Ein liebenswerter kluger Kater (Marianne Helene Jordan) eroberte im Sturm die Herzen der kleinen und großen Zuschauer bei der Premiere des Märchenstücks „Der gestiefelte Kater“ im Theater Neue Bühne Senftenberg. Inszeniert wurde es von Anita Iselin. Gespielt wird das Grimmsche Märchen in der Fassung von Thomas Freyer. Es ist wunderbar märchenhaft, aberauch politisch brisant. Man glaubt in einen Spiegel zu schauen, in dem unsere Gegenwart abgebildet ist. Aber keine Angst, das geschieht mit Witz und Humor, zu Herzen gehend. Da ist auf der einen Seite der Müllersohn Hans (Simon Elias. schüchtern, liebevoll, traurig und zuweilen hilflos) und der Kater. Gut, das Hans den Kater hat, der als er und Hans aus Kostengründen aus der Mühle vertrieben werden das Management übernimmt und aus seinem Hans einen glücklichen Menschen macht. Es ist wunderbar, diesem Kater zuzuschauen. Marianne Helene Jordan zeigt alle Facetten seines Charakters. Er ist fauler Schmusekater und selbstbewusster Organisator des Lebens und der Liebe. Dann ist da noch der Königshof mit König, Diener und der wunderschönen Prinzessin (Alrun Herbing). Sie langweilt sich und der Vater nimmt sie nicht ernst. Für ihn ist sie immer noch ein kleines Mädchen. Aber sie ist schon eine junge Frau, die nach sinnvollen Leben und nach Liebe sucht. Aber auch der König (Philipp Engelhardt, selbstsüchtiger Herrscher) hat Probleme, denn die Schatzkammer ist leer. Nun wird Personal abgebaut und der Diener Gustav (Tom Bartels) muss alle Dienste übernehmen. Für alle Freunde der Schauspielkunst ist es Genuss zu erleben, wie Bartels die Rolle gestaltet. Denn er erscheint immer in der Figur des Dieners, den der König gerade benötigt, Koch, Jäger, Musikant, Kellner und Ratgeber. Im Spiel des Spielers wird auch exemplarisch gezeigt, dass Gustav damit überfordert ist. Aber wir haben ja den Kater. Aber ist Ende alles gut. Auch der böse Zauberer (Catharina Struwe) wird noch ausgetrickst und alle tanzen im Zauberschloss. Das Publikum ist glücklich und bedankt sich lang anhaltenden Beifall bei allen Mitwirkenden.
Termine für weitere Vorstellungen findet man unter www.theater-senftenberg.de
Foto: Steffen Rasche