Das Bildungsministerium hat einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in Kolkwitz vorerst eine Absage erteilt.Demnach war der Antrag nicht genehmigungsfähig, weil er inhaltlich besser untermauert werden muss. Das Ministerium hat dabei die Unterstützung für eine neue Antragstellung angeboten. Die Errichtung der Schule war durch den Kreistag Spree-Neiße in der Sitzung am 13. Dezember 2017 beschlossen worden. Der Landkreis will nun über Lösungen beraten. Die SPD Spree-Neiße zeigt Verständnis für diese Entscheidung. Demzufolge hatten Analysen und Arbeitsgruppen bereits gezeigt, dass es bessere Alternativen gibt. Zudem sieht die SPD durch eine neue Gesamtschule in Kolkwitz und eine neue Oberschule in Cottbus-Schmellwitz die Schulstandorte in Burg, Peitz und Vetschau gefährdet.
Zu der Entscheidung erklärt Spree-Neiße-Landrat Harald Altekrüger: „Ich bin tief enttäuscht und geschockt von dieser Potsdamer Hiobsbotschaft. Besonders für die vielen von dieser Entscheidung betroffenen Kinder und Eltern sowie für die über einen langen Zeitraum am Entscheidungsprozess beteiligten Elterninitiativen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung ist dies ein bitterer Tag.
Die Fortschreibung zur Schulentwicklungskonzeption 2017 – 2022 des Landkreises weist im Kreisgebiet westlich von Cottbus zur Gewährleistung eines wohnortnahen Angebotes den deutlichen Bedarf zur Gründung einer weiterführenden Schule, vorzugsweise einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, als notwendig aus. Dies betrifft vor allem die Schülerinnen und Schüler aus Kolkwitz, Drebkau und Welzow, denen zumeist aus Kapazitätsgründen nur der Schulbesuch außerhalb des Landkreises bleibt.
Dem Landkreis bleibt durch die nicht erteilte Genehmigung eine wichtige Ergänzung seiner kreislichen Schullandschaft durch eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe verwehrt. Die notwendigen Schülerzahlen sind vorhanden und mögliche Auswirkungen auf andere Schulstandorte wurden in den Analysen berücksichtigt. Kreisverwaltung und Kreistag haben ihre Aufgaben gemacht und nach einem langen Abwägungsprozess eine mehrheitliche Entscheidung zugunsten des Standortes Kolkwitz getroffen.“
„Es zeigt sich in der Landesposition deutlich, dass es sich bei der Ankündigung zur Stärkung des ländlichen Raumes von Ministerpräsident Woidke um nichts als Lippenbekenntnisse handelt. Vor dem Hintergrund der zeitgleichen Genehmigung einer neuen Cottbuser Oberschule im Stadtteil Schmellwitz bin ich mehr als betrübt über das uns ins Haus geschickte Schreiben. Eine Kopf in den Sand Politik wird es seitens des Landkreises allerdings nicht geben. Ich strebe an die kommenden Monate aktiv zu nutzen, um eine bedarfsgerechte Lösung und Umsetzung mit unseren Kreistagsabgeordneten im Sinne unserer Schülerinnen und Schüler auf den Weg zu bringen und die Schulerrichtung für das Schuljahr 2019/2020 umzusetzen.“
pm/red