In Eisenhüttenstadt wird es kurz- und mittelfristig verschiedene Initiativen geben, dass die ärztliche Versorgung weiterhin auf einer soliden Basis steht. Das verabredeten am Freitag, 4. Mai 2018, in einem gemeinsamen Gespräch Roland Kiesche, Bereichsleiter der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), Till Frohne, Geschäftsführer des Städtischen Krankenhauses Eisenhüttenstadt, Manuela Günter, Leiterin des Medizinischen Versorgungszentrums Eisenhüttenstadt, Dr. Uta Böhme, KVBB-Regionalbeirätin Eisenhüttenstadt sowie der Bürgermeister Eisenhüttenstadts, Frank Balzer.
Roland Kiesche kündigte an, dass zwei Arztpraxen Patienten aus Eisenhüttenstadt aufnehmen werden: Dr. Daniel Karaa in Beeskow sowie Fachärztin Andrea Riedel mit ihrer Praxis in der Klaus-Herrmann-Straße in Guben. „Die Hausärzte-Versorgung ist angespannt. Deshalb haben wir jetzt diese Lösung so verabredet“, berichtet Kiesche. Er kann dabei auf die Unterstützung der Stadt setzen. „Wir wollen für die nicht mobilen älteren Patienten dafür auch sehr kurzfristig einen Fahrdienst organisieren. Dazu sind wir in abschließenden Gesprächen mit potenziellen Unterstützern, die von Vereinen über Unternehmen bis hin zu Krankenkassen reichen“, kündigt Balzer. Er appellierte an die Patientinnen und Patienten gegenseitig Rücksicht auf die Bedürfnisse zu nehmen und gleichzeitig auch die Arbeit in den Praxen zu würdigen und Wert zu schätzen. „Denn viele dort arbeiten schon über ihr normales Limit hinaus.“
Für Till Frohne vom Städtischen Krankenhaus hat diese Lösung oberste Priorität, die er auch voll unterstützt. „Da haben wir vom Krankenhaus unsere volle Zustimmung gegeben.“ Darüber hinaus werde es mittelfristig ab Sommer 2019 eine Initiative geben, dass man Lehrpraxen für junge Ärzte und Studenten ab dem Sommersemester 2019 einrichten werde. „Wir wollen so für Hausärzte in Eisenhüttenstadt werben.“ Auch Kiesche unterstützt diesen Plan: „Wir haben Eisenhüttenstadt da im Fokus und werden auch da noch aktiver werden. Denn wir treten hier nicht als Einzelkämpfer auf, sondern fühlen uns in der Gesamtheit aller in der Verantwortung.“
Zur gegenwärtigen Situation, dass auch Hausärzte kurz- und mittelfristig aufhören werden, gibt Dr. Uta Böhme aus Eisenhüttenstadt nach einem Ärztestammtisch im März erst einmal Entwarnung. Die Regionalbeirätin der KVBB sagte: „Wir werden es schaffen, dass die jetzt Patienten einer Praxis verteilt werden.“ Ihr liegt besonders daran, „dass die Arbeit unserer auch älteren Ärztinnen und Ärzte durch die Patienten gewürdigt wird. Sie leisten alle eine großartige Arbeit hier vor Ort“. Sie und Manuela Günter vom MVZ Eisenhüttenstadt betonten, dass man mit einem Weiterbildungsverbund dazu nutzen wolle und werde, für die Stadt und für die Region weiterhin Ärzte zu gewinnen.
pm/red