Zu unserer 8. Tour in diesem noch jungen Jahr laden wir, Die Niederlausitzer Wandergurken, am Sonnabend, den 7. Februar 2009, nach Spremberg ein. Spremberg, einst und wieder Perle der Niederlausitz genannt, ist immer wieder mal eine Reise wert und sollte gelegentlich einmal auf dem Ausflugsplan jedes Niederlausitzers stehen. Wir geben zu, selbst viel zu wenig nach hier zu kommen, aber die Niederlausitz ist nun mal sehr groß und der Kraftstoff wird auch nicht mehr billiger…
So sollte es auch nicht wundern, wenn wir diese Wanderung als Erkundungstour ausgelobt haben, denn wir sind die geplante Strecke auch noch nicht gelaufen, sondern kennen sie nur von der Karte her. Sicherlich wird der Weg den Spremberger Wanderfreunden um Horst und Karin Buschan keine Neuheit sein, aber wir wollen, dass viele Niederlausitzer aus den anderen Ecken unserer Heimat ebenfalls mal nach hier kommen…
Was haben wir uns für diesen Tag vorgenommen? Nach einer allgemeinen Orientierung auf dem und um den Markt herum mit einer Befragung Ortskundiger, wo sich in der Gartenstraße nach den Recherchen des Spremberger Gymnasiallehrers Prof. Matzat von 1871 bis 1919 einmal der „Mittelpunkt des Deutschen Reiches“ befunden haben soll, sichtbar gemacht durch Aufstellen eines Mittelpunktsteines, machen wir uns auf den Weg in die Lange Straße, überqueren die Spreebrücke und wandern bis zum Bullwinkel mit dem Brunnen, aus dem zu festlichen Anlässen auch Bier rauslaufen soll und wo sich das letzte, inzwischen rekonstruierte, Burglehnhaus von 1717/18 befindet. Ob die Spremberger unsere Wanderung als einen solchen festlichen Anlass werten, um den süffigen Gerstensaft fließen zu lassen, wissen wir nicht, gehen aber davon aus, dass unser sportliches Event nicht so hoch angebunden ist, um so viel Aufmerksamkeit zu erheischen… Ein Stückchen weiter finden wir auch noch andere interessante Plastiken wie die Birnenfrau der Spremberger Künstlerin Irmgard Kuhlee.
In der Gartenstraße werden wir dann den bereits erwähnten Mittelpunktstein vielleicht finden und wenn nicht, ist das auch nicht so schlimm, denn es liegt uns fern, damit vergangenen Zeiten huldigen zu wollen, war es doch das Deutsche Reich „geeint durch Blut und Eisen“. In einer Fabrikantenvilla am Weg war zeitweilig (1976 bis 1997) das Niederlausitzer Heidemuseum untergebracht. Wir durchwandern das Gebiet linksseitig der Spree bis nach Cantdorf. Cantdorf? Da stand doch mal was in der Zeitung. War das nicht eine Geschichte um ein altes Mühlengebäude? Ja, mir fällt’s wieder ein. Frau Simone Schulze hatte dort vor nicht allzu langer Zeit nach längerem Leerstand einen kleinen Lebensmittelladen eingerichtet. Vielleicht können wir da ja mal einen Blick reinwerfen, denn das alte Mühlrad soll noch auf dem Hof liegen. Unsere Wanderung heißt ja schließlich Erkundungstour und für alte Wassermühlen sind wir immer zu haben. Hinter Cantdorf machen wir dann noch einen kleinen Abstecher zur Spree, um von diesem durch Wilhelmthal wieder auf unseren Wanderweg zurück zu kommen. Vielleicht kommen wir bei Wilhelmsthal aber auch an der Spree weiter. Auch diese Örtlichkeit sieht vom Kartenbild her wie ein früherer Mühlenstandort aus. Weiter geht’s nun aber zügig in Richtung Norden, einen Weg zwischen einen kleinen See und der Spree nutzend, bis Bühlow und von hier entlang der Straße über die Spreebrücke bis Sellessen. Gut die Hälfte des Weges haben wir jetzt zurück gelegt. Sellessen ist wie Bühlow auch ein Ortsteil der Stadt Spremberg. Gut und gerne kann man beide Dörfer zum touristischen Einzugsgebiet des Spremberger Stausees rechnen und wenn wir dann zu späterer Zeit einmal um den Stausee wandern werden , wird unser Weg auch wieder über die Brücke führen, die beide Orte miteinander verbindet.
Auf dem östlichen Uferweg geht’s dann zurück in die Stadt, wo es auch nach der Wanderung im Stadtzentrum sicher so manches historisch Interessante zu erkunden gibt, z.B. im Niederlausitzer Heidemuseum mit seinen Ausstellungen und Sammlungen (z.B. über Erwin Strittmatter), einer bäuerlichen Hofanlage und einem Lapidarium. Dafür geben wir beim Aufmaß der Streckenlänge schon mal einen Kilometer zu, so dass dann auf der Urkunde für gut gelauntes und blasenfreies Mitwandern 15,1234 km stehen werden. Vielleicht sind aber die Beine so schwer, dass der Eine oder Andere nur noch ein Plätzchen in einem gemütlichen Cafe sucht oder sich auf den Heimweg macht mit dem Wunsch im Kopf, sich Spremberg einmal in Ruhe anzusehen…
Weitere Einzelheiten (wie Treffpunkt und Beginn) werden wie immer bei der persönlichen Anmeldung unter der Rufnummer 03542-3792 bis zum Vorabend oder auf Anfrage mitgeteilt. Alles Andere ist wie sonst auch bei unseren vorangegangenen Wanderungen in den zurück liegenden Jahren: Gewandert wird familiär auf einem Rundkurs; keine Teilnahmegebühr; kein Versicherungsschutz; Rucksackverpflegung für einen Stehimbiss im Freien; am Ziel persönliche Urkunde zur Erinnerung für gutgelauntes und blasenfreies Mitwandern; Rucksackverpflegung; festes aber bequemes Schuhwerk; um einen Obolus in unseren Fontane-Wanderhut wird am Ziel gebeten; auf Wunsch gedruckter Wanderplan 2009 als Heft A5; Informationen über uns sowie unser Programm 2009 findet man aber auch unter www.cottbus-und-umgebung.de sowie über 2.500 Fotos von uns über die Niederlausitz in „Bilder der Region“ hier bei www.niederlausitz-aktuell.de
Foto neben dem Text: „Brustbild“ der Birnenfrau – von der Spremberger Künstlerin Irmgard Kuhlee gestaltet
Gerd Laeser
Gästeführer Niederlaussitz
Lübbenau
Die Spree oberhalb von Spremberg
Brunnen im Spremberger Bullwinkel mit dem rekonstruierten Burglehnhaus von 1717/18 im Hintergrund
Das neue Spreewehr mit Schleuse im Spremberger Stadtzentrum