Auf Einladung des Strittmatter Vereins kam die Berliner Historikerin Dr. Annette Leo (Foto 2 rechts) gestern nach Spremberg. Ursprünglich sollte die Veranstaltung im Haus „Unter Eechen“ in Bohsdorf stattfinden. Wegen des großen Interesses wurde sie jedoch in die Aula des Erwin-Strittmatter- Gynasiums nach Spremberg verlegt. Auch hier wurde es eng. Alle waren sie gekommen, Anhänger ebenso wie Gegner von Erwin Strittmatter.
Der Spremberger Ehrenbürger wäre am 14. August 100 Jahre alt geworden. In Spremberg ist eine öffentliche Würdigung seines Geburtstages heftig umstritten und hat den Blick auf sein literarisches Werk überschattet. Eine Ehrung wurde ihm allerdings bereits gestern zuteil. Die RPV-Sonderbriefmarke mit dem Bohsdorfer Laden als Motiv war erstmalig erhältlich.
Im Juni soll das Buch „Erwin Strittmatter – Die Biographie“ im Aufbau Verlag erscheinen.
Die Wissenschaftlerin hat, wie sie sagte, für ihre Recherchen umfangreichen Einblick in Archive und den Nachlass des prominenten ostdeutschen Schriftstellers.
Etwas sensationell Neues gäbe es nicht aber sie könne bereits jetzt sagen, dass die Archive keine Beweise für eine persönliche Beteiligung Erwin Strittmatters an NS-Verbrechen enthielten. Allerdings gäbe es einige neue Details über seine Tätigkeit in dem Polizei-Bataillon 325, das der SS unterstellt war.
Die privaten Aufzeichnungen von Erwin Strittmatter zeigten, dass er sich aus sehr privaten und nicht politischen Gründen für den Kriegseinsatz gemeldet habe, so Annette Leo.
Doch nicht nur diese Zeit Strittmatters wird in der Biographie behandelt. Es geht Annette Leo um das gesamte lange Leben des Schriftstellers, der die Kaiserzeit über die Weimarer Republik, das 3. Reich und die DDR bis zur Wende erlebte.
Eine Annäherung an Strittmatter mit Hilfe der Archive, Briefen, Tagebüchern und Erinnerungen von Zeitzeugen. Sie hinterfragt seinen Platz als Schriftsteller und auch als Verbandsfunktionär in den politischen Konflikten der DDR.
Annette Leo: „Ich bin nicht dafür, ihn zu verdammen. Wenn es Verfehlungen gibt, muss man ihn runterholen und ihn als Mensch darstellen.“
Der Disput über eine öffentliche Ehrung war auch nach dem Referat von Annette Leo ein Kernthema.
Die Aussagen wie „Man sollte ihn richtig ehren“ über „Ich verehre ihn wegen seiner Bücher. Das ist meine Sprache“ bis zu „Er brauchte da nicht mitmachen, er brauchte auch bei der Stasi nicht mitmachen. Ich finde es richtig, dass Spremberg ihn nicht zum 100. ehrt“ zeigten deutlich die weit auseinandergehenden Meinungen der Besucher.
Auf Einladung des Strittmatter Vereins kam die Berliner Historikerin Dr. Annette Leo (Foto 2 rechts) gestern nach Spremberg. Ursprünglich sollte die Veranstaltung im Haus „Unter Eechen“ in Bohsdorf stattfinden. Wegen des großen Interesses wurde sie jedoch in die Aula des Erwin-Strittmatter- Gynasiums nach Spremberg verlegt. Auch hier wurde es eng. Alle waren sie gekommen, Anhänger ebenso wie Gegner von Erwin Strittmatter.
Der Spremberger Ehrenbürger wäre am 14. August 100 Jahre alt geworden. In Spremberg ist eine öffentliche Würdigung seines Geburtstages heftig umstritten und hat den Blick auf sein literarisches Werk überschattet. Eine Ehrung wurde ihm allerdings bereits gestern zuteil. Die RPV-Sonderbriefmarke mit dem Bohsdorfer Laden als Motiv war erstmalig erhältlich.
Im Juni soll das Buch „Erwin Strittmatter – Die Biographie“ im Aufbau Verlag erscheinen.
Die Wissenschaftlerin hat, wie sie sagte, für ihre Recherchen umfangreichen Einblick in Archive und den Nachlass des prominenten ostdeutschen Schriftstellers.
Etwas sensationell Neues gäbe es nicht aber sie könne bereits jetzt sagen, dass die Archive keine Beweise für eine persönliche Beteiligung Erwin Strittmatters an NS-Verbrechen enthielten. Allerdings gäbe es einige neue Details über seine Tätigkeit in dem Polizei-Bataillon 325, das der SS unterstellt war.
Die privaten Aufzeichnungen von Erwin Strittmatter zeigten, dass er sich aus sehr privaten und nicht politischen Gründen für den Kriegseinsatz gemeldet habe, so Annette Leo.
Doch nicht nur diese Zeit Strittmatters wird in der Biographie behandelt. Es geht Annette Leo um das gesamte lange Leben des Schriftstellers, der die Kaiserzeit über die Weimarer Republik, das 3. Reich und die DDR bis zur Wende erlebte.
Eine Annäherung an Strittmatter mit Hilfe der Archive, Briefen, Tagebüchern und Erinnerungen von Zeitzeugen. Sie hinterfragt seinen Platz als Schriftsteller und auch als Verbandsfunktionär in den politischen Konflikten der DDR.
Annette Leo: „Ich bin nicht dafür, ihn zu verdammen. Wenn es Verfehlungen gibt, muss man ihn runterholen und ihn als Mensch darstellen.“
Der Disput über eine öffentliche Ehrung war auch nach dem Referat von Annette Leo ein Kernthema.
Die Aussagen wie „Man sollte ihn richtig ehren“ über „Ich verehre ihn wegen seiner Bücher. Das ist meine Sprache“ bis zu „Er brauchte da nicht mitmachen, er brauchte auch bei der Stasi nicht mitmachen. Ich finde es richtig, dass Spremberg ihn nicht zum 100. ehrt“ zeigten deutlich die weit auseinandergehenden Meinungen der Besucher.