Humor ist die Eingangstür zum Denken. Diese Erfahrung machen die Zuschauer in der Inszenierung des kabarettisch-komödintischen Monologs „Allein in der Sauna“ von Frank Pinkus. Regie führt Intendant Manuel Soubeyrand. Die Kostüme und das Bühnenbild wurden Nora Maria Bräuer kreiert. Der Mann allein in der Sauna ist Karl-Heinz König, genannt Kalle. Gespielt vom grandiosen Komödianten Daniel Borgwardt. Facettenreich malt er ein Bild vom Leben des Kalle mit seinen Tiefen und Höhen. Borgwardt ist ein großer Humorist und Satiriker. Aber er macht die Figur nicht lächerlich. Er gibt Kalle einen unverwechselbaren Charakter. Kalle kommt mit nur Bademantel bekleidet in die Sauna. Er ist mit Torsten verabredet. Das Handy klingelt, Torsten ist dran und er sagt, dass er nicht kommt und dass außerdem heute Männertag ist. Männertag? Was soll Kalle dann hier? Schwitzen und keine hübschen Frauenkörper sehen. Das ist nicht sein Ding. Und das sagt er den Zuschauern, die er jetzt als Gesprächspartner entdeckt hat, ganz deutlich. Aber sein Redefluss wird immer wieder unterbrochen. Denn das Handy klingelt ständig. Erst ruft der Sohn und er muss ihm Schlaflied vorsingen. Das ist peinlich. Dann ist Maren, seine Geliebte, am Apparat Natürlich liebe ich meine Frau noch behauptet er. Aber ist alles anders früher, sie kritisiert mich ständig, ich mache alles falsch beim Einkaufen und auch im Bett. Kalle König gibt hautnah Einblick in die Freuden und Leiden, Lust und Frust seines Mannseins. Ich bin begehrenswerter Mann, sagt er, bin Familienvater und verdiene gutes Geld als Anwalt. Dann telefoniert er wieder und erfährt, dass Torsten bei Maren ist und bei seiner Frau war. Ist Kalle eine gescheiterte Existenz? Diese Frage muss das Publikum beantworten. Das Premierenpublikum jubelte Daniel Borgwardt und dem Regieteam zu.
Nächste Vorstellungen.: 4.11. 19.30, 7.11.18.00, 18.11.16.00, 30.11,19.30
Karten über www.theater-senftenberg.de
Foto: Steffen Rasche