Am 29. September 1315 wurde Burg im Spreewald erstmals urkundlich erwähnt. Der Tag der urkundlichen Ersterwähnung vor 699 Jahren ist Anlass, um über die Vorbereitungen des Festjahres 2015 zu berichten.
Burg (Spreewald). In der Verkaufsurkunde, mit der Bodo (III.) von Ileburg mit seinen Söhnen seine Güter in Lübbenau verkauft, sind drei Waldvorwerke erwähnt, u. a. „das zweite oberhalb des sog. Borgwelchin, das im Walde zwischen der Mühle im Dorfe Burg (Borg) und dem neuen Dorf liegt“.
Diese erste schriftliche Erwähnung ist aber auch Beleg dafür, dass Burg eigentlich älter ist. Dass es sogar schon vor 3000 Jahren Besiedlungen gegeben haben muss, davon zeugen archäologische Funde, die bei Ausgrabungen um 1898 am Schlossberg und auch in den zurückliegenden Jahrzehnten gemacht worden sind.
Wichtige Etappen in der Entwicklung hin zur heutigen Gemeinde Burg sind die Gründungen von Burg-Kauper 1725 und von Burg-Kolonie 1766. Im Jahre 1960 erfolgte der Zusammenschluss aller drei Burger Dörfer. Am 31.12.2001 wurde das Dorf Müschen als Ortsteil angeschlossen.
Burg war über die Jahrhunderte vor allem von der Landwirtschaft und Fischerei geprägt. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert und über die verschiedenen Gesellschaftsordnungen hinweg vollzieht sich eine rasante Entwicklung im Fremdenverkehr. Die Ernennung als „staatlich anerkannter Ort mit Heilquellenkurbetrieb“ am 7. Dezember 2005 war der vorläufige Höhepunkt.
In das Festjahr zum 700. Geburtstag von Burg (Spreewald) fällt auch die Verteidigung des Kurortstatus.
Das Festjahr
Dass sie den 700. Geburtstag ihres Dorfes würdig begehen möchten, ist an dem großen Engagement der Burger Einwohner zu spüren. In dem am 17. Juni 2013 gegründeten Festkomitee arbeiten neben Mitgliedern der Gemeindevertreter auch viele Ehrenamtliche aus Vereinen, Schulen, Kindereinrichtungen und Unternehmen mit. „Gemeinsam wurden Ideen zusammengetragen, diskutiert, wieder verworfen, neue Ideen geboren und gesammelt“, beschreibt Amtsdirektorin Petra Krautz den Vorbereitungsprozess. Um die Gedanken zu bündeln und an ihrer Umsetzung zu arbeiten, sind Arbeitsgruppen gebildet worden. So erarbeitet die AG Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam mit ehrenamtlichen Autoren eine Festbroschüre, die einen Bogen spannt von der Bronzezeit in die Gegenwart.
Die Arbeitsgruppe Veranstaltungen bereitet den kulturellen Rahmen des Festjahres vor. Die jährlichen Höhepunkte sollen dabei um einige exklusive Veranstaltungen, wie einen historischen Viehmarkt oder ein Freiluft-Sommerkino, ergänzt werden. Höhepunkte werden die Neuauflage der Spreewälder Sagennacht am Pfingstwochenende, die Festwoche im Vorfeld des Heimat- und Trachtenfestes sowie der festliche Empfang am Tag der Ersterwähnung sein.
Doch es soll nicht nur gefeiert, sondern Bleibendes geschaffen werden. Diesen Wunsch vieler Burger hat sich die Arbeitsgruppe „Schöneres Ortsbild“ auf die Fahnen geschrieben.
Schöneres Ortsbild
Die Ideen, die das Festkomitee zusammengetragen hat, wurden in den Arbeitsgruppen beraten. Eine gemeinsame Ortsbegehung schloss sich an, um sich vor Ort über die Möglichkeiten der Maßnahmen und Projekte zu informieren. Alle Unternehmer der Gemeinde wurden zu einer Ideenkonferenz eingeladen, um auch ihre Gedanken, Vorschläge und Eigeninitiativen aufzunehmen. Burg soll sich zum Festjahr schmücken.
Das größte und nachhaltigste Projekt zur Verschönerung des Ortsbildes werden die Informationstafeln sein, die an ca. zehn, die Geschichte der Gemeinde bestimmenden Gebäuden angebracht werden. Dazu zählen die Mühle, der älteste Betrieb in Burg, der von der Ersterwähnung des Ortes 1315 bis heute durchgehend produziert, die Gaststätte „Deutsches Haus“, die Kauperschule u. a.
Die Tafeln werden von den Eigentümern der Gebäude gesponsert.
Im Festjahr werden an mehreren markanten Standorten große Heuschober Einheimische und Gäste begrüßen. Zusätzliche bunte Blumenrabatten werden ebenfalls für ein freundliches Bild sorgen. Erste Unternehmer haben bereits Pflegepatenschaften übernommen. Und auch alle Einwohner sind aufgefordert, ihre Vorgärten und Fenster im Festjahr besonders einladend zu gestalten.
Quelle und Bilder: Amt Burg