Am 15.01.2011 wurde hier bei Niederlausitz-Aktuell (Kultur) eine Information der IGB-Außenstelle Spreewald zur Eröffnung einer Ausstellung in Burg/Spreewald mit folgendem Inhalt veröffentlicht:
„Im Rahmen der Ausstellung „Altes Haus in Bewegung“ möchte die Außenstelle Spreewald der Interessengemeinschaft Bauernhaus e.V. die Arbeitsergebnisse der vergangenen fünf Jahre vorstellen und über die weitere Planung des Projektes „Möbushaus“ auf dem Schlossberghof berichten. Die Ausstellung wird am Freitag, dem 14. Januar, um 14 Uhr, im Haus der Begegnung eröffnet. Als Referenten werden Dr. Alfred Roggan und Steffen Butzeck einen Einblick in Geschichte und Besonderheiten der Burger Streusiedlung geben.
Die Ausstellung ist bis zum 31. März im Haus der Begegnung, Am Bahndamm 12 b, zu sehen. Die Öffnungszeiten lauten:
Montag bis Donnerstag 9 bis12 und 13 bis 18 Uhr
Freitag 9 bis 12 und 13 bis 17 Uhr
Begleitend zur Ausstellung werden an jedem Freitag um 15 Uhr Fachvorträge angeboten (Ausnahme 28. Januar).
Dazu folgende Mitteilung der Außenstelle Spreewald der Interessengemeinschaft Bauernhaus e.V.:
„Wie am Schlossberghof beobachtet werden kann, nimmt unser Haus langsam Formen an. Für den Ziegelteil des Hauses wurden in Eigenleistung des Vereins in zahlreichen Arbeitseinsätzen ca. 7.000 Ziegel aus einer zum Abbruch bestimmten Scheune geborgen und aufbereitet. Diese historischen Ziegel konnten nun originalgetreu nach den alten Plänen eingebaut werden. Auch der Bausatz des ehemaligen Wohnstallhauses der Annemarie Schulz hat seine neue Bestim-mung gefunden, wenngleich nicht alle Balken wieder verwendet werden konnten.
Diesen ersten Schritt haben wir am 10. Dezember zusammen mit zahlreichen Helfern gefeiert. Sehr gefreut haben wir uns über die Anwesenheit von Landrat Altekrüger, der in der Nachfolge von Landrat Friese das Projekt mit seiner Schirmherrschaft aktiv begleiten wird. Er hat uns bei dieser Gelegenheit eine große Unterstützung angekündigt: Eine Spende der Sparkasse Spree-Neiße von 10.000 Euro.
Diese Spende ermöglicht uns den nächsten Bauabschnitt im kommenden Frühjahr. Damit kann der Dachaufbau und die Schilfdachdeckung im Rahmen des Leader-Projektes hergestellt wer-den.
Bei den Arbeiten mit den Balken haben wir festgestellt, dass wir das vermutlich älteste Haus der Streusiedlung geborgen haben. An einem Deckenbalken fanden wir das eingeschnitzte und mit roter Farbe nachgezeichnete Datum von 1726. Laut der Feststellung von Dr. Alfred Roggan ist dies das älteste nachweislich datierte Gebäude in Burg.
Wir bedanken uns bei allen, die sich finanziell und durch persönlichen Einsatz beteiligten. Eine wachsende Mitgliederzahl und die vielfältige Unterstützung bedeuten eine Anerkennung unse-rer Arbeit. Wir freuen uns auch über neue Mitglieder und eine rege Beteiligung am Projekt.“
Dazu schrieb ich einen Kommentar und regte an, ein Programm der angekündigten Fachvorträge zu veröffentlichen. Dieses Programm liegt seit heute vor und ich bin autorisiert, es hier vorzustellen – siehe unten stehende PDF zum Dowloaden und/oder Ausdrucken.
Aufgrund der Kürze der Zeit möchte ich hier schon einmal besonders auf den Fachvortrag am morgigen Freitag, den 21.01.2011, aufmerksam machen. Um 15.00 Uhr spricht Herr Roland Dabow, Schilfdachdecker, über das Thema „Reetdächer – ein Jahrhunderte altes Kulturgut im Spreewald”
Ort: Burg/Spreewald, Haus der Begegnung, Am Bahndamm 12 b
Es steht mir als Besucher zwar nicht zu, die Eröffnung der Ausstellung zu bewerten, aber ich kann von mir sagen, dass ich die Fahrt nach Burg nicht bereut habe. Es war ein sehr informativer Nachmittag.
Vor Eröffnung der Ausstellung hielt Dr. Alfred Roggan einen Vortrag zu seiner auch als Buch bekannten Dissertation „Das Amtsdorf Burg und die Kaupenbesiedlung“. Ausführlich ging er dabei auch auf die Geschichte des Spreewälder Blockhauses ein, das als „Möbusprojekt“ im Mittelpunkt der Ausstellung steht. Sehr detailliert und mit Hintergrundinformationen charakterisierte er dabei die unterschiedlichen Siedlungsstrukturen in Burg Kauper und Burg Kolonie. Mit neueren Erkenntnissen setzte er sich dabei auch mit der persönlichen Rolle der Preußenkönige im Zusammenhang mit der Besiedlung von Burg in der größten Brandenburg-Preussischen Enklave auseinander. Auch hinter die bekannte Mär vom “Hausbau in einer Nacht” machte er mehrere Fragezeichen…
Herr Steffen Butzek, Mitarbeiter beim Landesumweltamt Brandenburg und selbst Bewohner eines Haufenhofes in Burg-Kauper, stellte anhand eigener Erlebnisse und Erfahrungen dar, wie Menschen mit der Tier- und Pflanzenwelt auf engstem Raum eines Haufenhofes einvernehmlich zusammen leben bzw. funktionieren und alle davon einen Vorteil haben.
Die sehr gut besuchte Eröffnung der Ausstellung wurde moderiert von Landschaftsplanerin Frau Gabriele Höppner, Berlin.
Das Foto zum Text zeigt an einem praktischen Beispiel die Darstellung der Spreewälder Blockhausbauweise in der Ausstellung – Altes Haus in Bewegung – Ausstellung (1)
Altes Haus in Bewegung – Ausstellung (2)
Altes Haus in Bewegung – Ausstellung (3)
Altes Haus in Bewegung – Ausstellung (4)