag stellen
Das bisherige Modell, an drei Standorten teils parallele Strukturen aufrechtzuerhalten, ist aus Sicht der Klinikleitung für die Zukunft unwirtschaftlich und ineffizient sowie für die Personalgewinnung unattraktiv. Bis Ende August sollen nun die Pläne für einen Zentralbau mit rund 300 Betten weiter ausgearbeitet werden, um Fördermittel aus dem Transformationsfonds des Bundes zu beantragen.
Reaktion des Klinikums: „Können positiv in die Zukunft blicken“
Das Klinikum selbst reagierte sichtlich erleichtert. Nach der Abstimmung hieß es: „Danke an alle Unterstützer und vor allem an unsere Mitarbeitenden, die heute vor dem Kreistag Haltung gezeigt haben! Wir haben es geschafft! Die Beschlussvorlage zur Einstellung all unserer Planungsarbeiten zum Zukunftskonzept im Kreistag wurde abgelehnt. Damit können wir positiv in die Zukunft blicken und den Weg in Richtung tragfähige und stabile Gesundheitsversorgung weitergehen. Danke auch an die Kreistagsmitglieder, die die Chance und Notwendigkeit für unser Konzept sehen und uns unterstützen“, so das Klinikum.
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Red. / Presseinformation