Erste Vorhaben sind angeschoben – nächste Sitzung im Februar 2015
„Der „Runde Tisch Senftenberg“ zum Hoch- und Grundwassermanagement wurde in diesem Jahr ins Leben gerufen und hat bereits zweimal getagt. Als erste Ergebnisse kann er vermelden, dass für die „Vogelsiedlung“ durch den Bau eines zusätzlichen Horizontalfilterbrunnens auf der Freifläche Hanseatenstraße/Seeadlerstraße die Gefahr durch aufsteigendes Grundwasser für die 99 betroffenen Gebäude beseitigt werden kann. Eine Inbetriebnahme wird im Frühjahr 2016 erfolgen, voraussichtlich acht Monate früher als geplant“, bilanziert Bürgermeister Andreas Fredrich.
Für den Bereich Brieske laufen die Planungen noch. Eine Realisierung ist für 2017 vorgesehen. Für Niemtsch werden noch Lösungen untersucht, da es einen Zusammenhang zwischen dem Wasserstand im Senftenberger See und Kellervernässungen gibt. Die Errichtung von Messstellen durch das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) ist derzeit in der Prüfung.
Ausgangspunkt für die Gründung des Runden Tisches zum Hoch- und Grundwassermanagement sind die speziellen Problemlagen in der Stadt Senftenberg bei Hochwasserereignissen und die Tatsache, dass durch die nicht mehr vorhandene Tagebautätigkeit in der Region und die damit verbundene natürliche Grundwasserneubildung flurnahe Grundwasserstände vorhanden sind.
Bei Starkniederschlägen ist eine natürliche Versickerung der Niederschläge in den Boden nicht in dem benötigten Umfang gegeben, so dass bei den letzten Hochwasserereignissen, besonders 2010 und 2013, in verschiedenen Gebieten der Stadt, speziell in der „Vogelsiedlung“ und in den Ortsteilen Brieske und Niemtsch, Kellervernässungen eingetreten sind.
Die Verantwortlichen, wie das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz und die Lausitzer- und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH arbeiten seit längerem an Lösungen, die allerdings noch nicht oder erst in Teilen umgesetzt und damit noch nicht wirksam sind. Die Befürchtungen und Sorgen, dass ein erneutes Hochwasserereignis eintreten könnte, ohne, dass wirksame Gegenmaßnahmen existieren, sind bei den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Senftenberg daher sehr groß.
„Aus diesem Grund hat das Aktionsbündnis bestehend aus interessierten und betroffenen Bürgern gemeinsam mit der Stadt Senftenberg einen „Runden Tisch Senftenberg“ ins Leben gerufen, um mit den Verantwortlichen sowie dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz, dem Zweckverband Lausitzer Seenland und dem Gewässerverband Kleine Elster-Pulsnitz zielführend Lösungen schnellstmöglich zu finden, um für die betroffenen Grundstücksbesitzer Abhilfe zu schaffen“, erläutert das Senftenberger Stadtoberhaupt.
Der nächste Runde Tisch ist für Februar 2015 vorgesehen, in dem für Brieske und Niemtsch Lösungsansätze erwartet werden und das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz unter anderem die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Nutzung der Tagebauseen im Gebiet der Schwarzen Elster für den Hochwasserrückhalt vorstellen wird. Daraus ableitend werden sich Aufgaben zur Umsetzung der Studie ergeben, die durch das Aktionsbündnis und die Stadt in gewohnt kritischer Weise betrachtet und begleitet werden.
Quelle: Stadt Senftenberg