Innenstaatssekretär Kahl: „Vorhandene Möglichkeiten sind erschöpft“
Angesichts der anhaltend sehr hohen Zahl neuer Asylbewerber bereitet das Innenministerium kurzfristig zusätzliche Notmaßnahmen für deren Unterbringung vor. Wie Innenstaatssekretär Matthias Kahl vorgestern in Potsdam mitteilte, werden unter Federführung des Koordinierungszentrums Krisenmanagement (KKM) die Errichtung von Zelten für die vorübergehende Unterbringung von bis zu 500 Asylbewerbern an zwei Standorten in Eisenhüttenstadt geprüft. Dabei handelt es sich um das Gelände der Landesfeuerwehrschule (LSTE) und einen Standort der Bundespolizei.
Kahl sagte: „Die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten der Erstaufnahmeeinrichtung samt ihrer Außenstellen sind erschöpft. Gegenwärtig treffen dort pro Woche etwa 500 neue Asylbewerber ein. Gleichzeitig stockt die Verteilung der Asylbewerber auf die Landkreise und kreisfreien Städte, weil wegen der hohen Zugangszahlen die Registrierung der Flüchtlinge und die Einleitung der Asylverfahren nur mit Verzögerung erfolgen kann. Außerdem können die notwendigen Erstuntersuchungen nicht mehr zeitnah durchgeführt werden, was zu zusätzlichen Kapazitätsengpässen führt. Bis die geplanten neuen Außenstellen in Doberlug-Kirchhain und Wünsdorf zur Verfügung stehen, müssen daher kurzfristig weitere Übergangslösungen gefunden werden.“
Um die Unterbringung der Asylbewerber sicherzustellen, wurden auf dem Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung bereits Zelte für bis zu 300 alleinreisende Männer errichtet. Die ersten Personen zogen Anfang der Woche dort ein. Seit voriger Woche steht auch in der Außenstelle Ferch die volle Kapazität von 280 Plätzen zur Verfügung, die aber seit dem vergangenen Freitag bereits vollständig belegt ist. Insgesamt waren Mittwoch mehr als 2.000 Asylsuchende in der Erstaufnahmeeinrichtung einschließlich ihrer Nebenstellen untergebracht.
Quelle: Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg