Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz gibt es einen weiteren Erkrankten, der sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hat. Der 62-jähirge Mann kommt aus Lübbenau und war in Südtirol im Urlaub. 10 weitere Kontaktpersonen befinden sich ebenfalls in Quarantäne. Das Klinikum Niederlausitz in Senftenberg richtet derzeit eine Außenstelle für Tests im ehemaligen Verwaltungsgebäude ein. In Berlin werden unterdessen alle Veranstaltungen ab 1.000 Teilnehmenden bis zum Ende der Osterferien abgesagt.
Nach dem ersten Fall vom Wochenende, wobei das Virus bei einer Frau aus Senftenberg nachgewiesen wurde, hatten wir gestern kurz mit dem Gesundheitsdezernenten im Landkreis OSL über die Lage und aktuelle Vorgehensweise gesprochen. Zu sehen im Titelvideo.
Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz teilte dazu mit:
Ein Mann aus dem Norden des Landkreises OSL wurde am Dienstag (10. März) positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Der 62-Jährige Lübbenauer und zehn enge, unmittelbare Kontaktpersonen befinden sich nunmehr in häuslicher Quarantäne. Darüber informiert das Gesundheitsamt des Landkreises. Der Mann kehrte vor wenigen Tagen von einer Urlaubsreise aus Südtirol zurück. Eine Verbindung zur erkrankten Person aus Senftenberg besteht nicht. Damit gibt es in OSL aktuell zwei nachgewiesen Erkrankte.
Klinikum Niederlausitz richtet Außenstelle für Corona-Tests ein
Das Klinikum Niederlausitz testet Personen, bei denen ein begründeter Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Virus besteht, fortan im ehemaligen Verwaltungsgebäude in der Calauer Str. 3 in Senftenberg auf das Virus. Mit der Einrichtung der Außenstelle soll verhindert werden, dass die Abläufe in der Notaufnahme durch ein vermehrtes Aufkommen von Patienten, die Sorge haben, sich mit dem Virus angesteckt zu haben, übermäßig belastet werden. Die Einrichtung der Außenstelle dient auch dem Infektionsschutz der Patienten und Mitarbeiter der Klinikum Niederlausitz GmbH.
Anmeldung über örtliches Gesundheitsamt
Wer den Test aufgrund eines begründeten Verdachts auf Ansteckung mit dem Coronavirus durchführen lassen möchte, meldet sich dafür vorab telefonisch beim örtlichen Gesundheitsamt des Landkreises Oberspreewald-Lausitz unter der Telefonnummer (03573) 870-4342. Bei starken Symptomen mit Atemnot wird um vorherige telefonische Anmeldung in der Notaufnahme des Klinikums Niederlausitz unter der 03573 75-3799 gebeten.
Wer deutliche Symptome eines Atemwegsinfektes aufweist und sich innerhalb der vergangenen 14 Tage in einem Corona-Risikogebiet (Definition siehe www.rki.de) aufgehalten hat und/oder direkten Kontakt zu einer infizierten Person in einem Risikogebiet bzw. zu einer Person, die positiv auf dieses Virus getestet wurde, hatte, ist ein sogenannter begründeter Verdachtsfall auf das Coronavirus.
Solche begründeten Verdachtsfälle werden von Medizinern des Klinikums Niederlausitz in dem ehemaligen Verwaltungsgebäude in der Calauer Str. 3 in Senftenberg wochentags und auch am Wochenende in einem definierten Zeitraum auf das Coronavirus getestet. „Zuvor muss jedoch zwingend eine telefonische Anmeldung erfolgen. Personen sollen das Gebäude nicht eigenmächtig betreten“, appelliert das Klinikum.
Betroffene werden im Auto in Empfang genommen
Wenn die Betroffenen zum vereinbarten Termin kommen, sollen sie durch die geöffnete Schranke bis vor das Gebäude fahren und im Auto warten. Hinter dem Gebäude sind ebenfalls Parkmöglichkeiten vorhanden. Das medizinische Fachpersonal testet die Patienten nach Möglichkeit direkt im Auto durch einen Abstrich der Schleimhäute in Nase und Rachen. Damit soll vermieden werden, dass ein Träger des Virus gesunde Personen im Wartebereich ansteckt. Sollten umfangreichere Untersuchungen nötig sein, steht dafür im Inneren des Gebäudes ein separates Untersuchungszimmer zur Verfügung.
Testergebnis liegt nach ein bis zwei Tagen vor
Das Testergebnis ist dann in der Regel in einem Zeitraum von 24 bis 48 Stunden zu erwarten. Bis das Ergebnis vorliegt, sollten die Betroffenen häusliche Quarantäne einhalten. Das medizinische Fachpersonal der Außenstelle zur Corona-Testung des Klinikums Niederlausitz informiert die getesteten Personen ausführlich über die Verhaltensregeln, die im begründeten Verdachtsfall angezeigt sind. Da die Einrichtung der Außenstelle eine Mehrbelastung für die Klinikumsmitarbeiter darstellt, bitten die Mediziner und Pflegekräfte in der Calauer Str. 3 um Geduld, sollte es zu Verzögerungen und Wartezeiten kommen.
RKI informiert laufend über aktuelle Entwicklungen/Hotlines geschalten
Laut Robert Koch-Institut sollten Corona-Verdachtsfälle mit milden Symptomen zuhause bleiben und sich zunächst telefonisch mit dem eigenen Hausarzt in Verbindung setzen. Sie können sich auch an den telefonischen Patientenservice 116117 wenden. Informationen zum Coronavirus bietet auch das Bürgertelefon des Bundesgesundheitsministeriums unter der 030 346 465 100. Das Robert-Koch-Institut informiert unter www.rki.de/covid-19 ausführlich zu allen bekannten Aspekten des neuen Virus.
Aktuell 16 Fälle in Brandenburg
Das Brandenbruger Gesundheitsministerium (10.03., 19:45 Uhr) führt aktuell insgesamt 16 Corona-Fälle in Brandenburg.
Am Dienstagnachmittag fand ab 17 Uhr eine Telefonkonferenz mit allen Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister sowie Gesundheitssenatorinnen und Gesundheitssenatoren der Länder und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn statt, bei der intensiv über notwendige Maßnahmen gesprochen wurde, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen oder sie wenigstens zu verlangsamen.
Infolge dieser Abstimmung kündigte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher an, dass das Gesundheitsministerium am Mittwoch für Brandenburg landeseinheitliche Regelungen zum Umgang mit Rückkehrern aus Risikogebieten sowie mit Großveranstaltungen treffen wird.
Bisherige Veröffentlichungen zum Coronavirus in Brandenburg
Cottbus meldet drei Coronovirus-Fälle
Die DEL hat die Eishockeysaison vorzeitig beendet. Die Lausitzer Füchse halten so die Klasse (10.03.2020)
In Elbe-Elster sind die ersten Coronavirusfälle in Sonnewalde und Elsterwerda aufgetreten (10.03.2020)
Der 22. Feuerwehrball in Forst wurde aus Angst vor einer Quarantäne der Einsatzkräfte abgesagt (10.03.2020)
Im Landkreis Spree-Neiße wurde ein zweiter Fall des Coronavirus festgestellt. Es handelt sich um eine enge Kontaktperson des ersten Falls in Forst. 23 Personen sind in Quarantäne. (10.03.2020)
Coronvirus-Fall in Neuzelle (Landkreis Oder-Spree) (10.03.2020)
Nachdem in Senftenberg eine Frau positiv auf das Coronavirus getestet wurde, liegen nun auch die Testergebnisse für 20 Kontaktpersonen vor. Sie befinden sich alle in häuslicher Quarantäne. (10.03.2020)
Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus hat die Stadt Senftenberg mitgeteilt, einige Veranstaltungen bis Ende März zu verschieben oder gänzlich abzusagen. (10.03.2020)
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus richtet Coronavirus-Testzelt ein (09.03.2020).
Bestätigter Coronavirus-Fall am Klinikum Frankfurt/Oder (09.03.2020)
LEAG schließt Besucherzentren, Veranstaltungen abgesagt, Mitarbeiter betroffen (09.03.2020)
Update Coronavirusfall in Forst: Klinik richtet Abklärungsstelle ein, Landkreis stoppt Schuleingangsuntersuchungen (09.03.2020)
JobRegional-Messe in Cottbus abgesagt (09.03.2020)
Frau aus Senftenberg mit Coronavirus infiziert (09.03.2020)
Erste Coronafälle in OSL und SPN. Grenzkontrollen zu Polen (09.03.2020)
Landkreis OSL ruft zur Besonnenheit auf (07.03.2020)
Hamsterkäufe & Wucherpreise wegen Coronavirus: Ängsten & Überreaktionen begegnen am 07.03.2020
Corona-Status in Cottbus am 06.03.2020
Die Landesärztekammer fordert einen Schulterschluss im Kampf gegen das Virus
Am 06.03.2020 hat das Landesgesundheitsamt ein Bürgertelefon für Fragen eingerichtet.
In Brandenburg wurde am 03.03.2020 der erste Coronafall im Landkreis Oberhavel festgestellt.
Die Tests bei allen 104 Mitarbeitern des Tropical Islands, die mit einem Besucher aus Nordrhein-Westfalen Kontakt gehabt haben könnten, der mit dem Coronavirus infiziert ist, sind negativ ausgefallen.
Das Bildungs- und Jugendministerium hat am Montag (02.03.2020) alle Brandenburger Kita-Träger und Kitas, staatliche Schulämter und Schulen sowie Träger von Gemeinschaftseinrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe per Schreiben über die Verantwortlichkeiten in Sachen Coronavirus informiert.
Sonntag wurden zwei Patienten mit Verdacht auf das Coronavirus im Krankenhaus Lauchhammer getestet. Die Tests waren negativ
Am Wochenende (28.02.2020) berichteten Leser, dass teilweise lang haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Backmischungen aber auch Wasser und Toilettenpapier in Supermärkten und Einkaufszentren alle waren, da Kunden seit Donnerstag mit Hamsterkäufen reagierten.
Die Stadt Cottbus und das Carl-Thiem Klinikum haben sich auf das Auftreten des Virus vorbereitet, es gibt umfassende Hinweise zu präventiven Maßnahmen und Hotlines für Fragen. In Elbe-Elster befinden sich die Krankenhäuser mit dem Landkreis ebenfalls in Abstimmung. Auch die Barmer hat eine Corona-Infohotline geschaltet.
Die Unternehmen in Südbrandenburg spüren bereits Auswirkungen auf Produktions- und Lieferketten, wie die IHK Cottbus in einer Umfrage herausfand.
Red./Presseinfo
Foto: Klinikum Niederlausitz GmbH