CLARA MOSCH – Kenner der DDR-Kunstszene wissen, dass sich hinter diesem Namen nicht irgendeine Dame verbirgt, sondern die Künstlergruppe, die von 1977 bis 1982 im damaligen Karl-Marx-Stadt für Aufsehen sorgte. Am kommenden Dienstag, 04. Juni 2019 eröffnet die Kunstsammlung Lausitz ab 19 Uhr in Senftenberg eine Sonderausstellung, die sowohl die Künstlergruppe, als auch ihr künstlerisches Erbe vorstellt. Bis zum 22. September 2019 wird die Ausstellung „Landschaftssicht=Weltsicht“ im Senftenberger Museum des Landkreises Oberspreewald-Lausitz zu sehen sein. Zum Ausstellungsauftakt mit der Veranstaltung „KSL open“ am 04. Juni stellt Kurator Herbert Schirmer im Kunstgespräch sowohl die Gruppe und ihre Konzepte als auch das Künstlersymposium vor, das im Jahr 2018 im Spreewald an die Ideen der Gruppe anknüpfte.
Der Name CLARA MOSCH setzte sich aus den Anfangssilben der Nachnamen der beteiligten Künstler Carlfriedrich Claus, Thomas Ranft, Dagmar Ranft-Schinke, Michael Morgner und Gregor-Torsten Schade (Kozyk) zusammen. Die Gruppe etablierte sich in einem ehemaligen Dorf-Konsum im Karl-Marx-Städter Vorort Adelsberg. Von dort zogen sie aus, um einmal im Jahr neue Kunstformen im Freien auszuprobieren. Von Thomas Ranft und Herbert Schirmer initiiert, gab es 2018 in Lübbenau mit einem dreiwöchigen Künstlersymposium eine Neuauflage. Neun bildende Künstler aus Brandenburg und Sachsen trafen sich, um der Frage „Landschaftssicht = Weltsicht?“ nachzugehen. Bei dieser Aktion war die Landschaft nicht als naturidentische Kulisse anzusehen, sondern als gestalteter Raum. Die Senftenberger Ausstellung zeigt 50 vorwiegend grafische Werke der Künstlergruppe CLARA MOSCH sowie 85 Kunstwerke, die 2018 während des Künstlersymposiums entstanden sind.
Der Eintritt zur Eröffnungsveranstaltung „KSL open“ am 04. Juni 2019, 19 Uhr ist frei.
Foto: Schirmer
pm/red